Drohendes Verbot in den USA
Wird TikTok gelöscht?
TikTok steht kurz davor, in den USA verboten zu werden, wenn es den Forderungen der US-Regierung nicht nachkommt. Würde die App dann gelöscht werden?
Von Lukas Böhl
Zunächst sollte klargestellt werden, dass TikTok in Deutschland von einem möglichen Verbot in den USA nicht betroffen wäre. Die App wird hierzulande am 20. Januar weder gelöscht noch in ihrer Funktion eingeschränkt. Der einzige spürbare Unterschied könnte sein, dass viele amerikanische Influencer und Nutzer plötzlich wegfallen. Dies könnte möglicherweise die Vielfalt und Kreativität der Inhalte beeinträchtigen. Für deutsche Nutzer würde sich jedoch an der Funktionsweise der App nichts ändern.
Wird TikTok in den USA gelöscht?
Ein von Präsident Joe Biden im April 2024 unterzeichnetes Gesetz verpflichtet das chinesische Unternehmen ByteDance, TikTok bis zum 19. Januar 2025 an einen staatlich genehmigten Käufer zu verkaufen. Sollte es zu keinem Verkauf kommen, könnten App-Stores von Apple und Google ab dem 20. Januar gezwungen werden, TikTok aus ihrem Angebot zu entfernen und zukünftige Updates zu blockieren.
Die App würde in diesem Szenario jedoch nicht direkt von den Smartphones der Nutzer gelöscht. Experten gehen davon aus, dass TikTok mit der Zeit immer schlechter funktionieren würde, da keine Updates mehr verfügbar wären. Langfristig könnte die App unbrauchbar werden. Bereits im Vorfeld ist zu erwarten, dass viele Nutzer auf alternative Plattformen wechseln. Auch Influencer dürften sich zunehmend auf andere Netzwerke wie Instagram oder YouTube konzentrieren, da amerikanische Unternehmen vermutlich keine Anzeigen mehr auf TikTok buchen würden.
Warum soll TikTok verboten werden?
Die US-Regierung wirft TikTok vor, Nutzerdaten an die chinesische Regierung weitergeben zu können und die Inhalte der Plattform gezielt zu manipulieren. Diese Bedenken gelten insbesondere im Kontext geopolitischer Spannungen und politischer Wahlen als relevant. TikTok selbst weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet sie als unbegründet. Dennoch halten die US-Behörden bislang weiterhin an dem geplanten Verbot fest.