Wirtschaft will mehr Engagement für lebendige Innenstädte
dpa/lsw Stuttgart. Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) hat auf die Folgen der Corona-Krise für den Handel in den Innenstädten hingewiesen. BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke erklärte am Freitag in Stuttgart, dass nicht nur der allgemeine Strukturwandel dort tiefe Spuren hinterlasse, vielmehr wirke die Corona-Pandemie als Brandbeschleuniger. „Ob Non-Food-Fachhandel, Gastronomie, Bars und Clubs, Hotels oder beispielsweise Reiseanbieter – die Umsatzzahlen sind erschreckend, die Lage zum Teil fatal.“
Grenke traf sich mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) zum Gespräch. Der Wirtschaftsvertreter warnte in einer gemeinsamen Mitteilung vor einer Verödung der Innenstädte. „Denn unter den strengen Corona-Regelungen ist, wenn überhaupt geöffnet werden kann, kein auskömmliches Wirtschaften möglich.“ Grenke forderte für die Belebung der Innenstädte und Ortskerne den Ausbau des Programms „Initiative Handel 2030“. Alle, nicht nur Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie, Tourismus, Kultur, Sport, Event und Erlebnis, sondern auch die Akteure aus den Verwaltungen, Regionalverbünden und Wirtschaftsverbänden müssten an Tisch geholt werden.
Kretschmann äußerte Verständnis und sagte: „Wir wollen alles dafür tun, damit unsere Innenstädte nicht veröden.“ Es gehe aber um mehr, etwa digitale Geschäftsmodelle, um den Klimawandel, städtebauliche Entwicklungen und innovative Konzepte mit den Betroffenen in den Kommunen. Die entsprechenden Maßnahmen im Land sollten gemeinsam mit allen betroffenen Ressorts koordiniert werden.
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