Wirtschaftsministerium will Unterstützung der Autoindustrie

dpa/lsw Stuttgart. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) fordert massive finanzielle Unterstützung für die besonders stark von der Corona-Krise betroffene Automobil- und Zulieferindustrie. Sie befinde sich mit Blick auf den Umbau der Branche ohnehin schon vor großen Herausforderungen, sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Stuttgart. „Wir müssen der Branche daher schnell und ganzheitlich aus der Krise helfen.“ Wichtig sei hier vor allem die Absicherung der Liquidität zum Hochfahren der eigenen Werke und zur Stabilisierung der internationalen Lieferketten sowie die Stimulation des Absatzmarktes.

Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschafts- und Arbeitsministerin in Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), Wirtschafts- und Arbeitsministerin in Baden-Württemberg. Foto: Marijan Murat/dpa/Archivbild

Viele Landes- und Bundespolitiker haben sich bereits dafür ausgesprochen, der Autobranche als Schlüsselindustrie den nötigen Anschub für den Weg aus der Krise zu geben. Am kommenden Dienstag (5. Mai) will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei einem „Autogipfel“ über Anschubhilfen für die Autoindustrie nach dem Vorbild der Abwrackprämie 2009 beraten. Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin sagte weiter, notwendig seien nicht nur hohe Kaufprämien für Elektrofahrzeuge, sondern eine breiter angelegte Prämie, um schnell in der Fläche einen Effekt bewirken zu können. So sollen nach der Vorstellung der CDU-Politikerin gleichfalls Autohändler und der Gebrauchtwagenmarkt unterstützt werden. Deshalb sei außerdem eine Kaufprämie für junge und emissionsarme Gebrauchtfahrzeuge notwendig, teilte das Ministerium mit.

Nach Ansicht der CDU-Politikerin sollen auch mögliche Strafzahlungen der Autohersteller an die Europäische Union bei Überschreitung der CO2-Flottengrenzwerte zeitweilig ausgesetzt werden. Dies sorge für Liquidität. Um Investitionen beim Umbau der Branche gezielt zu unterstützen schlägt das Ministerium außerdem ein branchenbezogenes Förderprogramm vor mit nicht rückzahlbaren Zuschüssen in Höhe von bis zu zwei zwei Millionen Euro pro Unternehmen.

Zum Artikel

Erstellt:
30. April 2020, 16:10 Uhr

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen