Explosionen bei der Hisbollah
Wo gibt es noch Pager?
Piepser und Funkempfänger: Warum Pager nicht aussterben und wer sie heute noch benutzt. Der Einsatz geht weit über den Bereich von Militär, Geheimdiensten und Terroristen hinaus.
Von Michael Maier
Lösen kleine Piepser durch die Explosionen bei der Hisbollah im Libanon einen großen Krieg in Nahost aus? Pager, auch als „Funkmeldeempfänger“ bekannt, sind kleine drahtlose Geräte zur Übermittlung von Signalen oder Nachrichten. Obwohl sie bereits in den 1950er Jahren entwickelt wurden und ihre Blütezeit in den 1980ern hatten, sind Pager auch heute noch in Gebrauch. Aber wer benutzt noch Pager und warum?
Einer der Hauptgründe für den Einsatz von Pagern ist ihre Zuverlässigkeit. Im Gegensatz zu Smartphones, die auf öffentliche Netze angewiesen sind, funktionieren Pager über eigene, stabile Netzwerke und können relativ kostengünstig gegen eine Jahresgebühr genutzt werden. Dies macht sie besonders wertvoll in Notfallsituationen und für Rettungsdienste.
Wer verwendet noch Pager?
Feuerwehren, die Polizei, Krankenhäuser und andere Notfalldienste vertrauen teilweise weiterhin auf Pager, da sie eine zuverlässigere Übermittlung von wichtigen Nachrichten gewährleisten als Mobiltelefone. Und militärisch werden Pager nicht allein von der Hisbollah im Libanon genutzt.
Pager bei der Feuerwehr
Ein weiterer Vorteil von Pagern ist ihr extrem niedriger Akkuverbrauch. In Situationen, die lange Betriebszeiten erfordern, haben Pager einen Vorteil gegenüber Smartphones, etwa bei der Feuerwehr oder beim THW. In vielen Krankenhäusern geht der Trend dagegen eher zum mobilen Klinik-Telefon, da man damit sofort in beide Richtungen kommunizieren kann. Bei einem Pager-Alarm müsste man dafür zunächst ein stationäres Telefon suchen.
Pager in der Gastronomie
Auch in anderen Bereichen finden Pager Anwendung. In der Gastronomie werden sie häufig eingesetzt, um Gäste zu benachrichtigen, wenn ihr Essen fertig ist oder ein Tisch frei wird. Auch bei Tierärzten können sie dazu dienen, Patienten aufzurufen, ohne dass diese sich in Innenräumen aufhalten müssen.
Pager in der Logistik
In der Logistikbranche bei Speditionen und anderen Firmen werden Pager ebenfalls noch genutzt. LKW-Fahrer, die auf die Verfügbarkeit einer Laderampe warten, können so benachrichtigt werden. Diese größeren Pager geben oft ein lautes Geräusch von sich, um sicherzustellen, dass die Fahrer die Nachricht nicht verpassen.
Fakten zum Pager
- Der erste Pager wurde in den 1950er Jahren in den USA entwickelt.
- Pager nutzen Frequenzen am unteren Ende des UKW-Funks (ab ca. 87 MHz).
- Schon in den 1980er Jahren konnten Pager Rufnummern anzeigen.
- Moderne Pager können Textnachrichten empfangen und senden.
- Pager gelten als zuverlässiger bei der Übermittlung von Notfallnachrichten als Smartphones.
- Anders als Handys sind Pager nicht zu orten.
Obwohl Smartphones einen Großteil der früheren Pager-Funktionen übernommen haben, halten sich Pager in bestimmten Nischen, dank Einfachheit, Zuverlässigkeit und langer Batterielaufzeit.