15. August
Wo ist Mariä Himmelfahrt ein Feiertag?
Mariä Himmelfahrt ist für Katholiken ein wichtiger Feiertag. Was hat es mit dem christlichen Hochfest auf sich? Und wo ist der Tag ein gesetzlicher Feiertag?
Von Lotta Wellnitz/epd
Die katholische Kirche begeht im August das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Es ist das bedeutendste Marienfest der römisch-katholischen Kirche, das auch in der orthodoxen Kirche gefeiert wird. Der volle Titel lautet: Marias Aufnahme in den Himmel – lateinisch: „Assumptio Beatae Mariae Virginis“ (Aufnahme der seligen Jungfrau Maria). Einen Gedenktag für die Gottesmutter Maria kennt das frühe Christentum bereits seit dem 5. Jahrhundert.
Im Protestantismus wird Mariä Himmelfahrt nicht gefeiert. Evangelische Christen glauben nicht an die leibliche Aufnahme Marias in den Himmel. Der Tag gilt hier allerdings als Gedenktag. In Deutschland ist Mariä Himmelfahrt nur für wenige ein Feiertag und damit arbeitsfrei.
Wann ist Mariä Himmelfahrt?
Mariä Himmelfahrt ist in jedem Jahr am 15. August. In diesem Jahr, also 2024, ist das ein Donnerstag.
Wo ist Mariä Himmelfahrt ein Feiertag?
Mariä Himmelfahrt ist nur in zwei deutschen Bundesländern ein Feiertag:
- Saarland
- in Teilen von Bayern (und zwar nur in Städten und Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung)
Das Fest ist in vielen Regionen, vor allem in Süddeutschland, mit einer Kräuterweihe verbunden und zeigt so eine enge Verbindung mit dem Brauchtum. Die geweihten Kräuter sollen Menschen und Nutztiere vor Gefahren wie Krankheit, Gewitter oder Feuer beschützen.
Wo ist Mariä Himmelfahrt kein Feiertag?
In 14 der 16 deutschen Bundesländern gilt das Hochfest nicht als gesetzlicher Feiertag:
- Schleswig-Holstein
- Hamburg
- Niedersachsen
- Bremen
- Nordrhein-Westfalen
- Hessen
- Rheinland-Pfalz
- Baden-Württemberg
- Berlin
- Brandenburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Sachsen
- Sachsen-Anhalt
- Thüringen
Ist Maria Himmelfahrt in anderen Ländern ein Feiertag?
In einigen Nachbarländern Deutschlands haben allerdings viele Menschen an diesem Tag frei. Ein gesetzlicher Feiertag ist Maria Himmelfahrt unter anderen in folgenden Ländern:
- Österreich
- Schweiz
- Lichtenstein
- Frankreich
- Italien
- Luxemburg
- Polen
Ebenfalls ein gesetzlicher Feiertag ist Mariä Himmelfahrt in einer Reihe weiterer überwiegend katholischer Länder wie etwa:
- Belgien
- Kroatien
- Litauen
- Malta
- Portugal
- Slowenien
- Spanien
Außerdem in den überwiegend orthodoxen Staaten wie etwa folgenden:
- Griechenland
- Georgien
- Rumänien
- Zypern
Mariä Aufnahme in den Himmel
Heute mischen sich in dem Fest Tradition, tief empfundene Frömmigkeit und Volksglaube. Die Aufnahme Marias mit Leib und Seele in den Himmel wurde 1950 von Papst Pius XII. zum Dogma erhoben, was zu einer Aufwertung des Marienfestes in der katholischen Kirche führte.
Auch der Reformator Martin Luther schätzte Maria als Glaubenszeugin und Beispiel menschlicher Demut. Eine Heiligenverehrung lehnt die evangelische Kirche aber ab. Heute bewertet die feministische Theologie die Figur Maria als Symbol für die weibliche Seite des christlichen Gottes, der zur „Ganzwerdung“ des Menschen beiträgt.
Die Bibel berichtet nicht über eine Himmelfahrt Marias. Allerdings enthält die mittelalterliche religiöse Textsammlung „Legenda Aurea“ (Goldene Legende) eine Erzählung, der zufolge Jesus seiner Mutter nach dem Tod erschien, um sie auf ihrem Weg in den Himmel zu begleiten.
Die Himmelfahrt ist zudem ein bekanntes religionsgeschichtliches Motiv: Die biblischen Erzählungen von Christi Himmelfahrt halten die Hoffnungen auf ein jenseitiges Paradies wach. Im Islam ist der Aufstieg des Religionsstifters Mohammed durch sieben Himmel bis vor Gottes Thron überliefert. Die moderne Theologie interpretiert den Himmel als ein endgültiges „Bei-Gott-Sein“.