Mario Voigt vs. Björn Höcke

Wo kann man das TV-Duell sehen?

Am Donnerstagabend treten der thüringische AfD-Spitzenkandidat Björn Höcke und CDU-Kandidat Mario Voigt in einem TV-Schlagabtausch gegeneinander an. Wer das Duell überträgt – und warum dieses in der Kritik steht.

Björn Höcke (rechts, AfD) und Mario Voigt (links, CDU) treffen zum Streitgespräch im TV aufeinander. (Archivbild)

© dpa/Martin Schutt

Björn Höcke (rechts, AfD) und Mario Voigt (links, CDU) treffen zum Streitgespräch im TV aufeinander. (Archivbild)

Von Lotta Wellnitz/dpa/afp

Knapp fünf Monate vor der Landtagswahl in Thüringen treten CDU-Landeschef Mario Voigt und der AfD-Landesvorsitzende Björn Höcke an diesem Donnerstag (20.15 Uhr) in einem TV-Duell gegeneinander an. Beide Politiker treten als Spitzenkandidaten ihrer Parteien bei der Landtagswahl am 1. September an.

In dem schon vorher kontrovers diskutierten Duell will Voigt den Thüringer AfD-Spitzenkandidaten Höcke inhaltlich stellen, wie er mehrfach sagte. Kritiker werfen dem CDU-Politiker hingegen vor, Höcke mit dem Gespräch eine bundesweite Bühne zu geben. Wo man das TV-Duell sehen kann – und warum das kritisiert wird.

Wo wird das TV-Duell übertragen?

Das TV-Duell der beiden Politiker wird vom Sender Welt übertragen, der genau deswegen auch in der Kritik steht. Dauern soll das Duell bei „Welt TV“ etwa 45 Minuten. Online gibt es ebenfalls einen Livestream auf welt.de. Das Duell sowie anschließende Sondersendung kann man im Anschluss außerdem in der Mediathek und TV-App verfolgen von Welt verfolgen.

Die Moderation des Streitgesprächs übernehmen Welt TV Chefmoderatorin Tatjana Ohm und Welt TV Chefredakteur Jan Philipp Burgard.

Wie man „Welt TV“ empfangen kann, hat der Sender auf seiner Internetseite zusammengefasst: So empfangen Sie den WELT Nachrichtensender im TV

Warum findet das TV-Duell statt?

In knapp fünf Monaten wird in Thüringen ein neuer Landtag gewählt. In aktuellen Umfragen liegt die AfD in dem Bundesland vorn, gefolgt von der CDU. Voigts CDU rangiert in Umfragen mit Werten zwischen 20 und 21 Prozent auf Platz zwei. Mit Höcke und seiner AfD will allerdings keine andere Partei koalieren.

Die Thüringer AfD wird seit März 2021 vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft und beobachtet. Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow sowie seine Koalitionspartner SPD und Grüne schwächeln in den Umfragen. Bei der Fernsehsendung sind sie nicht vertreten. Voigt hat sich vorgenommen, den AfD-Spitzenkandidaten Höcke inhaltlich zu stellen

Warum wird das TV-Duell kritisiert?

Der Fernsehauftritt sorgte im Vorfeld für Kritik, unter anderem von SPD, Linken und Grünen. Sie warfen Voigt vor, Rechtsextremen eine Bühne zu bieten. Der CDU-Landeschef wies die Vorwürfe zurück und erklärte, die bisherigen Strategien im Umgang mit der in Thüringen vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuften AfD seien gescheitert.

Politikwissenschaftler wie etwa Wolfgang Schroeder haben die Teilnahme von Voigt am geplanten TV-Duell ebenfalls kritisiert. „Es ist ein Fehler von Voigt, dass er sich mit Höcke zum TV-Duell verabredet hat“, sagte der Wissenschaftler im Interview der Funke Mediengruppe (Mittwoch). Voigt trage damit zu „einer weiteren Normalisierung und Etablierung der AfD bei“.

Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald

Kritisiert wird die Veranstaltung am Donnerstag auch, weil sie am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald in Thüringen stattfindet. In dem Bundesland sind deswegen in den nächsten Tagen eine Reihe von Veranstaltungen geplant.

Am 11. April 1945 hatten US-Truppen das KZ Buchenwald bei Weimar erreicht. SS-Kommandeure und Wachleute hatten sich bereits abgesetzt, bewaffnete Häftlinge hatten das Lagertor übernommen. Auch das KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen wurde an diesem Tag durch US-Truppen befreit. Zuvor waren Zehntausende Häftlinge beider Lager von der SS auf sogenannte Todesmärsche geschickt worden, die viele nicht überlebten.

Bei viel Kritik gibt es allerdings auch Stimmen, die das Duell positiv sehen. Der Politikwissenschaftler Oliver Lembcke etwa, sieht eine Chance für Voigt. „Wenn man hinten liegt, muss man angreifen“, sagte Lembcke der Deutschen Presse-Agentur. Die Wechselstimmung in Thüringen sei hoch, so eine Auseinandersetzung habe Potenzial zum Demaskieren, so Lembcke.

Er glaube nicht, dass Höcke „so besonders viel drauf hat“. „Was der kann, ist strategisch zu provozieren und zu triggern“, meinte der Experte. Aber letztlich sei Höcke nicht so cool und souverän, wie viele Menschen glaubten.

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Erstellt:
11. April 2024, 16:18 Uhr
Aktualisiert:
12. April 2024, 16:49 Uhr

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