Zehntausende demonstrieren im Südwesten für mehr Klimaschutz

dpa/lsw Stuttgart/Freiburg. Verheerende Brände, Überschwemmungen und schmelzende Gletscher - die Bewegung Fridays for Future fordert rasches Handeln für den Klimaschutz. Kurz vor der Bundestagswahl gingen deshalb auch in Baden-Württemberg Zehntausende auf die Straße.

Demonstranten stehen auf einer Klimastreikdemonstration von "Fridadys For Future". Foto: Markus Scholz/dpa

Demonstranten stehen auf einer Klimastreikdemonstration von "Fridadys For Future". Foto: Markus Scholz/dpa

Kurz vor der Bundestagswahl sind auch in Baden-Württemberg Zehntausende - meist junge - Klimaschützer bei den Demonstrationen von Fridays for Future auf die Straße gegangen. In Freiburg protestierten am Freitag etwa 12 000 Menschen, wie Polizei und Veranstalter übereinstimmend mitteilten. Die Versammlung verlief friedlich. Auch die Auflagen zum Infektionsschutz wurden weitgehend eingehalten.

In Stuttgart zogen nach Polizeiangaben ebenfalls mehrere Tausend Teilnehmer durch die Innenstadt. Die hier von den Veranstaltern genannten 15.000 seien aber klar zu hoch gegriffen, hieß es von den Beamten. In Ulm waren laut Veranstalter 3000 Menschen auf der Straße. Weitere Demonstrationen gab es in Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg, Konstanz und Reutlingen. Fridays for Future sprach am Abend von etwa 90.000 Teilnehmern in Baden-Württemberg.

Insgesamt hatte die Klimabewegung mehr als 80 Aktionen im Land geplant. Sie fordert Maßnahmen, um die Klimaerhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen. In Stuttgart waren Plakate wie „Jetzt handeln - wir haben keine Zeit mehr“ zu sehen. Grüne, Linke, die katholische und die evangelische Kirche im Land sowie die Lehrergewerkschaft GEW hatten zur Teilnahme aufgerufen.

Aktivisten von Extinction Rebellion färbten in Stuttgart das Wasser des zentralen Eckensees und mehrere Brunnen grün ein. Auch Wasserspiele nahe des Landtags wurden grün. Die Aktivisten werfen der Stadt Stuttgart und der grün-schwarzen Landesregierung mit der Aktion sogenanntes Greenwashing vor - also, sich nur aus Image-Gründen an Klima- oder Umweltschutzstandards zu orientieren. Die Farbe ist den Aktivisten zufolge unbedenklich. Zuvor seien die Behörden vorab informiert worden, damit keine Panik entstehe.

Auch in anderen Städten Deutschlands protestieren die Menschen. Veranstaltungen waren bis in die Abendstunden hinein geplant. In Berlin nahm die Initiatorin Greta Thunberg an der Kundgebung teil. Die Schwedin hatte vor etwas mehr als drei Jahren in Stockholm mit einem Schulstreik begonnen, aus dem sich die Klimabewegung entwickelte.

© dpa-infocom, dpa:210924-99-343680/5

Menschen nehmen an einer Demonstration von Fridays for Future in Freiburg teil. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Menschen nehmen an einer Demonstration von Fridays for Future in Freiburg teil. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

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Erstellt:
24. September 2021, 13:33 Uhr

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