Bürgerschaftswahl

Zeichen stehen nach Hamburg-Wahl weiter auf Rot-Grün

Im Bund muss die SPD den Regierungschefposten räumen. In Hamburg hat Bürgermeister Tschentscher weiter den Hut auf – trotz Verlusten bei der Bürgerschaftswahl. Am Tag danach wird weiter gezählt.

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) könnten die rot-grüne Koalition in der Bürgerschaft laut einer Hochrechnung fortsetzen.

© Markus Scholz/dpa

Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) könnten die rot-grüne Koalition in der Bürgerschaft laut einer Hochrechnung fortsetzen.

Von Von Markus Klemm und Martin Fischer, dpa

Hamburg - Nach dem Wahlsieg der SPD bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg läuft an der Elbe alles auf eine Fortsetzung der rot-grünen Koalition hinaus. Zwar erzielten die Sozialdemokraten laut Landeswahlamt nach noch vereinfachter Auszählung der Zweitstimmen mit 33,5 Prozent ihr historisch zweitschlechtestes Ergebnis in der Hansestadt. Damit setzten sie sich aber deutlich von CDU und Grünen ab, die die Plätze zwei und drei tauschten und demnach nur auf 19,8 beziehungsweise 18,5 Prozent kamen. 

Bürgermeister Peter Tschentscher von der SPD will nun zunächst auf die Grünen der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank zugehen, um über eine Neuauflage der Koalition zu sprechen, danach aber auch mit der CDU mit Spitzenkandidat Dennis Thering reden. Das Wahlergebnis lässt der SPD beide Optionen offen. Tschentscher hat aber eine Präferenz für eine Fortsetzung des seit 2015 regierenden rot-grünen Bündnisses erkennen lassen. Auch die Grünen möchten mit der SPD im Senat weitermachen.

Fünf Parteien in der Bürgerschaft - Weitere Auszählungen am Montag

In der neuen Bürgerschaft sind wie bisher insgesamt fünf Parteien vertreten. Die Linke steigerte sich nach den noch vorläufigen Zahlen auf 11,2 Prozent (2020: 9,1 Prozent), die AfD von 5,3 auf 7,5 Prozent.

Die FDP scheiterte mit 2,3 Prozent (2020: 4,97) wie schon 2020 an der Fünf-Prozent-Hürde - diesmal noch klarer. Auch das BSW verpasst mit 1,8 Prozent den Einzug in ein erstes westdeutsches Landesparlament deutlich. Die Europapartei Volt zog an beiden vorbei - kam aber auch nur auf 3,3 Prozent. 

Reguläre Auszählung erst am Montag

Hamburgs Wahlrecht gilt als relativ komplex. Jede Wählerin und jeder Wähler darf bis zu zehn Stimmen abgeben – je fünf auf dem Landeslisten-Wahlzettel und dem Wahlkreislisten-Wahlzettel. Dieses System macht auch die Auszählung schwieriger. 

Nach dem vorläufigen Ergebnis vom Wahltag, das eine vereinfachte Auszählung zur Grundlage hat, wird heute erneut gezählt. Das ist besonders für die angetretenen Politikerinnen und Politiker spannend, da sich auch stärker abzeichnen wird, wer einen Sitz in der Bürgerschaft bekommt. Das vorläufige Ergebnis will der Landeswahlleiter am Abend bekanntgeben. Endgültig soll das Wahlergebnis nach Prüfung durch den Landeswahlausschuss am 19. März feststehen. 

Zu Manöverkritik, Strategiebesprechungen und Pressekonferenzen reisen die Hamburger Spitzenkandidaten zunächst nach Berlin zu den Sitzungen der Gremien der Bundesparteien. Am Abend kommen nach Landtagswahlen dann meist Gremien der Landesparteien zu Beratungen zusammen.

Rund 1,3 Millionen Hamburger waren wahlberechtigt

Insgesamt waren rund 1,3 Millionen Hamburgerinnen und Hamburger ab 16 Jahren wahlberechtigt. Das Landesparlament hat regulär 121 Sitze, die Zahl kann aber durch Überhang- und Ausgleichsmandate sowie erfolgreiche Einzelbewerber steigen.

Die Wahlbeteiligung lag laut Landeswahlleiter bei 67,7 Prozent - nach 63,0 Prozent vor fünf Jahren. Da zunächst nur die auf die Parteien entfallenen Stimmen der Landeslisten ausgezählt wurden, kann sich an der Sitzverteilung noch etwas ändern. Erst nach der am Montagmorgen beginnenden Auszählung der Wahlkreislisten wird klar, ob es Überhang- und Ausgleichsmandate geben wird.

Tschentscher und Fegebank zeigten sich gut gelaunt.

© Marcus Brandt/dpa

Tschentscher und Fegebank zeigten sich gut gelaunt.

Wie es weitergeht, wollen Tschentscher und Fegebank nun als nächstes besprechen.

© Marcus Brandt/dpa

Wie es weitergeht, wollen Tschentscher und Fegebank nun als nächstes besprechen.

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Erstellt:
3. März 2025, 04:46 Uhr

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