Zeitungsprojekt für Grundschüler startet

Von Florian Muhl

Backnang. Mädchen und Jungen aus 4. Klassen stechen wieder in See. Die Backnanger Kreiszeitung hat zum Zeitungsprojekt Lesepiraten aufgerufen. Und das bereits zum 14. Mal. Erfreulich dabei: Trotz oder vielleicht auch wegen der Coronapandemie ist die Beteiligung diesmal so groß wie selten zuvor. 28 Lehrerinnen und Lehrer aus 17 Schulen haben sich mit insgesamt 29 Klassen angemeldet. Über 600 Schülerinnen und Schüler werden vier Wochen lang jeden Tag ihre eigene BKZ in Händen halten können. Die Zeitungslieferung erfolgt kostenlos in die jeweilige Schule. Los geht’s mit der Aktion direkt nach den Osterferien, die bis zum 20. Mai dauert.

Bei den Lesepiraten geht es darum, den jungen Schülerinnen und Schülern Medienkompetenz und Lesekompetenz zu vermitteln, und das auf eine spielerische Art und Weise. „Wir wollen die Kinder bei dem Projekt mit Spaß und Freude an das Lesen einer Tageszeitung heranführen“, sagt Jasmin Skowronek. Sie ist Projektleiterin beim medienpädagogischen Institut Promedia Maassen, das das umfangreiche Unterrichtsmaterial für die Lehrerinnen und Lehrer zusammenstellt. Der Schwerpunkt fällt dabei auf das Printprodukt, weil viele Kinder das von zu Hause gar nicht mehr kennen. Das haptische Erlebnis mit der gedruckten Zeitung spielt im frühen Alter auch noch eine besondere Rolle. „Mit der Möglichkeit zum Ausschneiden von einzelnen Elementen wird zudem die kreative und spielerische Gestaltung der Projektstunden gefördert“, sagt Skowronek.

Etwa die Hälfte der Viertklässler hat bereits ein eigenes Smartphone

Aber auch die digitalen Medien sind bei den Lesepiraten ein wichtiges Thema. Die Faszination für diese beginnt schon im frühen Alter. Wie viele Grundschüler in 4. Klassen verfügen denn eigentlich schon über ein eigenes Smartphone? Diese Frage stellte Projektleiterin Skowronek im Rahmen des Vorbereitungsseminars für die Lehrkräfte, das jüngst per Videokonferenz stattgefunden hat. „Bei mir ist das sehr gemischt“, sagte Corinna Frey von der Mörikeschule, und weiter: „Ungefähr die Hälfte hat schon eines, die andere Hälfte bekommt eines, wenn die Schülerinnen und Schüler in die 5. Klasse kommen, also in ein paar Monaten.“ Aber auch die Kinder ohne eigenes Smartphone haben meist schon Zugang zu mobilen Endgeräten, sei es über die Eltern oder ältere Geschwister. So werden Mädchen und Jungen regelrecht überflutet mit Informationen auf den unterschiedlichsten Kanälen und von verschiedensten Quellen. „Besonders in Zeiten von Nachrichtenflut, Fake News oder gar Verschwörungsmythen ist es elementar, dass die Schülerinnen und Schüler, pädagogisch begleitet, ihre eigene Medienkompetenz herausbilden können“, so Skowronek.

Auch die Süwag Energie AG unterstützt als regionaler Energieversorger das Projekt mit sehr viel Freude, „weil uns die Bildung von jungen Menschen sehr am Herzen liegt“, wie Tatjana Heyer vom Bereich Unternehmenskommunikation sagt. Dazu gehöre eine fundierte Allgemeinbildung sowie Lese- und Medienkompetenz. „Zeitung lesen informiert, schafft Wissen und fördert die Bildung“, so die PR-Referentin weiter.

Die Süwag hat zwei Recherchethemen für die Lesepiraten im Angebot, die Heyer beim Vorbereitungsseminar vorstellte. Eines davon heißt „Grüne Energiequellen – Energieerzeugung der Zukunft“. Dazu kommt Regionalleiter Michael Meyle entweder in die Schulklasse oder stellt sich per Videochat den Fragen der Nachwuchsreporter. Früher wurde Energie zum Beispiel aus der Verbrennung von Kohle oder Gas erzeugt. Heute machen die erneuerbaren Energien einen immer größer werdenden Anteil an der Energieerzeugung aus. Das ist gut für die Umwelt, denn erneuerbare Energien – wie zum Beispiel Wind, Wasser und Sonne – stehen in unbegrenzter Anzahl zur Verfügung und werden aufgrund ihrer Fähigkeit zur Regeneration niemals aufgebraucht sein.

Beim zweiten Thema geht es um „Elektromobilität – Die Zukunft fährt elektrisch“. Regionalleiter Michael Meyle bringt ein Elektroauto zur Livevorführung auf dem Schulhof mit und stellt sich den Fragen der Nachwuchsreporter, auch per Videochat. Wie funktionieren Elektrofahrzeuge? Was heißt „Strom laden“ und wie geht das? Wie weit kann man mit einem Elektrofahrzeug fahren? Die Schüler erfahren mehr über die klimafreundliche Mobilität der Zukunft. Und wenn Regionalleiter Meyle in die Klassen kommt, hat er stets eine Tüte voller Samen für eine grüne Wildblumenwiese dabei. Damit können die Schüler ihre eigene Wildblumenwiese auf dem Schulgelände anlegen: ein Ansporn für die Grundschüler, sich auch dem Thema „Nachhaltigkeit für eine artenreiche Zukunft“ zu widmen.

Darüber hinaus hat die BKZ für die Lesepiraten mehrere Angebote im Gepäck. So dürfen sich Klassen auf den Besuch einer Redakteurin oder eines Redakteurs freuen. 13 Klassen haben bereits diesen Wunsch geäußert. Alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler können sich auch als Nachwuchsautor versuchen, dürfen zu einem beliebigen Thema recherchieren und kleine Berichte verfassen, die dann auch in der BKZ abgedruckt werden. Zudem wird es wieder den Fotowettbewerb „Das kreative Klassenfoto“ geben, bei dem es immer attraktive Preise zu gewinnen gibt: randvoll gefüllte kleine Schatzkästchen.

Fotowettbewerb Einsendeschluss für den Lesepiraten-Fotowettbewerb „Das kreative Klassenfoto“ ist am Freitag, 3. Juni. Bitte Fotos an redaktion@bkz.de schicken.