Berlin
Zentralrat der Muslime verurteilt Messerangriff am Mahnmal
Der Zentralrat der Muslime warnt nach der Attacke auf einen Touristen am Holocaust-Mahnmal in Berlin vor einer Spaltung. Juden und Muslime sollten sich nicht gegeneinander ausspielen lassen.
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In Berlin gab es einen Messerangriff am Holocaust-Mahnmal. Der Zentralrat der Muslime reagiert bestürzt auf den Vorfall (Archivfoto).
Von red/dpa
Mit Bestürzung hat der Zentralrat der Muslime auf den Messerangriff am Holocaust-Mahnmal in Berlin reagiert. „Ein solcher Angriff hat nichts mit der Solidarität mit den Palästinensern zu tun“, betonte der Verband. Gewalt gegen Unschuldige sei durch nichts zu rechtfertigen und widerspreche den Werten der Religionsgemeinschaft der Muslime. „Wer die legitimen Rechte der Palästinenser mit Antisemitismus vermischt, schadet der Sache und trägt zur Spaltung bei.“
Mit dem mutmaßlichen Ziel, Juden zu töten, soll ein 19-jähriger syrischer Flüchtling im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals in Berlin einen spanischen Touristen mit einem Messer attackiert und dabei schwer verletzt haben. Der Verdächtige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Er wurde am Freitag, wenige Stunden nach der Tat, mit blutverschmierten Händen im Umfeld der Gedenkstätte festgenommen.
Gemeinsam gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus
„Nach bisherigen Ermittlungen und dem aktuellen Kenntnisstand sollen Zusammenhänge mit dem Nahostkonflikt bestehen“, teilte die Berliner Staatsanwaltschaft später mit. Das Mahnmal für die ermordeten Juden in Europa erinnert in der historischen Mitte Berlins an die sechs Millionen Juden, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten ermordet wurden.
Der Zentralrat der Muslime rief die Muslime in Deutschland und die jüdischen Gemeinden auf, gemeinsam gegen Antisemitismus und antimuslimischen Rassismus aufzustehen. Er betonte: „Juden und Muslime dürfen sich nicht gegeneinander ausspielen lassen - unser gemeinsames Ziel ist eine Gesellschaft, in der jeder Mensch frei und ohne Angst leben kann.“