Todtnau im Kreis Lörrach

Zeugin schildert Sturz von Kind aus Skilift

Ein Mädchen schafft es nicht auf den Sitz der Herzogenhornbahn. Eine Frau will die Achtjährige nach oben ziehen - schafft es aber nicht. Nun berichtet sie von dem Geschehen.

Archivbild: Die Herzogenhornbahn am Feldberg im Schwarzwald am 10. Januar 2019.

© dpa/Valentin Gensch

Archivbild: Die Herzogenhornbahn am Feldberg im Schwarzwald am 10. Januar 2019.

Von red/dpa

Nach dem Sturz eines Kindes aus einem Sessellift am Feldberg hat eine Frau der „Badischen Zeitung“ eindrücklich geschildert, wie sie die Achtjährige vergeblich retten wollte. Das Mädchen erlitt seinem Vater zufolge Prellungen und verbrachte mehrere Tage im Krankenhaus.

Als der Sessel bei dem Vorfall vergangene Woche an der Herzogenhornbahn in Todtnau (Landkreis Lörrach) um die Ecke gekommen sei, sei das Mädchen am Rücken getroffen worden und habe den Vierer-Sessellift nicht richtig besteigen können, erzählte die Zeugin der Zeitung. Es sei von Anfang an außerhalb der Sitzvorrichtung gewesen. Der Bügel habe nicht geschlossen werden können, sodass auch sie, eine Freundin und ein weiteres Kind in Gefahr gewesen seien.

„Ich habe versucht, das Kind nach oben zu ziehen, doch ich habe es nicht geschafft“, sagte die Frau. Sie habe sich über das andere Kind gebeugt und das Mädchen an den Armen gepackt. Ihre Freundin habe gegen die Scheibe gehämmert und schreiend auf die Situation aufmerksam gemacht, doch niemand vom Personal habe reagiert. Der Skilift sei weiter gelaufen.

Mädchen rutscht Frau aus den Händen

Die Achtjährige sei immer weiter abgerutscht, bis die Frau sie irgendwann an den Händen festhielt. „Doch weil sie Handschuhe anhatte, konnte ich sie nicht mehr halten“, sagte die Niederländerin den Angaben zufolge auf Englisch. 

Nach etwa zwei Minuten habe sie eine schreckliche Entscheidung treffen müssen, hieß es: Sie kenne die Seilbahn und wisse, dass der Abstand zum Boden immer größer werde. „Ich wusste, es würde nur noch viel schlimmer werden“, sagte die Frau. Sie habe das Mädchen losgelassen, das in einen Baum und umherstehende Büsche gestürzt sei. „Das Kind hat geschrien und so hofften wir, dass es überlebt hat“, sagte die Frau der „Badischen Zeitung“. 

Oben angekommen hätten sie das Personal auf den Vorfall hingewiesen. Ein Rettungshubschrauber sei gekommen. 

Der Geschäftsführer der Feldbergbahnen GmbH, Julian Probst, sagte wegen der laufenden Untersuchung zu dem Vorfall nichts zu Details des Hergangs. „Wir haben größtes Interesse daran, das aufzuklären. So etwas ist noch nie passiert und soll sich nicht wiederholen“, zitierte die Zeitung ihn. Das Unternehmen hatte vergangenen Freitag über den Unfall informiert.

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Erstellt:
13. März 2025, 16:14 Uhr

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