Zukunft von Mitarbeitern der Walter AG immer noch offen

dpa/lsw Tübingen. Die Verhandlungen über eine Betriebsänderung beim Werkzeughersteller Walter AG in Tübingen sind aus Sicht des Unternehmens und der Gewerkschaft IG-Metall gescheitert. Hintergrund sind Pläne des Konzerns, 108 Arbeitsplätze in Tübingen abzubauen und einen Großteil der Produktion bis Ende diesen Jahres nach China zu verlagern. Am Standort Tübingen arbeiten 550 Menschen.

„Wir bedauern das Scheitern der Verhandlungen sehr. Wir haben der Arbeitnehmervertretung ein sehr gutes Kompensationsangebot für die betroffenen Mitarbeitenden gemacht“, sagte Markus Reudanik, Fertigungsleiter Tübingen und Verhandlungsführer am Freitag.

Betriebsrat und IG Metall zeigten sich überzeugt, dass mit dem Arbeitgeberkonzept ein Sterben auf Raten für den Tübinger Produktionsstandort gestartet würde. Die verbleibende Einheit sei zu klein und unflexibel, um nachhaltig und zukunftssicher agieren zu können.

Die Walter AG hatte am 17. September angekündigt, die Produktion am Standort Tübingen auf maßgeschneiderte Sonderwerkzeuge konzentrieren zu wollen. Die Produktion des Standardprogramms an Werkzeugen solle an den Standort in Wuxi (China) verlagert werden, hieß es. Mit diesem Schritt wolle das Unternehmen seine Position im harten internationalen Wettbewerb sichern.

Das Ziel der Verhandlungen war aus Sicht von Reudanik gewesen, eine zukunftsfähige Arbeitsorganisation in Tübingen und Münsingen zu gestalten. „Dazu gehört, dass wir die personellen Auswirkungen auf den Produktionsstandort Tübingen begrenzen möchten. Fest steht: Wir beabsichtigen keine komplette Schließung des Tübinger Produktionsstandorts, sondern eine nachhaltige Stärkung der verbleibenden Fertigungskompetenz“, sagte Reudanik.

Die Pläne seien weder nachvollziehbar noch betriebswirtschaftlich sinnvoll, sagte Tobias Arndt, Betriebsratsvorsitzender der Walter AG. Der Arbeitgeber habe so gut wie kein Entgegenkommen in den mehrmonatigen Verhandlungen gezeigt und auf seinem Standpunkt beharrt. „Verhandlungen auf Augenhöhe sehen anders aus.“

© dpa-infocom, dpa:220121-99-799145/2

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Erstellt:
21. Januar 2022, 13:59 Uhr

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