Zulieferer Mahle erwägt Personalabbau

Der Kolbenhersteller will alle Produktionsstandorte überprüfen

Stuttgart /DPA - Die Dieselkrise und die weltweite wirtschaftliche Unsicherheit mit dem Brexit und drohenden Handelskonflikten machen dem Autozulieferer Mahle zu schaffen. Für 2019 rechne man mit einem Umsatzrückgang, teilte der Konzern in Stuttgart mit. Deshalb weitet Mahle seinen 2018 angestoßenen Sparkurs aus und erwägt auch einen Stellenabbau. Die Produktionsstandorte weltweit, aber auch das Personal in einzelnen Ländern werde überprüft. „Standorte oder Produktfelder, für die sich keine nachhaltige Profitabilität darstellen lässt, werden beschleunigt restrukturiert“, hieß es in der Mitteilung. Das könne auch bedeuten, dass Standorte geschlossen würden, erklärte ein Sprecher. Weltweit beschäftigt Mahle rund 79 600 Mitarbeiter – in Deutschland sind es 13 250.

Sie sind dank einer Beschäftigungssicherung vor Kündigungen geschützt. Jedoch – der Konzern weist in der Mitteilung explizit darauf hin – gilt die Vereinbarung nur bis Ende des Jahres. Der Satz habe ihn überrascht, sagte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, Uwe Schwarte. Er geht dennoch noch davon aus, dass es möglich ist, die Beschäftigungssicherung zu verlängern. Die Verhandlungen beginnen in den kommenden Wochen. Mahle begründet den Sparkurs mit dem Brexit und der sich abflachenden Konjunktur. Hinzu kommt der technologische Wandel mit sinkenden Absatzzahlen für den Diesel. Neben den Personalkosten will Mahle bei Sachkosten wie Reisen, Messen und im Einkauf sparen. Wie viel Geld das Programm in die Kassen spülen soll, lässt der Konzern offen.

In der gesamten Autobranche wird der Wind rauer. Daimler und der Zulieferer Bosch haben bereits entsprechende Maßnahmen angekündigt.

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Erstellt:
26. März 2019, 03:04 Uhr

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