Zuschüsse machen das Leben auf dem Land attraktiver

Ministerium fördert 18 Projekte im Rems-Murr-Kreis über das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) mit 1,93 Millionen Euro.

Auch das alte Schulhaus in Vorderbüchelberg soll nach dem Willen des Spiegelberger Gemeinderats mit ELR-Mitteln saniert werden. Archivfoto: Alexander Becher

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Auch das alte Schulhaus in Vorderbüchelberg soll nach dem Willen des Spiegelberger Gemeinderats mit ELR-Mitteln saniert werden. Archivfoto: Alexander Becher

Rems-Murr. Im Rems-Murr-Kreis fördert das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz über das ELR-Programm 18 Projekte. Sie werden mit 1,93 Millionen Euro bezuschusst und stoßen damit ein Investitionsvolumen von 12,73 Millionen Euro an. Unter anderem kommen folgende Kommunen zum Zuge:

Althütte 96.895 Euro Zuschuss stoßen Investitionen von 777.300 Euro an.

Auenwald 107.160 Euro (514.675 Euro)

Backnang 125.000 Euro (597.000 Euro)

Burgstetten 164.310 Euro (912.000 Euro)

Murrhardt 339.820 Euro (2,9 Millionen)

Spiegelberg 21.480 Euro (107.300 Euro)

Sulzbach 9.400 Euro (28.000 Euro)

Althüttes Bürgermeister Reinhold Sczuka freut sich, dass beide beantragten Maßnahmen bezuschusst werden. Es handelt sich um private Projekte im Teilort Fautspach zur Schaffung von Wohnraum. Dabei geht es jeweils um die Kernsanierung, Aufstockung und den Ausbau der Gebäude.

Backnang erhält den Zuschuss für die Förderung eines privaten Vorhabens in Unterschöntal. Dabei wird ein Wohnhaus umgebaut und saniert, um modernes Wohnen im historischen Kontext zu ermöglichen.

In Burgstetten werden sogar drei Projekte gefördert. Damit werden laut Bürgermeisterin Irmtraud Wiedersatz zwei ältere Gebäude den heutigen Standards angepasst. Im dritten Fall wird ein gewerblich genutztes Gebäude zu Wohnraum umgebaut. Wiedersatz: „Das ELR-Programm ist sehr hilfreich und bietet einen Anreiz, um die in Jahre gekommenen Gebäude zu kaufen und zu sanieren. Die Anträge wurden von Privatpersonen gestellt, es sind keine kommunalen Projekte.“

Ebenfalls drei Projekte werden in Murrhardt bezuschusst. In Hausen wird eine Praxis für Psychotherapie (Wohn- und Betriebsgebäude) erstellt, der Zuschuss beträgt 20.130 Euro. Ein Autohaus in Fornsbach erweitert und modernisiert die Werkstatt und erhält 246.750 Euro. Und die Stadt Murrhardt erhält für den Erwerb der Ladenfläche im Neubauprojekt Ochsen-Areal zur Verbesserung der Nahversorgung 72.940 Euro. Bürgermeister Armin Mößner: „Es freut uns, dass wir mit drei Projekten berücksichtigt werden konnten.“

In Spiegelberg fließt der ELR-Zuschuss in die Sanierung eines alten Hauses in Nassach. Das Gebäude des Baujahrs 1914 mit aktuell hohem Sanierungsstau soll laut Bürgermeister Max Schäfer – weitestgehend in Eigenleistung durch den Antragsteller – umfangreich saniert werden. Neben der Modernisierung der Heizungsanlage soll die Gebäudedämmung verbessert werden. Schäfer: „Wir freuen uns gemeinsam mit dem Antragsteller sehr darüber, dass die beantragte Förderung in Höhe von 21.500 Euro vollumfänglich bewilligt wurde.“

Im Sulzbacher Teilort Ittenberg befindet sich ein in den Nachkriegsjahren errichtetes Spritzenhaus mit angebauter Buswartehalle. Der Schuppen diente viele Jahre der örtlichen Feuerwehr, die ihren Spritzenwagen und anderes Löschgerät darin vorhielt. Seit der Auflösung des Teilortlöschtrupps wurde das Gebäude für andere Zwecke verwendet. Nun soll es durch Umbaumaßnahmen ein Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft werden, die sich mit Eigenleistung an der Sanierung beteiligt. Bürgermeisterin Veronika Franco Olias: „Wir sind sehr dankbar, ELR-Fördermittel für die Maßnahme erhalten zu haben, die die Dorfgemeinschaft nachhaltig stärken und Leerstand abbauen wird.“

Minister Peter Hauk erklärte anlässlich der Bekanntgabe der ELR-Programmentscheidung: „Mit dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum adressieren wir die zentralen Zukunftsfragen für eine hohe Lebensqualität im ländlichen Raum: attraktives Wohnen in lebendigen Gemeinden, eine gesicherte Grundversorgung, die Möglichkeit, sich in gemeinschaftliche Aktivitäten einzubringen, sowie interessante Arbeitsplätze in einer wirtschaftlich starken Region.“ Insgesamt fördert das Land dieses Jahr 1042 Projekte mit 101,4 Millionen Euro in 410 Gemeinden. not/pm

Vom Dorfentwicklungsprogramm und dem Strukturentwicklungsprogramm zum ELR

Historie Das Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) besteht seit 1995. Damals wurde aus dem Dorfentwicklungsprogramm und dem vorwiegend gewerblich orientierten Strukturprogramm Ländlicher Raum ein umfassendes Förderangebot für Gemeinden im ländlichen Raum konzipiert. Das ELR wird als zentrales Förderinstrument für den ländlichen Raum stetig weiterentwickelt, um auf aktuell relevante Fragestellungen reagieren zu können.

Aufnahme Für die Aufnahme ins ELR-Jahresprogramm stellen die Kommunen sowie teilweise interkommunale Zusammenschlüsse Aufnahmeanträge. Die Anträge mit (inter-)kommunalen Infrastrukturprojekten, privaten Wohnbauprojekten und Unternehmensinvestitionen werden auf Ebene der Landkreise nach der Beratung in Koordinierungsausschüssen priorisiert und den Regierungspräsidien vorgelegt.

Diese legen dem MLR Entscheidungsvorschläge vor. Gemeinden, die Entwicklungskonzepte mit klaren Vorstellungen und Zielen zur Gestaltung des demografischen Wandels, zu einer flächensparenden Siedlungsentwicklung sowie zu Maßnahmen zum Natur- und Landschaftsschutz vorlegen, können Schwerpunktgemeinde werden. Solche werden mehrjährig in das ELR aufgenommen, erhalten Fördervorrang und profitieren bei Projekten von einem höheren Fördersatz.

Im Netz Einen Überblick übers Antragsverfahren und die Möglichkeiten des ELR gibt es unterhttps://mlr.baden-wuerttemberg.de/de/unsere-themen/laendlicher-raum/foerderung.

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Erstellt:
11. März 2025, 06:00 Uhr

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