Messerangriff in Nordengland
Zwei Kinder getötet - Polizei verhaftet 17-Jährigen
Bei einem Messerangriff in Nordengland sind laut Polizeiangaben am Montag zwei Kinder getötet worden. Neun weitere Kinder und zwei Erwachsene seien verletzt worden. Sechs der Kinder und beide Erwachsene erlitten lebensgefährliche Verletzungen.
Von red/AFP
Bei einem Messerangriff auf einen Tanzkurs in Nordengland sind am Montag zwei Kinder getötet worden. Neun weitere Kinder und zwei Erwachsene wurden bei dem Vorfall in Southport nördlich von Liverpool verletzt, wie die britische Polizei mitteilte. Sechs der Kinder und beide Erwachsene erlitten demnach lebensgefährliche Verletzungen. Ein 17-jähriger Verdächtiger wurden Polizeiangaben zufolge festgenommen. Premierminister Keir Starmer und Großbritanniens König Charles III. zeigten sich angesichts des Vorfalls tief betroffen.
Die Polizei war nach eigenen Angaben gegen 11.00 Uhr (Ortszeit) zu einem Haus in einem ruhigen Wohnviertel gerufen worden. Laut der örtlichen Polizeichefin Serena Kennedy fand dort ein Tanzunterricht für Kinder statt, bei dem zu Songs der US-Sängerin Taylor Swift getanzt wurde. „Der Angreifer ist mit einem Messer bewaffnet in das Gebäude eingedrungen und hat die Kinder angegriffen“, sagte Kennedy vor Journalisten. Erwachsene, die vor Ort waren, hätten versucht, die Kinder zu beschützen. „Alle Verletzten haben Stichwunden erlitten“, fügte sie hinzu.
Der Leiter des Rettungsdienst, Dave Kitchin, sprach von einem „verheerenden Bild“ am Tatort. Der Angriff werde an dem Ort „dauerhaft Spuren“ hinterlassen.
Tatmotiv wird ermittelt
Dem festgenommenen 17-Jährigen werde nun Mord und versuchter Mord vorgeworfen, wie die Polizei weiter mitteilte. Vor Ort sei ein Messer sichergestellt worden. Der junge Mann befinde sich in Gewahrsam, die Ermittlungen „zur Klärung des Motivs für diesen tragischen Vorfall“ dauerten an. Dass es sich bei dem Angriff um einen Terrorakt handelt, schlossen die Beamten zunächst aus. Das Tatmotiv werde noch ermittelt, hieß es. Nach weiteren Verdächtigen wurde demnach nicht gefahndet.
Großbritanniens Premier Keir Starmer äußerte sich nach dem Vorfall bestürzt. „Ich weiß, dass das Land zutiefst schockiert ist“, sagte er in einer Videobotschaft. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen. Ihr Schmerz ist unvorstellbar.“
Königshaus bekundet Beileid
Der britische König Charles III. sprach in einer Erklärung sein „tiefstes Beileid, seine Gebete und sein tiefstes Mitgefühl“ aus. Er bezeichnete den Vorfall als „absolut schrecklich“. Prinz William und seine Frau Kate schrieben im Onlinedienst X, „dass wir uns als Eltern nicht vorstellen können, was die Familien, Freunde und Angehörigen der in Southport getöteten und verletzten Menschen durchmachen“. Sie nannten den Angriff „abscheulich“.
Die Zahl der mit Stichwaffen ausgeübten Gewalttaten ist in Großbritannien zuletzt gestiegen. 2023 waren es laut offiziellen Statistiken mit fast 50.000 sieben Prozent mehr als noch 2022. Innerhalb von zehn Jahren verdoppelte sich die Anzahl dieser Taten.