Zwei Tote bei Wohnungsbrand
Ein Ehepaar kommt bei einem Feuer am Dienstagabend ums Leben. Die Kriminalpolizei untersucht, ob ein Christbaum den Brand ausgelöst hat.
Von Christine Bilger
Stuttgart - Der Brand, bei dem am Dienstagabend ein Ehepaar in Feuerbach ums Leben gekommen ist, wurde eventuell durch brennende Kerzen an einem Weihnachtsbaum verursacht. Die Kriminalpolizei muss die genauen Abläufe noch untersuchen, daher gibt es für diese mögliche Brandursache noch keine endgültige Bestätigung von der Polizei. Aber es soll in der Wohnung einen Christbaum mit echten Kerzen gegeben haben. Das würde auch erklären, warum das Feuer so schnell so heftig wurde: „So ein Baum steht in Sekunden vollständig in Flammen, zumal die ja jetzt meist auch schon recht trocken sind“, sagt Markus Helfert, der Sprecher der Stuttgarter Feuerwehr. Das sei die große Gefahr bei Christbaumbränden.
Mehrere Anwohner hatten das Feuer kurz nach 21 Uhr am Dienstagabend gemeldet. Es brannte im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses an der Feuerbacher-Tal-Straße. Sieben Personen konnten das Haus unverletzt verlassen. Da schon bei den ersten Notrufen gemeldet worden war, dass vermutlich noch Menschen in der brennenden Wohnung waren, wurde eine hohe Alarmstufe ausgelöst. Die Feuerwehr konnte schnell in die Räume gehen, in denen das Feuer ausgebrochen war, und fand die zwei noch vermissten Personen, das Ehepaar. Sie brachten sie nach draußen. Reanimationsversuche blieben jedoch leider erfolglos. Die Frau war 85 Jahre alt, ihr Ehemann 84. Ob sie im Schlaf vom Feuer überrascht wurden oder noch wach waren, als es ausbrach, steht nicht fest. Es kann jedoch sehr schnell gehen, dass man bei einem Feuer das Bewusstsein verliert, sagt der Feuerwehrsprecher Helfert. „Es können ein paar wenige Atemzüge reichen, bei denen man das Rauchgas einatmet.“
An dem Gebäude entstand laut der Polizei ein Schaden von rund 150 000 Euro. Die sieben Bewohner, die sich schon in Sicherheit gebracht hatten, bevor die Feuerwehr ankam, konnten in der Nacht nicht zurück in ihre Räume gehen. Zunächst nicht, weil die Wohnungen durch die beim Brand entstandenen Rauchgase zu stark belastet waren. Am Mittwoch stellte sich heraus, dass die Wohnungen vorerst nicht genutzt werden können. Die Hausbewohner wurden daher woanders untergebracht. Drei von ihnen waren durch das Einatmen von Rauchgasen leicht verletzt worden, teilt die Polizei mit. In der Nacht wurden die Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses in einem Großraumrettungswagen der Feuerwehr versorgt. Das ist ein umgebauter Linienbus, der für solche Einsätze vorgesehen ist.
Die Feuerwehr war wegen der hohen Alarmstufe mit einem großen Aufgebot im Einsatz. Es rückten drei Löschzüge aus. Diese kamen von den Feuerwachen zwei und drei und von der Freiwilligen Feuerwehr Degerloch-Hoffeld. Außerdem war eine Reihe von Spezialfahrzeugen mit im Einsatz. Auch der Rettungsdienst war mit starken Kräften vertreten.
In der Advents- und Weihnachtszeit hatte die Feuerwehr zwar immer wieder ausrücken müssen, aber zu nennenswerten Zwischenfällen mit trockenen Weihnachtsbäumen oder Adventskränzen sei es dabei nicht gekommen, sagt der Pressesprecher Markus Helfert. Die Feuerwehr rät, jetzt keine echten Kerzen mehr zu verwenden, da nun, zwei Wochen nach Weihnachten, die Nadelbäume sehr trocken sein dürften und die Brandgefahr deshalb besonders hoch sei.