Abgezockte SG Sonnenhof Großaspach gewinnt das Topduell

Von Heiko Schmidt

Nach zwei nicht so starken Partien haben die Fußballer der SG Sonnenhof Großaspach eine Reaktion gezeigt. Dementsprechend zufrieden gab sich Trainer Pascal Reinhardt: „Wir haben besonders in der ersten Halbzeit die Gier gehabt und waren in den Zweikämpfen immer präsent.“ In der Tat, denn in 45 Anfangsminuten klappte fast alles bei den Gastgebern, die erneut ohne ihren verletzten Kapitän Volkan Celiktas auskommen mussten.

SG-Trainer Pascal Reinhardt hatte zwei Veränderungen in der Startelf im Vergleich zum späten 3:1-Erfolg in Oberachern vorgenommen. Lukas Stoppel und Bleart Dautaj nahmen zunächst auf der Bank Platz. Dafür standen Marius Kunde und Arbnor Nuraj in der Anfangsformation. Der Coach stellte auch die taktische Ausrichtung um und ließ mit einem 4-4-2 spielen.

In der ersten Halbzeit lief alles für die tief stehenden Großaspacher. Die Gastgeber überließen zwar teilweise den Pforzheimern die Spielkontrolle. In der Defensive stand die SG mit der neuformierten Vierer-Abwehrkette sehr sicher. Lediglich in der 26. Minute kamen die Gäste zu einer Torchance. Stürmer Konstantinos Markopoulos fand aber mit einem Schuss aus der Drehung im glänzend reagierenden Sonnenhof-Schlussmann Maximilian Reule seinen Meister.

Die besseren Möglichkeiten im ersten Durchgang besaßen jedoch die Großaspacher, die bei Ballbesitz pfeilschnell nach vorne spielten. Nach fünf Minuten strich ein Seitfallzieher von Dominik Salz knapp am CfR-Gehäuse vorbei. Neun Minuten später zog Anthony Mbem-Som Nyamsi trocken aus 20 Metern ab. Sein Flachschuss landete unhaltbar im rechten unteren Toreck zur 1:0-Führung. In der 34. Minute wäre Mert Tasdelen fast der zweite SG-Treffer gelungen, als er von der linken Seite den Pforzheimer Kasten verfehlte.

Nach einer starken ersten Halbzeit lässt die SG nach der Pause etwas nach

Effektiv waren die Großaspacher in der 36. Minute. Pforzheims Verteidiger Maurizio Macorig passte zu kurz zurück zu seinem Keeper Elvin Kovac. SG-Angreifer Mert Tasdelen erlief sich den Ball und vollendete aus acht Metern ins linke Eck zum 2:0. Ab der 40. Minute spielten die Großaspacher in numerischer Überzahl, als Pforzheims Alexander Götz die Rote Karte nach einem harten Foul an Elias Rahn gesehen hatte.

„Was wir in der ersten Halbzeit geboten haben, war echt gut“, freute Pascal Reinhardt. Mit der Leistung seiner Mannschaft im zweiten Durchgang war der Trainer allerdings nicht ganz einverstanden. „Da haben wir zu wenig gemacht und zu viele lange Bälle gespielt“, kritisiert Reinhardt.

Nach dem Seitenwechsel war der Sonnenhof jedoch klar überlegen. Die Hausherren gewannen die meisten Zweikämpfe, zudem ließen sie Ball und Gegner meist laufen. Jedoch drückte sich dies nicht in den Torchancen aus. Lange war es eine zähe Angelegenheit und die Gefahr des Pforzheimers Anschlusstreffers bestand.

Erst hätte die SG den Deckel drauf machen können, sogar müssen. In der 84. Minute tauchten die Großaspacher gefährlich vor dem Pforzheimer Gehäuse auf. Nach einer Flanke von der rechten Seite vom eingewechselten Nico Engel traf Dominik Salz freistehend aus fünf Metern den Ball nicht richtig. Zwei Minuten später wurde ein 18-Meter-Schuss von Engel abgeblockt. Somit blieb es beim verdienten 2:0-Erfolg der Großaspacher, die damit die Tabellenführung in der Oberliga festigten. Gefreut hat sich auch Mert Tasdelen. Der Offensivmann gehörte zu den Aktivposten im Großaspacher Mittelfeld. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner persönlichen Leistung und der Mannschaftsleistung“, sagte der 24-Jährige. Er stellte auch fest: „In den vergangenen Wochen litt meine Defensivarbeit. Das habe ich nun besser hinbekommen. Ich war viel spritziger gegen den Ball.“

Die Großaspacher Defensive bekam auch von Coach Pascal Reinhardt ein großes Lob: „Es war wichtig, dass wir zu null gespielt haben.“ Das war auch ein Verdienst der Vierer-Abwehrkette mit Bastian Frölich, Arbnor Nuraj, Marco Manduzio und Niklas Mohr. Auch Christian Mistl und Marius Kunde im defensiven Mittelfeld überzeugten auf ganzer Linie. Sie sorgten dafür, dass Pforzheim nicht zu Zug kam. „Wir haben in den ersten 30 Minuten alles vermissen lassen. Nach dem 0:2 und der Roten Karte war das Spiel durch“, sagte CfR-Trainer Alexander Freygang. Für beide Teams geht es am Dienstag schon weiter. Großaspach tritt um 15.30 Uhr beim VfR Mannheim an.

SG Sonnenhof Großaspach Reule – Frölich, Nuraj, Manduzio, Mohr (69. Landwehr) – Rahn, Mistl (72. Gesell), Kunde (61. Stoppel), Tasdelen (81. Dautaj) – Mbem-Som Nyamsi (67. Engel), Salz.

1. CfR Pforzheim Kovac – Bahm (90.+5 Yeboah), Macorig, Gudzevic, Schwaiger – Götz, Kahriman, Güzelcoban (46. Catanzano), Ratifo (71. Ubabuike) – Sauerborn, Markopoulos.

Tore 1:0 (14.) Mbem-Som Nyamsi, 2:0 (36.) Tasdelen. – Rote Karte Götz (Pforzheim, 40.). – Schiedsrichter Kresser (Waldwimmersbach). – Zuschauer 843.