Am Schluss zerlegt Großaspach den Gegner

Von Uwe Flegel

Mit einem souveränen 5:0-Erfolg nahm Fußball-Oberligist SG Sonnenhof Großaspach gestern Abend die Hürde beim ATSV Mutschelbach. Vor allem nach der Pause war der Spitzenreiter klar überlegen. Hatten die Gäste zur Halbzeit nach einem tollen Treffer von Anthony Mbem-Som Nyamsi nur mit 1:0 geführt, sorgten Volkan Celiktas, Mert Tasdelen, Niklas Mohr und Nico Engel im zweiten Durchgang für ein deutliches Ergebnis, das völlig verdient war. Die letzten zwei Tore erzielten die Gäste sogar in Unterzahl, hatte Kapitän Celiktas doch eine Viertelstunde vor Schluss eine völlig überflüssige Ampelkarte gesehen. Es war der einzige Makel bei der SG am gestrigen Abend, ist der wichtige Mittelfeldmann doch nun kommenden Freitag im Heimspiel gegen den FSV Hollenbach gesperrt.

Trainer Pascal Reinhardt ärgerte sich darüber, war ansonsten aber sehr zufrieden. „Wir haben hinten die Null gehalten, das ist gegen Mutschelbach nicht selbstverständlich“, lobte er seine Elf. Alles sah er aber trotz des deutlichen Erfolgs nicht rosarot. „Wir haben uns in der ersten Halbzeit zunächst schwer getan, Chancen zu kreieren, obwohl wir viel Spielkontrolle hatten. Mutschelbach hat das gut gemacht, war sehr kompakt.“ Zumindest in der ersten Halbzeit. Die eine Stunde lange laufstarken und taktisch disziplinierten Gastgeber hatten nach einer knappen Viertelstunde sogar die erste ganz dicke Chance. Doch Großaspachs Schlussmann Maximilian Reule parierte den Schuss von Mittelfeldspieler Mert Yörükoglu aus sechs Metern glänzend.

Die SG Sonnenhof dagegen traf sieben Minuten später mit ihrer ersten klaren Möglichkeit. Mutschelbachs Defensive hatte nicht konsequent genug geklärt, Aspachs Mittelfeldspieler Anthony Mbem-Som Nyamsi schnappte sich die Kugel und jagte sie aus 15 Metern kurz und trocken in den oberen Winkel. 1:0 für den Tabellenführer.

Spitzenreiter Großaspach wird erst nach der 1:0-Führung richtig gefährlich

Der verdiente sich in der restlichen ersten Halbzeit die Führung. Nach einer halben Stunde Glück zum Beispiel probierte es Nyamsi aus 18 Metern mit einem Flachschuss, traf aber nur den Pfosten. Kurz darauf war es Mert Tasdelen, der sich auf der linken Seite gut durchsetzte, mit seinem Schuss von der halblinken Seite jedoch an Torwart Dominic Bleich scheiterte. Den Abpraller beförderte ATSV-Innenverteidiger Florian Henk gerade noch vor Aspachs Torjäger Dominik Salz aus der Gefahrenzone.

In der zweiten Halbzeit waren die Gäste dann klar besser und SG-Kapitän Celiktas ein frühes Zeichen. Nur haarscharf verfehlte sein Volleyschuss aus 20 Metern das Gehäuse. Noch enger war es nach 52 Minuten, als Lukas Stoppel frei vor Torhüter Bleich auftauchte, aus neun Metern aber scheiterte. Wenig später hieß es dennoch 2:0. Ein hoher Ball war Mutschelbachs Abwehrchef Henk an den Arm gesprungen, Schiri Adem Muliqi pfiff Elfmeter. Den verwandelte Celiktas in gewohnt souveräner Weise.

Von den Hausherren kam nun nicht mehr viel. Trotzdem hätten sie nach 69 Minuten fast den Anschlusstreffer erzielt. Einen Eckball droschen sie nicht einfach hoch rein, sondern spielten ihn flach in Richtung Strafraumgrenze, wo es der aufgerückte Henk per Direktschuss probierte. Beim bislang zweiten Ball auf sein Tor in dieser Partie reagierte Reule das zweite Mal glänzend und kassierte von Reinhardt prompt ein dickes Lob: „Wir können uns heute gleich zweimal bei Max richtig bedanken.“ Mutschelbachs Trainer Dietmar Blicker sagte sogar: „Kein anderer Torwart in dieser Liga holt den zweiten Ball raus – Kompliment.“

Vor allem auch, weil ein Anschlusstreffer zu diesem Zeitpunkt die Partie noch einmal eng hätte werden lassen können. So aber machte Mert Tasdelen nach 73 Minuten den Deckel vollends drauf. Nyamsi hatte von der rechten Seite klug auf den zweiten Pfosten geflankt und der Ex-Backnanger schob den Ball aus sieben Metern zum 3:0 ins Eck.

Die Partie hätte danach entspannt zu Ende gehen können, wurde allerdings erst einmal richtig hektisch. Denn kurz darauf beging Celiktas im Mittelfeld ein Foul, Gegenspieler Henk schubste ihn und der Aspacher ging zu Boden. Als sich die Gemüter wieder etwas beruhigt hatten, zeigte Muliqi beiden Gelb. Aspachs Kapitän gefiel das gar nicht. Er winkte ab und sah die Ampelkarte. „Das darf unserem Kapitän und so erfahrenen Mann nicht passieren“, ärgerte sich Reinhardt und fügt hinzu: „Er fehlt uns nun im nächsten Spiel.“ Wobei Mutschelbach aus dem Fehlen Celiktas’ keinen Profit schlagen konnte. Im Gegenteil. Niklas Mohr und der erst kurz zuvor eingewechselte Nico Engel sorgten mit zwei weiteren Toren für ein am Ende sehr deutliches 5:0.

ATSV Mutschelbach Bleich – Reuer, Dinger, Henk, Kleinert (83. Dieringer)– Yörükoglu, Reißfelder (74. Mörmann) – Bitzer (60. Mahle), Moriz Weißer (60. Kendel), Klemm – Batke (74. Jakob Weißer). SG Sonnenhof Großaspach Reule – Rahn (80. Landwehr), Frölich, Nuraj, Mohr (85. Ender) – Mistl, Celiktas – Nyamsi (85. Dautaj), Stoppel, Tasdelen (80. Manduzio) – Salz (85. Engel). Tore 0:1 (20.) Nyamsi, 0:2 (56., Handelfmeter) Celiktas, 0:3 (73.) Tasdelen, 0:4 (81.) Mohr, 0:5 (87.) Engel. – Gelb-Rot Celiktas (77.). – Schiedsrichter Muliqi (Ilvesheim). – Zuschauer 500.