Prozess in Argentinien
Arzt: Maradona „sehr schwieriger Patient“
In einem Prozess zum Tod von Diego Maradona geht es darum, ob die ärztliche Versorgung der argentinischen Fußball-Ikone dem gesundheitlichen Zustand angemessen war.

© AFP/JUAN MABROMATA
In Argentinien lebt der Mythos Diego Maradona auch nach seinem Tod weiter.
Von red/sid
Im aufsehenerregenden Gerichtsprozess zur Ursache für den Tod von Diego Maradona ist die 2020 verstorbene Fußball-Ikone als „sehr schwieriger Patient“ bezeichnet worden. Dies sagte der Neurochirurg Rodolfo Benvenuti, Maradona habe sich demnach „uneinsichtig“ verhalten.
So habe er den Weltmeister von 1986 nur mit Mühe davon überzeugen können, sich vor seiner Hirn-Operation einer Computertomographie-Untersuchung zu unterziehen, schilderte Benvenuti. Maradona habe nach dem Eingriff dann die Klinik so schnell wie möglich verlassen wollen.
Leibarzt von Maradona muss sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten
Benvenutis Meinung nach habe Maradonas Zustand eine tägliche ärztliche Überwachung erfordert. Die bislang vor Gericht vorgelegten Beweise zeigen jedoch, dass sein Betreuerteam nur wöchentliche Arztbesuche angesetzt hatte. Einer davon fand offenbar aufgrund von Maradonas Widerwillen nicht statt.
Maradona war mit 60 Jahren nach einer Hirn-Operation offiziellen Angaben zufolge an einem Herzanfall und einem Lungenödem gestorben. Die insgesamt sieben Angeklagten, darunter Maradonas damaliger Leibarzt Leopoldo Luque, müssen sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten. Als Höchststrafe im Falle eines Schuldspruchs stehen jeweils bis zu 25 Jahre Haft im Raum. Alle Beschuldigten weisen die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft zurück.