Atmosphäre beflügelt deutsche Handballer
Berlin /SID - Der Morgen nach dem Sieg im WM-Eröffnungsspiel begann für die deutschen Handballer mit einer halbstündigen Videositzung, dann folgte im Training eine Runde Fußball. Derweil saß Bundestrainer Christian Prokop mit seiner Taktiktafel an der Seitenlinie und tüftelte am Matchplan für das Brasilien-Spiel. „Wir wissen um unsere Stärken, wollen Schwung aufnehmen“, sagte Prokop mit Blick auf die Partie an diesem Samstag (18.15 Uhr/ZDF). Auch wenn mit den Südamerikanern „ein ganz anderes Kaliber“ warte, wolle man die „geile Atmosphäre weiter befeuern“. Damit traf Prokop genau den Nerv seiner Spieler.
Torhüter Silvio Heinevetter zeigte sich später in der Pressekonferenz bestens gelaunt. Der Berliner war auch 19 Stunden nach dem Duell gegen Korea (30:19) noch beflügelt von der Atmosphäre. „Ausverkaufte Halle und so ein Empfang – da war schon ein bisschen Pipi in den Augen“, sagte Heinevetter, „wenn wir weiter unsere Leistung abrufen und in der Abwehr zeigen, was wir können, braucht uns nicht bange zu sein.“ DHB-Vizepräsident Bob Hanning gab sich unterdessen als Mahner. Er betonte, dass der lockere WM-Start kein Maßstab sei: „Am Ende soll nicht das Erlebnis Freude machen, sondern das Ergebnis.“
Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von WM-Neuling Franz Semper. Am Freitag lag der Rückraumspieler mit Fieber und Schüttelfrost flach. „Es ist nicht so schlimm, dass wir uns mehr Gedanken machen müssen“, sagte Prokop, „wir hoffen, dass er mit Vitaminshakes, Kuren und ein bisschen Ruhe die erste Aufregung verdaut und dann wieder dabei ist.“ Heinevetter meinte nur: „Ein bisschen Schüttelfrost ist für Handballer kein Grund, nicht zu spielen – und auch keine Ausrede wie in anderen Sportarten.“