Der TSV Oberbrüden geht im Aufstiegsdrama leer aus

Die Tischtennisspieler des TSV haben den Sprung in die Verbandsoberliga knapp verpasst. In der Relegation gibt es ein 7:9 gegen Böblingen und ein 8:8 gegen Gastgeber Ulm. Die SF Großerlach müssen aus der Bezirksliga absteigen.

Juraj Zatko (vorne) und Daniel Quiram haben ausgerechnet in der Relegation ihre erste Saisonniederlage kassiert. Archivfoto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Juraj Zatko (vorne) und Daniel Quiram haben ausgerechnet in der Relegation ihre erste Saisonniederlage kassiert. Archivfoto: Alexander Becher

Von Lars Laucke

Am Ende ist es für den TSV Oberbrüden nur Platz drei geworden, doch die Relegationsrunde um den Aufstieg in die Tischtennis-Verbandsoberliga war eine ganz enge Kiste. Das zeigt allein der Blick auf die Zahlen: Alle drei Spiele zwischen Oberbrüden, dem Gastgeber SSV Ulm und der SV Böblingen gingen über die volle Distanz von 16 Matches, zweimal gab es ein 9:7, einmal ein 8:8.

Den Auftakt des Relegationsspieltages machte die Partie zwischen den beiden Zweitplatzierten der Verbandsliga-Staffeln Nord und Süd, also zwischen dem TSV Oberbrüden und der SV Böblingen. Die Auenwalder hatten hier den besseren Start, entschieden zwei der drei Doppel für sich. Und auch Florian Šaljani und Oliver Letzgus schnupperten am Sieg. Sie führten bereits mit 2:1 Sätzen, unterlagen dann aber mit 9:11 im Entscheidungsdurchgang. Mit Beginn der Einzel wurde es dann richtig dramatisch: Juraj Zatko verlor sein erstes Einzel trotz 2:0-Führung mit 13:15 im fünften Satz und vergab dabei sechs Matchbälle. Florian Šaljani unterlag ebenfalls im Entscheidungsdurchgang. Statt eines durchaus möglichen 5:0 stand es nun also 2:3. Nach Punkteteilungen im mittleren und hinteren Paarkreuz stand es zu Beginn der zweiten Einzelrunde 4:5 aus Sicht des TSV.

Zatko und Šaljani brachten Oberbrüden dann in Führung, die aber nicht lange währte. Denn im mittleren Paarkreuz gingen nun beide Punkte verloren, womit der TSV wieder hinten lag. Das dritte Paarkreuz wurde erneut geteilt, alles kam nun auf das Schlussdoppel an. Zatko/Quiram hatten in dieser Saison in 21 Matches noch keine Niederlage kassiert – doch ausgerechnet jetzt war es so weit: Trotz 2:1-Satzführung unterlagen sie im fünften Durchgang, nach fast fünf Stunden hieß es somit 7:9.

Nur eine halbe Stunde nach dieser dramatischen Niederlage ging es dann gegen Gastgeber Ulm. Nach den Doppeln stand es 1:2, doch Zatko und Šaljani holten vorne beide Punkte zur 3:2-Führung. Es folgten jedoch fünf Niederlagen in Folge, die nicht zuletzt auch der Müdigkeit geschuldet waren. Oliver Letzgus unterlag dabei erst mit 10:12 im fünften Satz, Juraj Zatko vergab eine 9:3-Führung im Entscheidungsdurchgang. Beim 3:7 sah es nach einer klaren Niederlage aus. Doch der TSV Oberbrüden wehrte sich und gab nur noch ein Einzel von Christoph Krenzlin ab. Somit ging es erneut ins letzte Doppel, in dem Zatko/Quiram das umjubelte 8:8 sicherten.

„Wir haben schon noch um den zweiten Platz gespielt, obwohl formal nur ein Platz in der Verbandsoberliga ausgespielt wurde“, erklärt Mannschaftskapitän Oliver Letzgus. „Denn die Vergangenheit hat gezeigt, dass es immer wieder mal Rückzüge gab. Und wir haben auch schon ein paar Gerüchte gehört.“ Die TSVler waren sich auch recht sicher, dass Böblingen gegen Ulm gewinnt. Doch es kam anders, Ulm sicherte sich mit einem 9:7 den Klassenerhalt. Die Enttäuschung sei zwar da, sagt Letzgus. „Denn der Aufstieg war ja zum Greifen nah war. Allein die beiden Einzelpunkte von Juraj Zatko, die er eigentlich schon gewonnen hatte, hätten wohl gereicht. Aber wir hatten im Saisonverlauf auch viel Glück, jetzt ist es halt mal andersrum gelaufen.“ Die Mannschaft werde für die neue Runde weitgehend zusammenbleiben. „Lediglich unsere Nummer vier Christoph Krenzlin ist an den Bodensee gezogen und wird daher den Verein verlassen. Da suchen wir Ersatz, das wird sich hoffentlich in den nächsten Tagen klären. Wir wollen auf jeden Fall wieder ein Team aufstellen, mit dem wir eine gute Rolle spielen können.“

TSV Oberbrüden – SV Böblingen 7:9 Zatko/Quiram – Timke/Manis 3:1, Šaljani/Letzgus – Hornstein/Kimmerle 2:3, Krenzlin/Senge – Trampitsch/Kronich 3:0, Zatko – Timke 2:3, Šaljani – Hornstein 2:3, Quiram – Trampitsch 3:2, Krenzlin – Kimmerle 2:3, Senge – Manis 1:3, Letzgus – Kronich 3:2, Zatko – Hornstein 3:2, Šaljani – Timke 3:1, Quiram – Kimmerle 2:3, Krenzlin – Trampitsch 1:3, Senge – Kronich 2:3, Letzgus – Manis 3:2, Zatko/Quiram – Hornstein/Kimmerle 2:3.

SSV Ulm – TSV Oberbrüden 8:8 Elseberg/Sill – Šaljani/Letzgus 3:2, Münst/Salaris – Zatko/Quiram 1:3, Orlov/Thimm – Krenzlin/Senge 3:0, Elseberg – Šaljani 2:3, Münst – Zatko 0:3, Sill – Krenzlin 3:0, Orlov – Quiram 3:1, Salaris – Letzgus 3:2, Thimm – Senge 3:0, Elseberg – Zatko 3:2, Münst – Šaljani 1:3, Sill – Quiram 2:3, Orlov – Krenzlin 3:1, Salaris – Senge 1:3 Thimm – Letzgus 0:3, Elseberg/Sill – Zatko/Quiram 1:3.

SSV Ulm – SV Böblingen 9:7.

Sieg und Niederlage und damit
der Abstieg für die SF GroßerlachNach einer langen Saison mit zusätzlicher Relegation haben es die SF Großerlach nicht geschafft, die Klasse zu halten, und müssen die Bezirksliga-Ära beenden. Nachdem man in eigener Halle den Zweitplatzierten der Bezirksklasse Ost SC Urbach noch in Schach halten konnte, präsentierte sich der Zweite der Bezirksklasse West, der TTC Hegnach III, zu ausgeglichen und durfte den verdienten Aufstieg feiern.

Zu Beginn der Relegation war die junge Urbacher Mannschaft ein unerwartet schwerer Gegner, zumal diese ohne ihre starke Nummer eins angereist waren. Doch die Großerlacher brachten ihre Routine voll zur Geltung und siegten verdient mit 9:5. Im entscheidenden Spiel war dann die dritte Mannschaft des TTC Hegnach der Gegner, diese hatte zuvor ebenfalls gegen Urbach gewonnen. Bis zum Spielstand von 3:3 konnten die Sportfreunde die Partie offenhalten, doch dann gingen vorentscheidend vier Spiele nacheinander relativ deutlich an die Gäste. Diesen Zwischenspurt der Hegnacher konnten die Großerlacher trotz der tollen Unterstützung der zahlreichen Zuschauer nicht mehr aufholen. 5:9 stand es am Ende und der Abstieg aus der Bezirksliga war besiegelt.

Diesen Rückschlag werden die Sportfreunde jedoch verkraften, die Stimmung wandelte sich im Lauf des Abends sehr schnell von getrübt auf zuversichtlich. Eine Klasse tiefer kann man in der nächsten Saison nach einer Neuformierung und dem Einbau jüngerer Spieler vielleicht wieder etwas weiter vorne mitspielen.

TTC Hegnach III – SC Urbach 9:5.

SF Großerlach – SC Urbach 9:5 Erkert/Jocher – Roberto Bez/Hahn 3:0, Weißmann/Frank – Hahn/Clement 0:3, Janson/Schwarzmeier – Lorenzo Bez/Frese 3:0, Erkert – Roberto Bez 3:0, Jocher – Hahn 3:1, Weißmann – Lorenzo Bez 0:3, Janson – Clement 0:3, Schwarzmeier – Hahn 3:0, Frank – Frese 2:3, Erkert – Hahn 3:1, Jocher – Roberto Bez 3:1, Weißmann – Clement 1:3, Janson – Lorenzo Bez 3:1, Schwarzmeier – Frese 3:0.

SF Großerlach – TTC Hegnach III 5:9 Erkert/Jocher – Mauerer/Schroff 3:1, Weißmann/Frank – Vasiouris/Frosch 0:3, Janson/Schwarzmeier – Strumberger/Kull 0:3, Erkert – Frosch 3:0, Jocher – Vasiouris 0:3, Weißmann – Schroff 3:0, Janson – Mauerer 1:3, Schwarzmeier – Kull 0:3, Frank – Strumberger 0:3, Erkert – Vasiouris 0:3, Jocher – Frosch 3:1, Weißmann – Mauerer 0:3, Janson – Schroff 3:0, Schwarzmeier – Strumberger 2:3.

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Erstellt:
7. Mai 2024, 10:30 Uhr

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