Auftaktsieg stärkt das Selbstvertrauen des HCOB

Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang setzt beim Vorjahresmeister Rhein-Neckar Löwen II gleich mal ein Ausrufezeichen und gewinnt mit 29:20. Nach einem 12:12 zur Pause dreht die Mannschaft aus dem Murrtal in der zweiten Halbzeit richtig auf.

Mit Oppenweiler/Backnang zum Saisonauftakt auch vom Vorjahresmeister nicht zu stoppen: Tim Dahlhaus (Mitte). Foto: Alexander Hornauer

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Mit Oppenweiler/Backnang zum Saisonauftakt auch vom Vorjahresmeister nicht zu stoppen: Tim Dahlhaus (Mitte). Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

Der Auftakt ist gelungen. Die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang haben mit 29:20 bei den Rhein-Neckar Löwen II gewonnen. Entscheidend für den deutlichen Auswärtserfolg war die gute Abwehrleistung um das zuverlässige Torhüterduo Jürgen Müller und Stefan Koppmeier. Im Angriff lief es zu Beginn rund, phasenweise gab es einige Fehler, in Summe ist noch Luft nach oben. Für das Selbstvertrauen des Teams ist der Sieg in Spiel eins eine Menge wert. Trainer Matthias Heineke war dann auch zufrieden: „Wir sind echt froh, so eine Aufgabe wie beim Vorjahresmeister auswärts doch recht souverän bewältigt zu haben. Es war sicher viel Typisches für ein erstes Saisonspiel dabei.“

In den Anfangsminuten taten sich beide Teams schwer. Die Gastgeber hatten Fehlwürfe, scheiterten oft an HCOB-Keeper Jürgen Müller. Die Gäste benötigten drei Angriffe für ihr erstes Tor. Zugang Tim Dahlhaus (von der SG BBM Bietigheim) durchbrach den Bann, er warf das 1:0. Die Gäste hatten kurz darauf die richtigen Stilmittel gefunden. Sie dominierten deutlich, konnten sich auf eine stabile Abwehr verlassen. Sie setzten sich zielstrebig ab, nach 13 Minuten stand es 6:1. Alexander Bossert, neuer Coach der Rhein-Neckar Löwen II, nahm eine Auszeit. Sein Team traf anschließend besser, kam auf 5:7 heran.

Die Gäste legten aber umgehend einen Gang zu. Durch Ballgewinne kamen sie zu Kontertoren (Martin Schmiedt, Tim Düren), außerdem überstanden sie eine doppelte Unterzahl komplikationslos. Knifflig wurde es in den zehn Minuten vor der Pause. Die Gäste leisteten sich im Angriff Ballverluste. Das erwies sich in doppelter Hinsicht als nachteilig. Erstens: das eigene Torekonto blieb ab der 24. Minute bei 12 stehen. Zweitens: Die Rhein-Neckar Löwen II erzielten den einen oder anderen Kontertreffer. Kurz vor der Halbzeit glichen sie zum 12:12 aus. Aus Sicht der Gäste unbefriedigend, hatten sie das Spiel doch lange bestimmt.

Nach dem Seitenwechsel fanden die HCOB-Handballer schnell in die Spur zurück. Philipp Maurer erzielte das wichtige 13. Tor, die Richtung stimmte wieder. Die Rhein-Neckar Löwen II hatten nun Mühe, den Anschluss zu wahren, es gelang ihnen nur noch bis zur 37. Minute (16:17). Dann brachten sie für nahezu zehn Minuten keinen Wurf mehr im Tor vom mehrfach glänzend reagierenden Stefan Koppmeier unter. Der HCOB hingegen wies eine akzeptable Chancenverwertung auf und setzte sich nach und nach ab. Ein Tor von Lukas Rauh, am Kreis aus einer sehenswerten Drehung heraus erzielt, bedeutete das 23:16 – und damit schon viel Luft.

Weil die Gäste in Durchgang eins aber eine deutliche Führung aus der Hand gegeben hatten, griff Coach Matthias Heineke nochmals regulierend ein, als die Gastgeber zwei Tore in Folge und nochmals vage Hoffnung schöpften. Diese Auszeit kam zur rechten Zeit. Ruben Sigle setzte sich durch, traf zum 24:18, das war acht Minuten vor dem Ende die Entscheidung. Die Gastgeber, die in der vergangenen Runde kein Heimspiel verloren hatten, erkannten, dass nichts mehr zu holen war. Der HCOB nutzte es, um noch ein paar Tore draufzulegen.

Unterm Strich ein verdienter Sieg. Dabei machten die Murrtaler die entscheidenden Big Points in der Abwehr. Beide Torhüter agierten auf gutem Level. Im Angriff braucht’s in manchen Belangen sicher noch gemeinsame Spielpraxis unter Wettbewerbsbedingungen, aber auch hier ist das Potenzial vielversprechend. Nun liegt der Fokus auf Heimspiel Nummer eins. Das ist gleich ein Knüller: Dauerrivale TuS Fürstenfeldbruck gastiert am Samstag ab 20 Uhr in der Gemeindehalle Oppenweiler.

Rhein-Neckar Löwen II: Gierse, Mats Grupe – Trost (2), Scholtes (2), Straub (2), Bolius (4/3), Leon Keller, Magnus Grupe (2), Willner, Wichmann (1), Clarius, Göttler, Schlafmann (2), Rico Keller, Kessler (5).

HC Oppenweiler/Backnang: Müller, Koppmeier – Schliedermann (2/2), Gehrke (1), Buck (7/4), Schmid, Sigle (2), Dahlhaus (2), Schmiedt (3), Strýc (1), Frank (n.e.), Maurer (3), Bühler (n.e.), Rauh (1), Godon (2), Düren (5).

Siebenmeter: 3/5 : 6/8 (Wichmann wirft an die Latte, Bolius scheitert an Koppmeier – Buck scheitert an Gruppe und wirft am Tor vorbei). – Zeitstrafen: 6:6 Minuten (Rauh, Schmid, Sigle – Rico Keller/zweimal, Willner). – Schiedsrichter: Ernst/Friedhoff (Fellbach/Freiburg). – Zuschauer: 160.

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Erstellt:
5. September 2022, 11:30 Uhr

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