Ausnahmekönner Jürgen Müller bleibt beim HC Oppenweiler/Backnang

Torwart Jürgen Müller wird auch in der kommenden Saison für den Handball-Drittligisten HC Oppenweiler/Backnang spielen. Zudem tragen die beiden Rückraumspieler Lukas Rauh und Marc Godon weiterhin das grüne Trikot. Kreisläufer Tim Düren verlässt aber die Murrtaler.

Jürgen Müller will mit seinen Paraden weiterhin ein HCOB-Rückhalt sein. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Jürgen Müller will mit seinen Paraden weiterhin ein HCOB-Rückhalt sein. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

2020 wechselte Keeper Jürgen Müller, der in jungen Jahren einmal das Trikot der Nationalmannschaft trug, vom Zweitligisten SG BBM Bietigheim zum HCOB. Eine Zeit, von der er sagt, „dass sie unglaublich schnell vergangen ist“. Die ersten beiden Jahre waren stark durch Corona geprägt. „Die aktuelle Runde ist eigentlich die erste, die weitestgehend unter normalen Gesichtspunkten vonstattengeht, seitdem ich hier spiele“, sagt Torhüter Jürgen Müller. Er denkt beispielsweise an den Umstand, dass in den vergangenen Jahren einige Spiele ohne Zuseher oder mit deutlich reduzierter Zuschauerzahl ausgetragen wurden. Umso mehr schätzt er, wenn die Gemeindehalle – und das war zuletzt häufig der Fall – gut besucht ist. „Das hat Eindruck gemacht und das ist auch eine Stimmung, die bei den Spielern auf dem Feld ankommt.“

Dass es sportlich läuft, tut dem Klima gut. Der HCOB hat vier Spieltage vor Rundenende Aussichten auf die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga, geht am heutigen Samstag (20 Uhr) als Tabellenführer ins Duell mit dem TV 08 Willstätt. Diese Position möchte auch Jürgen Müller gerne verteidigen, „im besten Fall gewinnen wir dazu die letzten vier Begegnungen“. Der erfahrene Keeper, der unter anderem für Balingen-Weilstetten, Bittenfeld, Hamburg und Magdeburg in höchsten Ligen aktiv war, warnt aber davor, zu weit in die Zukunft zu schauen: „Wir sind bisher gut damit gefahren, von Spiel zu Spiel zu denken. So werden wir es auch in den kommenden Wochen halten.“ Er selbst will mit konstant guten Leistungen weiterhin zu siegreichen Spielen seines Teams beitragen.

Abseits von den unmittelbar bevorstehenden Aufgaben gab es im Hintergrund zuletzt Gespräche über das kommende Spieljahr. Und da erzielten der HCOB und der starke Torwart bald Einigkeit über ein künftiges Miteinander. Auch, weil Müller die Entwicklung beim HCOB positiv bewertet. Das Handballtrainingszentrum bietet neue interessante Perspektiven, auch sonst bewege sich eine Menge.

Der sportliche Leiter Jochen Bartels sagt: „Jürgen ist ein absoluter Leistungsträger. Es tut der Mannschaft gut, einen Mann mit seiner Klasse und seiner Erfahrung in ihren Reihen zu haben. Als Kapitän ist er auch innerhalb der Mannschaft ein sehr wichtiger Ansprechpartner.“ Obendrein genießt Jürgen Müller mit seiner offenen Art höchste Anerkennung bei Zuschauern und Fans. Was nicht von ungefähr kommt, denn bei allem sportlichen Ehrgeiz ist Müller das Miteinander wichtig. „Der Zusammenhalt ist hier beim HCOB für die Höhe der Spielklasse und die Ambitionen wirklich auf einem sehr guten Level.“

Auch der 21-jährige Lukas Rauh wird in der kommenden Runde zum HCOB-Team gehören. Der gelernte Rückraumspieler, der auch am Kreis wiederholt sein Können bewiesen hat, „hat eine enorme Entwicklung genommen und ist hier auch noch nicht am Ende angelegt“, sagt der sportliche Leiter Bartels. Im Besonderen in der Abwehr sei der aus der eigenen Jugend stammende Spieler schon sehr gefestigt, aber auch mit weiterem Potenzial ausgestattet. „Das wollen wir gemeinsam Schritt für Schritt verbessern, wir sehen Lukas Rauh als wertvolle Stütze im Innenblock. Im Angriff soll er sich durch viel Einsatzwillen mehr und mehr Spielzeiten erarbeiten.“

Tim Düren zieht es nach der Runde zum Wilhelmshavener HV

Marc Godon trägt ebenfalls weiterhin das grüne HCOB-Trikot. Der Rückraumspieler, der vor der Saison nach sechs Jahren und Stationen in Bernburg, Braunschweig und Hannover-Burgwedel ins Murrtal zurückkehrte, hatte Anlaufschwierigkeiten. Nach dem Trainerwechsel zu Volker Blumenschein fand der 26-Jährige aber zunehmend besser ins Spiel. „Er ist vorne der Mann für die einfachen Tore“, sagt Bartels und betont die Stärken von Godon in der Innenverteidigung. Ein Manko seien noch die Leistungsschwankungen. „Da hoffen wir, dass er die zeitnah ablegen kann, und wir sind davon überzeugt. Im besten Fall gelingt das in den kommenden Wochen.“

Tim Düren wird hingegen in der kommenden Saison nicht mehr für den HCOB auflaufen. Den 24-jährigen Kreisläufer, vor vier Jahren aus Berlin gekommen, zieht es zum Wilhelmshavener HV, dem Tabellenvierten der Nordstaffel der Dritten Liga. Den aus Hamburg stammenden Sportler zieht es aus privaten Gründen zurück in den Norden. Jochen Bartels findet es schade, „wir hätten gern mit ihm weitergemacht. Er hat sich in den vergangenen Wochen auch im Angriff etabliert. Ohne ihn müssen wir eine Lücke im Innenblock schließen.“ Wobei, so viel verrät der sportliche Leiter, ohne den Namen möglicher Zugänge zu nennen, „wir auf einem guten Weg sind, dies gut hinzubekommen“.

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Erstellt:
4. März 2023, 11:00 Uhr

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