FC St. Pauli gegen Hansa Rostock
Ausschreitungen bei Hochrisikospiel – Ordner verletzt
Sie zünden Pyrotechnik, werfen Böller und feuern Feuerwerkskörper ab: Wegen Ausschreitungen im Fanblock der Gäste aus Rostock kann die Zweitliga-Partie auf St. Pauli erst verspätet in die zweite Hälfte starten.

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Rostocks-Fans brannten auf der Tribüne Feuerwerkskörper ab.
Von len/dpa/sid
In der 2. Fußball-Bundesliga ist das brisante Nordduell zwischen dem FC St. Pauli und Hansa Rostock zur zweiten Halbzeit verspätet angepfiffen worden. Grund hierfür war das Pyrotechnik gezündet und Böller im Fanblock der Gäste aus Rostock geworfen wurden. Auch wurden Feuerwerkskörper in benachbarte Ränge gefeuert, in denen Fans des FC St. Pauli saßen.
Schiedsrichter Benjamin Brand gab die Partie am Sonntag erst nach etwa zehn Minuten Verzögerung wieder frei. Ordner mussten sich aus dem Bereich zurückziehen, mehrere Feuerwerkskörper landeten auf dem Spielfeld.
Spielbeginn verzögerte sich ebenfalls
Während der Partie teilten die Gastgeber mit, dass ein Ordner verletzt ins Krankenhaus gebracht werden musste. Er sei durch „Bewurf aus dem Gästeblock“ verletzt worden. Es habe sich bei dem Wurfgeschoss um ein „Keramikteil“ gehandelt.
Einer unserer Ordner wurde durch Bewurf aus dem Gästeblock verletzt und ist ins Krankenhaus gebracht worden. Es handelte sich bei dem Wurfgeschoss um ein Keramikteil. Wir wünschen gute Besserung und hoffen sehr, dass es keine weiteren Verletzten geben wird.#fcsp#fcspfch — FC St. Pauli (@fcstpauli) February 26, 2023
Bereits der Spielbeginn hatte sich wegen Rauchschwaden und Böllerwürfen aus dem Hansa-Fanblock kurz verzögert. Auch die Fans der Gastgeber hatten zwischendurch Pyrotechnik eingesetzt. Die Begegnung gilt wegen der verfeindeten Fan-Lager als Hochrisikospiel und wird im Umfeld von mehreren Hundertschaften der Polizei begleitet. Beamte aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin und von der Bundespolizei werden im Einsatz sein.
Ein großer Teil der etwa 3000 Rostocker Fans begab sich in grauen Kapuzenpullovern und Bomberjacken zum Millerntor. Vereinzelt zündeten die Anhänger Böller auf dem Weg zum ausverkauften Stadion. In der Arena werden keine alkoholischen Getränke verkauft, zusätzliche Ordner werden hinzugezogen, und es gibt einen Puffer zwischen den Gästefans und den angrenzenden Heimfans. Bis kurz vor dem Anpfiff hatte die Polizei die Lage als „weitgehend ruhig bezeichnet“.
Am Ende hat der FC St. Pauli die Partie gewonnen und den fünften Sieg in der 2. Fußball-Bundesliga nacheinander gefeiert.

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Rauchschwaden verzögerten den Spielbeginn.

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Die Begegnung gilt wegen der verfeindeten Fan-Lager ...

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... als Hochrisikospiel.

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Die Partei wurde von mehreren Hundertschaften der Polizei begleitet.

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