Aussicht auf bemerkenswerte 20 Punkte
Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang will positiven Trend am Freitagabend gegen den Tabellendritten HBW II fortsetzen
Die Aussicht, im Jahr 2019 auf 20 Pluspunkte zu kommen, lockt die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang. Siegen sie am morgigen Freitag um 20 Uhr im Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten II, dann ist die Marke erreicht. Die Aufgabe ist gegen den Dritten anspruchsvoll, doch mit drei Siegen in Folge gehen die Murrtaler selbstbewusst ins Duell in der Karl-Euerle-Halle.

© Sportfotografie Alexander Becher
Jakub Strýc (beim Wurf) steht nach verletzungsbedingter Auswechslung in Blaustein wieder zur Verfügung. Foto: A. Becher
Von Alexander Hornauer
Die Motivation ist groß. Der HCOB hat drei Spiele hintereinander gewonnen. Da ist der Ansporn, das Quartett zu vervollständigen, natürlich groß. Hinzu kommt: Vor heimischer Kulisse hat die Mannschaft in dieser Saison immer gut ausgesehen, das soll so bleiben. Und: Das Hinspiel ging verloren, nun möchten die Murrtaler den Spieß umdrehen. HCOB-Trainer Matthias Heineke kann sich neben all dem vor allem für die Aussicht begeistern, die Punkte 19 und 20 einzufahren. „Damit würden wir einem guten ersten Saisonabschnitt das i-Tüpfelchen aufsetzen.“ Er erinnert an die Niederlage beim TSB Horkheim Mitte November, nach der der HC Oppenweiler/Backnang mit dem Punktekonto im Minus stand. „Dadurch haben wir uns selbst viel Druck gemacht, mit den drei Siegen aber hervorragend darauf reagiert. Jetzt wollen wir vor Weihnachten auf 20 Punkte gehen.“ Der HCOB hätte sich dann eine gute Ausgangsposition im vorderen Mittelfeld verschafft.
In diesem Jahr hat der Deutsche Handball-Bund zu den 15 Spielen der Vorrunde noch die ersten beiden Spieltage der Rückrunde in den Terminkalender aufgenommen. Am vergangenen Wochenende in Blaustein war zu sehen, dass der HCOB mit dieser dadurch intensiveren Belastung gut zurechtkommt und einen sehr frischen Eindruck macht. Besonders klasse findet Matthias Heineke, dass Spieler wie Tim Buck, Timm Düren und auch der nach seiner Verletzungspause wieder zu guter Form auflaufende Evgeni Prasolov viele Akzente setzen. „Sie haben sich in den vergangenen Wochen gesteigert und reißen die anderen mit.“ Die Murrtaler bewiesen zuletzt viel Einsatzwillen, gingen auch weite Wege und überzeugten kämpferisch. „Das soll auch im Heimspiel gegen den HBW II die Grundlage für ein gutes Abschneiden sein, und wir hoffen natürlich, dass die Zuschauer uns helfen, dass wir alle Kräfte mobilisieren.“
Heineke hat an den Leistungen der vergangenen Wochen manches gut gefallen: „Wir haben gute Torwartleistungen und stellen eine stabile Abwehr.“ Was er vermisst? „Die Zahl der Kontertore muss höher sein. Wir haben vor allem in den Umschaltsekunden noch viel ungenutztes Potenzial.“ Daran wurde unter der Woche gearbeitet, vielleicht funktioniert es gegen den HBW II besser. Wichtig wäre es, denn die Gäste stehen nicht zu Unrecht auf Rang drei. Das Team hat viele junge Spieler, aber es bringt auch erfahrene Akteure mit Bundesliga-Vergangenheit mit. „Und wir haben im Hinspiel selbst erfahren, wie abgezockt sie auftreten. Da waren wir in der ersten Viertelstunde voll im Spiel und trotzdem im Rückstand – sie waren einfach unglaublich effizient“, so Heineke. Der HBW II spielt gut über den Kreis, fleißigster Torewerfer ist Julian Thomann. Niklas Diebel und Lars Friedrich stehen für große Qualität im Rückraum.
Die gute Nachricht beim HCOB: Kreisläufer Jakub Strýc, der in Blaustein benommen vom Feld musste, hat alles gut überstanden – er ist wieder im Training und kann gegen den HBW II mitspielen. Auch Nikola Vlahovic, am vergangenen Wochenende für Bietigheim in Liga zwei im Einsatz, trägt morgen das grüne Dress. Damit hat Heineke eine zusätzliche Option für den Rückraum. Nicht dabei ist Felix Raff, der im neuen Jahr wieder eingreift.