Besonders schwer, besonders emotional
Handball-Drittligist HC Oppenweiler/Backnang empfängt in der Gemeindehalle den Bezirksrivalen SV Kornwestheim
Handball-Drittligist Oppenweiler/Backnang will weiter für den Ligaverbleib punkten. Am Samstag um 20 Uhr steht eine besondere Partie an. Sie ist besonders schwer, denn mit dem SV Kornwestheim kommt ein Topteam in die Gemeindehalle. Und sie ist besonders emotional, denn es treffen zwei alte Rivalen aus dem Bezirk aufeinander.

© Sportfotografie Alexander Becher
Benjamin Röhrle (links) wird nach langer Verletzungspause wahrscheinlich morgen sein Comeback feiern. Foto: A. Becher
Von Alexander Hornauer
Der Trend: Nach der Pleite gegen Saarlouis war der HCOB geknickt. Es war die vierte Niederlage in Serie. Dann gelang der Arbeitssieg gegen Schlusslicht Baden-Baden, der erste Erfolg im Jahr 2019. In Pfullingen holten die Murrtaler zwei weitere Punkte. Das tat im Abstiegskampf gut. Wichtig aus Sicht von Trainer Matthias Heineke war, „dass wir gegen eines der schnellsten Teams der Liga das Tempo nicht nur mitgegangen sind, sondern selbst die Schlagzahl vorgegeben haben“. Das Mitwirken von Nikolas Vlahovic habe der Abwehr Stabilität verliehen, die Torwartleistung von Thomas Fink war gut.
Die Erinnerung: Heineke hofft auf Parallelen zur Vorrunde. „Damals haben uns die Siege gegen Baden-Baden und Pfullingen Auftrieb und Selbstvertrauen für die folgenden Wochen gegeben haben.“
Der Ausblick: Der März mit dem Duell gegen Kornwestheim und den Spielen gegen die Mitabstiegskonkurrenten Zweibrücken, Willstätt und Neuhausen/Filder ist wichtig für den HC Oppenweiler/Backnang. Heineke sagt dazu: „Wichtig ist, dass wir eine Aufgabe nach der anderen angehen. Wir konzentrieren uns jetzt nur auf das Derby und wollen in diesem Spiel überraschen.“ Aktuell hat Oppenweiler/ Backnang als Zwölfter fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.
Das Personalpuzzle: Mit Außenspieler Marcel Lenz und Rückraumspieler Evgeni Prasolov haben sich wichtige Akteure verletzt – der Sieg in Pfullingen war teuer bezahlt. Sie fehlen einige Wochen. „Wir müssen das gemeinsam kompensieren“, fordert Heineke. Tom Kuhnle kann auf beiden Positionen einspringen, ist demzufolge viel gefordert. Jonas Frank, zuletzt stark in Form, wird sicher wieder geraume Zeit spielen. Und dann deutet vieles aufs Comeback von Rückraumspieler Benjamin Röhrle hin, der lange verletzt war und zuletzt im zweiten Team erste Spielpraxis sammelte. „Darauf freuen wir uns, er kann in der aktuellen Situation den Faktor X ausmachen“, sagt sein Coach.
Der Gegner: Kornwestheim ist amtierender Meister. Vor der Saison wurde das Team verstärkt, es hatte aber Verletzungspech. Zuletzt brach sich Hendrik Schoeneck das Schienbein. Derzeit stehen 23:19 Punkte zu Buche. Der Start ins neue Jahr war mit drei Siegen gut. Obwohl die vergangenen Partien gegen die Zweitliga-Absteiger Konstanz und Saarlouis knapp verloren gingen, ändert nichts an Heinekes Einschätzung, „dass sie eine sehr hohe Grundqualität haben“.
Die Verbindungen: HCOB-Handballer Kevin Wolf spielte lange für Kornwestheim. Der aktuelle SVK-Keeper Felix Beutel wechselt zur kommenden Saison ins Murrtal. Salamander-Trainer Alexander Schurr war aktiver Spieler beim TV Oppenweiler (73 Einsätze, 58 Tore). Hinzu kommt die räumliche Nähe, und dass sich beide Mannschaften bereits seit Jahrzehnten spannende Duelle liefern.
Die Prognose: Der HCOB hat mit den zwei Siegen Selbstvertrauen getankt. Die Ausfälle von Lenz und Prasolov stellen das Team vor eine neue Herausforderung. Die Pause an Fasching bot Zeit, um kreative Lösungen auszuprobieren. Es gilt, die richtige Mischung aus Spielwitz und Leidenschaft zu finden. Es bleibt eine Herkulesaufgabe, doch, wenn alles rundläuft, ist mit dem Heimvorteil ein Sieg drin.