Breitenreiters Endspiel gegen den BVB
Der Hannover-Coach kritisiert die Clubführung um Manager Heldt
Hannover /SID - André Breitenreiter sprach ruhig und gelassen, doch innerlich brodelte es in ihm. „Ich bin enttäuscht“, sagte der angezählte Trainer von Hannover 96 am Donnerstag und ging seine Chefs Martin Kind und Horst Heldt im Kampf um seinen Job verbal ungewöhnlich scharf an: „Ich hätte mir gewünscht, dass man mit mir offen darüber redet.“
Gemeint war der Wirbel um Breitenreiter Anfang der Woche. Mehrere Medien hatten übereinstimmend berichtet, dass der 45-Jährige beim Tabellenvorletzten unmittelbar vor dem Aus stehe. Clubchef Kind und Manager Heldt schwiegen lange, ehe sie bestätigten, dass Breitenreiter am Samstag beim Tabellenführer Borussia Dortmund (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) auf der Bank sitzt.
Für Breitenreiter dauerte es zu lange. Er hatte gehofft, die Berichte würden „schnellstmöglich dementiert – das ist nicht passiert“, sagte Breitenreiter bei der Pressekonferenz – Heldt saß völlig verdutzt neben ihm. Grundsätzlich könne Breitenreiter die Diskussionen „absolut nachvollziehen“. Es sei „völlig normal, dass man darüber nachdenkt, der Mannschaft einen neuen Impuls zu geben“, sagte er. Elf Punkte aus 18 Spielen seien Negativrekord und natürlich „viel zu wenig“.
Breitenreiter weiß, dass er nur noch auf Abruf arbeitet – aber er will kämpfen. „Ich bin jemand, der niemals aufgibt“, sagte er: „Ich werde bis zum letzten Tag alles geben.“ Dieser könnte aber schon bald kommen. Heldt verweigerte „Breite“ auch am Donnerstag eine Jobgarantie.
Mit Blick auf den BVB fügte Breitenreiter schmunzelnd hinzu: „Wenn es ein Endspiel wäre, wäre es nicht das fairste Spiel.“ Hannover hat die letzten zehn Spiele beim jeweiligen Tabellenführer alle verloren und wartet seit 21 Spielen in der Bundesliga auf einen Auswärtssieg. Kind scheut wohl auch die Abfindung in Millionen-Höhe, die im Falle einer Scheidung fällig würde. Schließlich wurde Breitenreiters Vertrag erst vor Saisonbeginn bis 2021 verlängert.