Fußball-Bundesliga
BVB schießt Union ab - Guirassy mit Viererpack
Borussia Dortmund kann nach dem 6:0 gegen Union Berlin wieder etwas durchatmen. Beim ersten Liga-Sieg unter dem neuen Coach Niko Kovac gelingen Torjäger Guirassy vier Tore.

© AFP/INA FASSBENDER
Serhou Guirassy war der Mann des Tages beim BVB.
Von red/dpa
Der Premierensieg unter dem neuen Trainer Niko Kovac ist geschafft - und wie! Das 6:0 (2:0) gegen Lieblingsgegner Union Berlin gibt Krisenclub Borussia Dortmund wieder Hoffnung auf eine erfolgreiche Aufholjagd in der Fußball-Bundesliga. Insbesondere Torjäger Serhou Guirassy schoss sich mit einem Viererpack (40. Minute/75./80./83.) den Frust der letzten Wochen von der Seele. Nach zwei Auftaktniederlagen in der Liga unter Kovac hatte zuvor ein Eigentor von Diogo Leite (25.) den ersten Bundesliga-Heimsieg seit drei Monaten eingeleitet. Maximilian Beier (89.) setzte den Schlusspunkt.
Mal wieder erwies sich Union als guter Aufbaugegner für den BVB. Auch im sechsten Aufritt in Dortmund blieben die Köpenicker erneut ohne jeden Punkt. Durch den neunten Saisonsieg verbesserten sich die Westfalen mit nun 32 Punkten immerhin um einen Rang auf Platz zehn. Bis zu den Europapokalplätzen sind es aber immer noch fünf Punkte. Dieser Abstand könnte am Sonntag wieder anwachsen.
Gittens auf der Bank
Kovac hatte angesichts der katastrophalen Tabellensituation des Vorjahres-Finalisten der Champions League und der aktuellen Stimmung im Umfeld des Clubs einen Sieg gegen Union zur Pflicht erklärt. „Wir brauchen Erfolgserlebnisse, wir müssen die Spiele gewinnen und da geht es nicht darum, ob schön oder nicht schön, das kommt irgendwann mal, aber jetzt geht es Punkt für Punkt für Punkt“, sagte Kovac bei Sky.
Der 53-Jährige, der sich seit seiner Amtsübernahme vor drei Wochen stets vor seine Spieler gestellt hatte, setzte diesmal ein Zeichen und platzierte den beim 0:0 gegen Sporting Lissabon enttäuschenden Jamie Gittens zunächst nur auf die Bank. Auf Nationalspieler Julian Brandt musste er notgedrungen verzichten. Der kriselnde Spielmacher fiel kurzfristig wegen einer Muskelverhärtung aus.
Eigentor passt zu Spielbeginn
„Er hat sich nicht gut gefühlt und wir gehen kein Risiko ein“, sagte Kovac zu Brandt. Für ihn bekam Giovanni Reyna nach einigen Wochen mal wieder eine Chance von Beginn an. Für Gittens spielte Beier.
Auch mit den personellen Wechseln war die Unsicherheit der Dortmunder zu Beginn noch deutlich zu spüren. Nach fünf sieglosen Bundesliga-Heimspielen in Serie schien jede Aktion schwer zu fallen und von vielem Grübeln begleitet. Dass die Führung nach nervösem Beginn durch ein Eigentor fiel, passte da ins Bild. Der Portugiese Diogo Leite lenkte einen Schuss des Ex-Unioners Julian Ryerson unglücklich ins eigene Netz.
Guirassy nicht zu bremsen
Erst durch das Tor schien Dortmund alles wieder leichter zu fallen. Es war nun deutlich mehr Tempo und Zug zum Tor im Spiel. Nach einigen weiteren guten Gelegenheiten machte Guirassy noch vor der Pause das wichtige 2:0. Der Treffer ging allerdings mindestens zur Hälfte auf das Konto von Ramy Bensebaini, der sich zunächst vehement auf der linken Seite durchgesetzt und dann mustergültig auf Guirassys Kopf geflankt hatte.
Nach dem Wechsel gelang es den Gästen nur kurzzeitig, das Spiel wieder etwas zu stabilisieren. Nach Guirassys zweitem Treffer gab es kein Halten mehr. Unter dem frenetischen Jubel der mehr als 80.000 Zuschauer legte der Goalgetter noch zwei weitere Tore nach. Nationalspieler Pascal Groß leistete bei drei der vier Treffer Guirassys die Vorarbeit und assistierte auch noch Beier zum Endstand.