Chaostage: Doll und Heldt schießen zurück

Gelsenkirchen /SID - Die harsche Kritik von Präsident Martin Kind am Zustand des Bundesliga-Kaders von Hannover 96 hat Trainer Thomas Doll am Donnerstag energisch zurückgewiesen. „Die Situation wird von mir und den Spielern ganz anders gesehen. Die Mannschaft lebt noch und hat zuletzt beim Training Geschlossenheit gezeigt“, sagte der Coach drei Tage vor dem Heimspiel am Sonntag (18 Uhr/Sky) gegen Bayer Leverkusen.

Nach der 1:5-Auswärtsniederlage der abstiegsbedrohten Niedersachsen gegen den direkten Konkurrenten VfB Stuttgart hatte der Clubboss das Team des Tabellenvorletzten als „kaputt, schlecht zusammengestellt und gescheitert“ gebrandmarkt. Dabei stellte er speziell den brasilianischen Nationalspieler Walace an den Pranger: „Mit Spielern, die offensichtlich nicht bereit sind, alles zu investieren, brauchen wir auch nicht zu planen.“ Doll hingegen will den Olympiasieger am Sonntag in die Startformation stellen. „Er hat in dieser Woche großartig trainiert und kann der Mannschaft helfen“, erklärte der 52-Jährige.

Auch Manager Horst Heldt ließ durchblicken, dass er zumindest den Zeitpunkt der Präsidentenschelte für unglücklich hält: „Es ist nicht richtig, zehn Spieltage vor Saisonende praktisch schon aufzugeben.“ Kind hatte von einem „gescheiterten Modell“ gesprochen und angekündigt, den sofortigen Wiederaufstieg anzustreben. Zum rettenden 15. Rang fehlen den Norddeutschen sieben Punkte, der Rückstand zum VfB Stuttgart auf Relegationsplatz 16 beträgt fünf Zähler. Nach der Partie gegen Leverkusen geht es gegen Wolfsburg und Mönchengladbach.

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Erstellt:
8. März 2019, 03:04 Uhr

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