Coach Heineke: „Kleinigkeiten können entscheiden“

Der HC Oppenweiler/Backnang blickt zuversichtlich dem ersten Heimspiel der neuen Drittliga-Saison in der Gemeindehalle gegen die zweite Mannschaft des HC Erlangen entgegen.

HCOB-Trainer Matthias Heineke bereitet seine Spieler auf die Heimpartie vor. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

HCOB-Trainer Matthias Heineke bereitet seine Spieler auf die Heimpartie vor. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Der HC Oppenweiler/Backnang kehrt in sein Wohnzimmer zurück. Am Samstag um 20 Uhr erwartet der Handball-Drittligist den HC Erlangen II in der Gemeindehalle Oppenweiler. Die Murrtaler können nach dem Auftaktsieg selbstbewusst auftreten. Allerdings gehen sie die Aufgabe gegen die stark gestarteten Franken mit Respekt an. Coach Matthias Heineke geht davon aus, dass Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden.

Heineke hatte es seinen Akteuren vor der Partie bei Oftersheim/Schwetzingen prophezeit: Einen Schönheitspreis gibt’s in der ersten Partie nicht zu gewinnen. Dementsprechend zufrieden war er, dass sein Team die Begegnung nach der Pause entschlossen in die gewünschte Richtung lenkte. So stand am Ende eine Premiere. Im vierten Anlauf gelang erstmals ein Auswärtssieg zum Auftakt einer Drittliga-Saison. Positiv dabei: „Das Einsgegen-eins-Verhalten einiger Spieler war gut. Zudem hat unsere erste Welle in der zweiten Halbzeit funktioniert.“ Im Unterzahlspiel Sechs gegen Sieben – die HG nahm zeitweise den Keeper zugunsten eines zusätzlichen Feldspielers heraus – habe sich sein Team gut angestellt. Und wichtig sei gewesen, „dass wir ruhig geblieben sind und unsere Linie nicht verlassen haben, wenn es mal schlechtere Phasen gab“. Dringend zu verbessern ist Heinekes Ansicht die Abschlussquote. Und: „Wir brauchen mehr Helferaktionen in der Abwehr.“ Gelingt es, dann steigen die Chancen, dass auf den Auswärtscoup ein Heimsieg folgt.

Aber Achtung. Erlangen II sorgte zum Start für Aufsehen. Gegen den VfL Pfullingen setzte sich das Team von Trainer Tobias Wannenmacher mit neun Toren Differenz durch. Für den HCOB-Coach kommt der starke Auftritt der Bundesliga-Reserve nicht unerwartet: „Sie hat genauso gespielt wie in der Rückrunde des Vorsaison.“ Schon da überzeugten die Franken durchweg. Platz zwölf in der Abschlusstabelle sei einzig der Hypothek der Vorrunde geschuldet gewesen, als der Klub viele Verletzte hatte.

Der HCOB-Trainer lobt die hohe individuelle Qualität des Kontrahenten.

In einem homogenen Erlanger Team hat Heineke den aus Israel stammenden Rückraumwerfer Daniel Mosindi als „einen der besten Angriffsspieler der Liga“ ausgemacht. Auch viele andere Akteure hätten eine außergewöhnliche individuelle Qualität. In der Abwehr stand der HC im Zentrum kompakt, und das führte gegen Pfullingen oft zu guten Kontern.

Heineke setzt gegen Erlangen II aufs Miteinander: „Der HC ist individuell sehr stark, wir wollen mit dem Kollektiv dagegenhalten.“ Der Coach rechnet mit einer intensiven und kampfbetonten Begegnung, „wie schon in den beiden Spielen der vergangenen Saison“. Das kurzfristig gute Omen aus Sicht der Schwaben: In beiden Duellen siegte jeweils das Heimteam. Matthias Heineke kann sich darüber hinaus vorstellen, dass viele Tore fallen, „beide Mannschaften werden aufs Gas drücken.“ Für seine Keeper Jürgen Müller und Stefan Koppmeier geht’s darum, des Trainers These von einer hohen Trefferzahl mit zahlreichen Paraden zu widerlegen. Auch weil der Coach stark auf das Duo zwischen den Pfosten setzt. „Es ist durchaus denkbar, dass Kleinigkeiten entscheiden – und das könnten die Torwartparaden in der Endphase sein.“

Die Trainingskiebitze durften unter der Woche feststellen: Die HCOB-Handballer freuen sich ziemlich aufs erste Heimspiel. Die Zuschauerzahl wird allerdings geringer ausfallen als gewohnt. Es wird mit rund 120 Zusehern einen Minusrekord für Punktspiele der ersten Mannschaft in der Gemeindehalle geben – kein Vergleich zum Andrang bei der bisher letzten Heimpartie Ende Februar gegen Horkheim. Dennoch ist die Vorfreude groß. Heineke: „Es war schon bei den Testspielen ein riesengroßer Unterschied, wieder vor 50 und 80 Leuten zu spielen. Jetzt sind es zumindest ein paar mehr, die Trommler werden dabei sein. Ich glaube, wir werden eine tolle Heimspielatmosphäre haben.“

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Erstellt:
9. Oktober 2020, 11:30 Uhr

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