Crosstriathlon: Nur ein Eidgenosse ist schneller als Rainer Kaupp

Der erfahrene Backnanger Ausdauersportler wird bei den Xterra-Titelkämpfen in Italien in seiner Altersklasse Vizeweltmeister. Im Trentino kämpft der Schwabe im Wasser, auf dem Rad und beim Laufen mit der Konkurrenz sowie mit Kälte und schlammigen sowie rutschigen Pisten.

Geschafft und überglücklich als Zweiter seiner Altersklasse in Molveno im Ziel: Backnangs Ausdauersportler Rainer Kaupp. Foto: privat

Geschafft und überglücklich als Zweiter seiner Altersklasse in Molveno im Ziel: Backnangs Ausdauersportler Rainer Kaupp. Foto: privat

Von Uwe Flegel

Rainer Kaupp hat als Ausdauersportler schon viel erreicht. Der 66-Jährige sammelte Medaillen bei nationalen und internationalen Meisterschaften und gewann zum Beispiel im Wintertriathlon auch schon den WM-Titel in seiner Altersklasse. Das Mitglied des Triathlon-Clubs Backnangs ist einfach mit Herzenslust dabei, wenn geschwommen, gelaufen, geradelt wird oder es auf Skiern durch Loipen und Wälder geht. Dass der ursprünglich aus der Tuttlinger Ecke stammende Pädagoge dabei noch sehr schnell unterwegs ist, tut der guten Sache garantiert keinen Abbruch. Entsprechend zufrieden ist Rainer Kaupp, als er von seinem jüngsten Erfolg berichtet. Im italienischen Molveno (Trentino) wurde der im Murrtal heimisch gewordene Routinier in seiner Altersklasse 65 mit einer Gesamtzeit von 4:21:20 Stunden die Vizeweltmeister im Xterra-Crosstriathlon.

Statt auf Maui zum ersten Mal in Europa

Mit neun Minuten Rückstand auf den Schweizer Sieger Peter Nägeli lief der Schwabe in Molveno überglücklich über die Ziellinie. Zuvor hatte er 1,5 Kilometer im 17 Grad kalten Wasser des Molvenosees, 32 Kilometer mit 1300 Höhenmetern auf dem Mountainbike und einen abschließenden Zehn-Kilometer-Crosslauf zurückgelegt. So wie weitere 15 Startern in seiner Altersklasse in dem insgesamt 800 Teilnehmer großen Feld. Das hatte bei den Xterra-Welttitelkämpfen, die diesmal nicht wie gewohnt auf der Hawaii-Insel Maui, sondern zum ersten Mal in Europa stattfanden, mit aufgeweichten Strecken und insgesamt kühlen Temperaturen zu kämpfen. Wobei nur erfahrene und gute Ausdauerathleten am Start standen, hatten sich die Teilnehmer doch zuvor bei nationalen Wettkämpfen für die Titelkämpfe qualifizieren müssen.

Tagelange Regenfälle setzen der Mountainbikestrecke zu

Nun ging es für den Schwaben gegen Alterskollegen aus neun anderen Nationen. Die eineinhalb Kilometer im kalten Wasser des Molvenosees bewältigte der Backnanger in 24:57 Minuten. Damit hatte er knapp fünf Minuten Rückstand auf seinen Kontrahenten Nägeli. Auf dem Mountainbike vergrößerte sich der Rückstand zwar auf den Führenden weiter, doch von den anderen Konkurrenten konnte sich Kaupp absetzen, obwohl er wie alle anderen Starter arg zu kämpfen hatte. Die tagelangen Regenfälle hatten die Mountainbikestrecke in eine schlammige und rutschige Piste verwandelt. Lange Schiebestrecken waren die Folge. Zudem drückte der lehmige Dreck immer wieder die Kette vom Kettenblatt. Nach 2:44:38 Stunden hatte der Schwabe den Stress hinter und die abschließende Crosslaufstrecke vor sich. Die zehn Kilometer mit vielen steilen und rutschigen Auf- und Abstiegen forderten den Athleten nochmals alles ab. Für den erfahrenen Backnanger lief es in der abschließenden Disziplin allerdings gut. Der enteilte Eidgenosse war zwar nicht mehr einzuholen und gewann die Altersklasse in 4:12:24 Stunden, doch dahinter sicherte sich Kaupp den zweiten Platz. 1:07:12 Stunden hatte er für den Geländelauf benötigt und damit den Portugiesen Carlos Cabrita (4:27:17 Stunden) auf Rang drei verwiesen.

Entsprechend glücklich war der Schwabe mit seiner Leistung. Einmal mehr hatte er seinen Spaß am Schwimmen, Radfahren und Laufen gehabt – und erfolgreich ist er auch ein weiteres Mal gewesen.

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Erstellt:
11. Oktober 2022, 15:36 Uhr

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