Dahlmeiers Podiums-Abo gilt weiter

Trotz gesundheitlicher Probleme gewinnt die Bayerin Bronze im WM-Sprint – Kuzmina jubelt

Östersund Laura Dahlmeier konnte es irgendwie gar nicht fassen. Bronze im Sprint über 7,5 Kilometer. Schon wieder eine WM-Medaille, nachdem sie bei den letzten Welttitelkämpfen vor zwei Jahren in Hochfilzen nach allen sechs Rennen auf dem Podium gestanden hatte. Das Stockerl-Abonnement galt auch für Östersund, es war die zwölfte WM-Medaille in Folge seit 2016 in Oslo. „Mir fehlen die Worte“, sagte die 25-Jährige, die ohne Schießfehler geblieben war, „ich hätte nicht gedacht, dass das Rennen so endet. Diese Bronzemedaille ist für mich enorm viel wert.“ Die Garmisch-Partenkirchnerin musste lediglich Anastasija Kuzmina ­(Slowakei) und der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevolt den Vortritt lassen. Zweitbeste Deutsche war Denise Herrmann auf Platz sechs – hätte die Thüringerin nur einmal anstatt zweimal stehend daneben­geschossen, hätte sie allerbeste Medaillenchancen gehabt.

Laura Dahlmeier schaute immer wieder ungläubig drein. Bronze im Sprint. Unglaublich. Eine weitere WM-Medaille, obwohl sie sich am Morgen noch mit Halsschmerzen und Hustenanfällen zum Frühstück geschleppt hatte. Ihre Gesundheit ist anscheinend stärker angeschlagen, als die Teamleitung am Donnerstag einräumte, als von einer „leichten Erkältung“ die Rede war. „Ich kam kerngesund in Östersund an“, erzählte die zierliche Bayerin, „kaum aus dem Flieger raus, fingen die Probleme an – ich habe mir sogar schon überlegt, ob ich womöglich nach Hause fliegen muss.“

Tat sie aber nicht, doch ihre Rennstrategie musste sie anpassen. Die Vorgabe war: Ohne Fehler am Schießstand bleiben, auf der Strecke nicht zu viel Gas geben. Daran hielt sich Dahlmeier – beim Schießen ließ sie sich Zeit, während sich einige Mitfavoritinnen ungewöhnlich viele Fehler leisteten. Beim Laufen erzielte die Doppel-Olympiasiegerin die lediglich 17.-beste Zeit, weil sie die ersten beiden Runden sehr verhalten angegangen war. „Ich wollte auf keinen Fall blau gehen“, erklärte sie, „die letzten sieben, acht Minuten habe ich selten so gekämpft wie heute.“

Damit haben Dahlmeier und Herrmann in der Verfolgung am Sonntag gute Medaillenchancen, Dahlmeier fehlen 12,7 Sekunden auf Kuzmina, Herrmann, die die Laufbestzeit hingelegt hatte, muss 23,9 Sekunden aufholen. Und ein wenig besser schießen.

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Erstellt:
9. März 2019, 03:04 Uhr

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