Das Freibad wird zum Klassenzimmer

Die Schwimmer der TSG Backnang 1846 verzeichnen bei der 54. Auflage der Schul- und Stadtmeisterschaft die Teilnehmerzahl von 572 Startern. Acht Stunden lang messen sich Mädchen und Jungen aus 13 Schulen aus Backnang sowie der Umgebung miteinander.

Jungen und Mädchen von insgesamt 13 Schulen aus Backnang und den Umlandgemeinden stürzten sich bei der 54. Auflage der Schul- und Stadtmeisterschaft ins Wasser. Alle waren begeistert, dass die Veranstaltung endlich wieder stattfinden konnte. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Jungen und Mädchen von insgesamt 13 Schulen aus Backnang und den Umlandgemeinden stürzten sich bei der 54. Auflage der Schul- und Stadtmeisterschaft ins Wasser. Alle waren begeistert, dass die Veranstaltung endlich wieder stattfinden konnte. Foto: Alexander Becher

Von Katharina Riener

„Auf die Plätze, fertig“ und dann ein lauter Pfiff, gefolgt von einem Platschen. Vom frühen Morgen an war im Backnanger Mineralfreibad was los. Statt ins Klassenzimmer ging es kurz vor den Sommerferien für viele Lehrer und Schüler ins Wonnemar. Dort legten sich die Jungs und Mädchen aber nicht faul in die Sonne. Auf sechs 25-Meter-Bahnen bestritt die Rekordzahl von 572 Teilnehmern aus 13 Schulen aus Backnang und den umliegenden Gemeinden unter den Augen von Oberbürgermeister Maximilian Friedrich die Schul- und Stadtmeisterschaft der Schwimmer der TSG 1846.

Rund acht Stunden nahm der Nachwuchs das Freibad in Beschlag. Beim einen oder anderen dort sonst meist in Ruhe seine Bahnen ziehenden Dauerschwimmer sorgte das für große Verwirrung und bei Andreas Bartsch für noch größere Zufriedenheit. „Die 54. Backnanger Stadtmeisterschaften sind damit die zweitgrößten, die’s je gab“, verriet der TSG-Schwimmwart in spe. Die Max-Eyth-Realschule allein brachte schon fast 90 Schüler an den Start. Eine solche Großveranstaltung auf die Beine zu stellen, liegt für Bartsch auch in der Tradition begründet. Darüber hinaus hat die TSG dabei die Möglichkeit, neue Talente zu sichten. „Wenn wir heute ein paar Kinder finden, die gut schwimmen und Spaß daran haben, ist das super“, meinte Bartsch, „und wenn die dann noch für den Verein gewonnen werden können, ist das noch besser.“ Vor allem derzeit sind die TSG-Schwimmer pandemiebedingt im Nachwuchs aktuell nur spärlich aufgestellt. Wegen der Schließung der Bäder waren Schwimmkurse und Training schlichtweg nicht möglich.

Umso mehr freue man sich nun über die erste Stadtmeisterschaft seit 2019, bei der sich Schüler aller Klassenstufen wie gewohnt sowohl in der Staffel als auch im Dreikampf (Brust-, Rückenschwimmen und Kraulen) messen konnten. Zur Teilnahme motiviert wurden die Jungs und Mädels von den Sportlehrern. Das scheint zumindest an der Schickhardt-Realschule gar nicht so schwer gewesen zu sein. „Ich liebe schwimmen“, erzählte Schüler Vedad und seine Klassenkameraden Christopher und Lukas fügten hinzu: „Es macht Spaß, als Freunde gegen die anderen Schulen zu schwimmen, aber auch zu gucken, wer von uns am schnellsten ist.“ Die drei sind zum ersten Mal bei der Stadtmeisterschaft, ihr Mitschüler Lenny hingegen war bereits 2019 dabei und ist 2022 nun froh, „dass es nicht noch ein Jahr ausfällt“. Alle vier traten erst in der Staffel und dann noch im Dreikampf an und wollen, so Vedad, „nächstes Jahr auf jeden Fall wieder starten“. Das nimmt sich auch Youssef vor, der 14-Jährige Max-Eyth-Schüler erinnert sich noch gut an seine erste Stadtmeisterschaft: „Das hat mir damals total Spaß gemacht. Als ich dann dieses Jahr im Unterricht gefragt wurde, wollte ich gleich wieder an dem Schwimmwettkampf teilnehmen.“

Bei den beteiligten Schulen herrscht große Freude über die Rückkehr

Ob im Becken oder nebendran, alle scheinen froh, wieder hier sein zu können. „Die Stadtmeisterschaft wurde schmerzlich vermisst“, bestätigt Matthias Eichele, Konrektor der Schickhardt-Realschule, der neben dem sportlichen auch den sozialen Aspekt des Wettbewerbs in den Fokus rückt. Er stellt klar: „Noch vor der Leistung steht das Gemeinschaftserlebnis.“ Und bringt es am Ende auf den Punkt: „Letztendlich sind es solche Events, bei denen sich verschiedene Schularten begegnen und messen, man einander kennen und schätzen lernt, die den Schülern auch nach der Schulzeit noch in Erinnerung bleiben.“

Dafür ist die Zahl von 572 Teilnehmern, die es am Ende auf insgesamt 958 Einzel- und 159 Staffelstarts brachten, Beweis genug. Wobei sich drei Schulen besonders gerne an die Stadtmeisterschaft 2022 erinnern werden. Die Grundschule Maubach, weil die den Juniorpokal für die beste Leistung über sechsmal 25 Meter Freistil gewann. Das Backnanger Gymnasium in der Taus, das in der jahrgangsoffenen Staffel über jeweils zweimal 25 Meter Rücken, 25 Meter Brust und 25 Meter Freistil am schnellsten war. Die Max-Eyth-Realschule durfte gar doppelt jubeln. Erstens gab es den Pokal für die Schule mit der größten Beteiligung und zweitens den Backnanger Schwimmcup, weil sie die meisten Punkte für die Platzierung einheimste.

Dreikampf männlich – Jahrgang 2005: 1. Lennox Möller (Schickhardt-Realschule, Backnang). – 2006: 1. Raphael Volz (Bildungszentrum Weissach im Tal). – 2007: 1. Joschua Luchs (Bildungszentrum Weissach im Tal), 2. Florian Eimer (Gymnasium in der Taus, Backnang). – 2008: 1. Paris Pappas (Gymnasium in der Taus), 2. Lasse Dietrich (Schickhardt-Realschule). – 2009: 1. Florian Benz (Max-Born-Gymnasium, Backnang). – 2010: 1. Ilias Pappas (Gymnasium in der Taus), 2. Lukas Kieser (Max-Born-Gymnasium), 3. Jens Schlichenmaier (Plaisirschule, Backnang). – 2011: 1 Vincent Wahl (Gymnasium in der Taus), 2. Philipp Issler (Grundschule Maubach). – 2012: 1. Hannes Nossek (Grundschule an der Weissach, Unterweissach), 2. Aditya Phadke (Schillerschule, Backnang), 3. Bruno Sander (Plaisirschule). – 2013: 1. Lennard Layer (Grundschule Auenwald), 2. Elijah Joos (Conrad-Weiser-Schule, Aspach), 3. Joshua Keller (Grundschule an der Weissach). – 2014: 1. Petros Pappas (Conrad-Weiser-Schule, Aspach), 2. Jakob Sprenger (Plaisirschule), 3. Juanhi Senft (Grundschule an der Weissach).

Weiblich – Jahrgang 2007: 1. Lilly Idler (Max-Eyth-Realschule), 2. Elena Walther (Gymnasium in der Taus). – 2008: 1. Antje Maiberg (Max-Eyth-Realschule), 2. Lisette Steppa, 3. Sofia Tokatlis (beide Schickhardt-Realschule). – 2009: 1. Kim Idler (Max-EythRealschule), 2. Finja Serby (Schickhardt-Realschule). – 2010: 1. Pia Jelica, 2. Lina Moser, 3. Ida Maiberg (alle Max-Eyth-Realschule). – 2011: 1. Amalia Bartsch (Grundschule Maubach), 2. Mia Meyer (Max-Born-Gymnasium), 3. Noara Sprenger (Gymnasium in der Taus). – 2012: 1. Liv Grüner (Grundschule Auenwald), 2. Mona Houggati (Grundschule Maubach), 3. Frida Rückert (Grundschule Auenwald). – 2013: 1. Nathalie Höger, 2. Malena Rehn (Conrad-Weiser-Schule, Aspach), 3. Mia Rosenfelder (Grundschule Maubach). – 2014: 1. Lavinia Bartsch (Grundschule Maubach), 2. ina Deeg (Grundschule an der Weissach). – 2015: 1. Karlotta Layer (Grundschule Auenwald).

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Erstellt:
26. Juli 2022, 06:00 Uhr

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