Das plötzliche Ende im Parkhaus

Das erste Halbfinal-Play-off des EHC München und der Augsburger Panther endet nach 101 Minuten

München /DPA/SID - Das siebtlängste Spiel der DEL-Geschichte war noch nicht beendet, da brachte dieser Service-Tweet von Red Bull München den Eishockey-Wahnsinn auf den Punkt: „Für alle, die in der BMW-Welt parken: Bitte bis Mitternacht umparken – das Parkhaus schließt und hat leider keinen Play-off-Modus.“ Einige der 5901 Zuschauer verließen das Olympia-Eissportzentrum und verpassten das Ende eines ersten Halbfinal-duells zwischen dem Titelverteidiger und den Augsburger Panthern.

Die Uhr schlug fast Mitternacht, als Mark Voakes nach 101:12 Minuten in der dritten Verlängerung die Münchner mit dem 2:1 zur 1:0-Führung in der Best-of-Seven-Serie schoss. „Wir mussten heute fast zwei Spiele bestreiten, aber wir haben enge Partien erwartet“, sagte der Matchwinner.

Das Ende der Partie zog sich nicht nur aufgrund zweier hart kämpfender Derby-Rivalen in die Länge. Auch ein helmgroßes Loch im Eis verursachte die lange Nachtschicht. Weil das Loch hinter dem Tor nicht auf die Schnelle ausgebessert werden konnte, schickten die Schiedsrichter beide Teams sechs Minuten vor dem Ende des ersten Drittels in die Kabine. Die verbliebene Zeit wurde im Anschluss an die vorgezogene und um fünf Minuten verlängerte Drittelpause nachgeholt – und je länger der Abnutzungskampf auf dem Eis dauerte, umso schlechter wurde der Untergrund.

Doch daran allein lag es nicht, dass sich die favorisierten Münchner so schwer taten. Sie verzweifelten fast an Augsburgs Torhüter Olivier Roy. Am Ende setzte sich aber die größere Qualität des Meisters durch. „Es war ein harter Kampf“, sagte Münchens Trainer Don Jackson: „Es geht nur um das Ergebnis. Da ist immer der Nervenkitzel des Unbekannten im Spiel, und wir haben einfach weitergemacht.“ Für Don Jackson war diese Nachtschicht nach eigener Vermutung die längste in seiner Karriere als Cheftrainer.

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Erstellt:
5. April 2019, 03:14 Uhr

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