Einzelkritik für deutsche Handballer
Das sind die Noten für das DHB-Team
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft verliert im Spiel um Platz drei gegen Schweden mit 31:34. Wir haben die von Bundestrainer Alfred Gislason eingesetzten Spieler mit einer Einzelkritik bewertet.
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Der 21-jährige Renars Uscins zeigte eine couragierte Vorstellung und war mit acht Treffern bester deutscher Werfer.
Von Jürgen Frey
Große Enttäuschung in Köln: Die deutschen Handballer unterliegen im Spiel um Platz drei Rekord-Europameister Schweden mit 31:34 (12:18). Damit verabschiedet sich die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason mit drei Niederlagen hintereinander aus ihrem Heim-Turnier. Sie verpasste es nicht nur, erstmals seit Bronze 2016 wieder eine EM-Medaille zu holen, sondern konnte auch das direkte Ticket für die Olympischen Spiele 2024 nicht ergattern.
In einem Qualifikationsturnier besteht aber die Chance, es über diesen Umweg noch zu schaffen. Gegner sind zwischen dem 14. und 17. März Österreich, Kroatien und Algerien. Zwei der vier Teams sind in Paris dabei. Möglicher Spielort ist Hannover.
Vor 19 750 Zuschauern in der Lanxess-Arena erzielte Linkshänder Renars Uscins mit acht Treffern die meisten Tore für das DHB-Team.
Wir haben die Spieler der deutschen Nationalmannschaft, die gegen Kroatien zum Einsatz kamen, in einer Einzelkritik bewertet. Diese lesen Sie in der Bilderstrecke.
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Andreas Wolff (Note 3+): Der ins All-Star-Team gewählte Keeper kam nicht gut ins Spiel. Schwedens überragender Andreas Palicka (19 Paraden) stach ihn um Längen aus. Mit nur zwei gehaltenen Bällen räumte er in der 21. Minute seinen Platz für David Späth. Kam nach dem Wechsel wieder, hielt gleich zwei Bälle, steigert sich und kam noch auf neun Paraden.
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David Späth (Note 4): Kam für Wolff, wehrte einen Ball ab. Der erhoffte Faktor als Joker zwischen den Pfosten war er nicht.
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Lukas Mertens (Note 2-): Gislason brachte „Speedy“ in der zweiten Halbzeit für Rune Dahmke, er machte seine Chancen weitgehend rein. Vier Tore bei sechs Versuchen.
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Rune Dahmke (Note 3): Brachte wieder von Beginn an viele Emotionen ins Spiel, starke Abwehrarbeit. Vorne scheiterte auch er frei vor Palicka, der zum Spieler des Spiels gewählt wurde.
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Julian Köster (Note 4): Spielte im Innenblock mit Johannes Golla nicht auf dem sonst so hohen Niveau, was es auch den Torhütern schwerer machte. Da Knorr im Angriff vor der Pause früh ausgewechselt wurde, lastete im Rückraum noch mehr Verantwortung auf seinen Schultern. Er mobilisierte alle Kräfte, schien aber ähnlich wie Knorr am Ende des langen Turniers physisch und psychisch nicht mehr auf der Höhe.
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Sebastian Heymann (Note 4): Kam nach einer Viertelstunde für Julian Köster im Innenblock. Vorne holte er eine Zeitstrafe heraus, bei seinen Würfen diesmal mit zu wenig Entschlossenheit und Zielwasser. Nach der Pause auf der Bank.
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Philipp Weber (Note 3,5): Alfred Gislason brachte den Spielmacher für den glücklosen Juri Knorr beim 4:8-Rückstand. Er führte sich mit einem Kempa-Trick-Tor glänzend ein. Versuchte den Ball schnell zu machen, mehr Breite kam deshalb nicht ins Spiel des DHB-Teams. Biss sich wie alle Rückraumakteure am Schweden-Innenblock Darj/Carlsbogard die Zähne aus.
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Juri Knorr (Note 4): Die Nominierung fürs All-Star-Team schien ihn genauso wie die schwache Halbfinalleistung gegen Dänemark zu hemmen, statt zu motivieren. Oder war es Übermotivation? Hatte bei seiner Auswechslung in der zwölften Minute schon vier Fehlwürfe auf seinem Konto, brachte keine Linie und Bewegung ins Spiel. Nach der Pause gleich mit einer schlimmen Fehlabgabe, steckte trotzdem nicht den Kopf in den Sand, machte immer weiter und drei schnelle Tore.
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Nils Lichtlein (Note -): Gislason brachte ihn erst kurz vor Schluss kalt von der Bank. Warum erst so spät? Damit machte er ihm nicht unbedingt einen Gefallen.
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Kai Häfner (Note 4): Der Zweifach-Papa war wieder im Kader, kam nach einer Viertelstunde für Renars Uscins, versuchte das Spiel im Rückraum flüssig zu gestalten, ging aber auch zu wenig in die Tiefe.
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Renars Uscins (Note 1,5): Der Linkshänder stand in der Anfangsformation, konnte zunächst nicht an seine starke Vorstellung aus dem Dänemark-Spiel anknüpfen. Nach der Pause ungemein mutig, entschlossen, treffsicher, mit acht Toren bester deutscher Werfer. Hut ab, vor dem U-21-Weltmeister.
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Christoph Steinert (Note 4-): Hatte in der Abwehr diesmal auch seine Probleme, Stabilität reinzubringen, blieb vorne blass. Traf zum 28:30, verwarf aber frei stehend beim 29:31.
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Timo Kastening (Note 4): Machte den ersten Siebenmeter rein, scheiterte dann gleich mit dem zweiten an Palicka, traf wieder beim dritten. Hinten solide, vorne konnte er keine Akzente setzen.
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Johannes Golla (Note 3-): Der Kapitän gab alles, konnte als Abwehrchef den schwedischen Angriff nicht stoppen. Im Angriff zunächst nicht so zuverlässig wie sonst. Bei einem Aufsetzer ging der Ball übers Tor. Steigerte sich in Sachen Treffsicherheit in den zweiten 30 Minuten deutlich. Hinten aber keine Mittel gegen das schwedische Sieben-gegen-Sechs-Überzahlspiel.
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Jannik Kohlbacher (Note 3): In der Abwehr auf der Halbposition solide, vorne mit Licht und Schatten.
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Justus Fischer (Note -): Nicht eingesetzt.
