Den sechsten Titel in Folge fest im Blick
Judofrauen der TSG wollen bei deutscher Meisterschaft im Leichtgewicht erneut dominieren – BKZ verlost fünf mal zwei Freikarten
Was die Bayern im deutschen Fußball sind, das ist die TSG im Leichtgewicht der Judofrauen. So wie die deutsche Meisterschaft bei den Kickern fast immer nach München geht, so dominiert Backnang seit 2004 die Klasse bis 48 Kilogramm. Michaela Semsch (früher Baschin) und nun Katharina Menz holten neun von 13 Titeln. Nächsten Samstag strebt Menz ihren sechsten Triumph in Folge an.

© Sportfotografie Alexander Becher
Geht als Topfavoritin auf der Matte: TSG-Judoka Katharina Menz, die das sechste Mal in Folge alle Gegnerinnen im Griff haben will.Fotos: A. Becher
Von Uwe Flegel
Warum die Kämpferinnen aus dem Murrtal seit mehr als einem Jahrzehnt bereits die leichteste Gewichtskategorie dominieren, das kann weder Trainer Jens Holderle noch der einstige Meistermacher Gerd Lamsfuß so richtig erklären. Fakt ist: Wenn kommendes Wochenende in der Stuttgarter Scharrena die besten deutschen Judokas ihre Meister küren, dann kommt die Topfavoritin der Klasse bis 48 Kilogramm einmal mehr von der TSG, ist doch die 28-jährige Katharina Menz scheinbar problemlos in die Fußstapfen von Michaela Semsch getreten. Und: Mit Helena Grau meldet sich schon die nächste Generation zu Wort. Vergangenes Jahr belegte die Dritte der Deutschen U-21-Meisterschaft als 17-Jährige bereits einen bärenstarken siebten Platz.
Eine Woche vor ihren zweiten Titelkämpfen bei den Frauen hält sie den Ball verbal dennoch flach. „Ein bisschen mehr erreichen als vergangenes Jahr“, nennt Grau als Ziel und macht klar: „Ich kann in Stuttgart ohne Druck kämpfen.“ Wichtig ist der Wettkampf trotzdem, ist er doch „ein Zwischenziel auf dem Weg zur U-21-Meisterschaft in Frankfurt/Oder.“ Dort will wie sich das Talent für internationale Aufgaben empfehlen.
Bei Katharina Menz sieht das anders aus. Die deutsche Meisterin hat den sechsten Titel nacheinander fest im Blick. Allerdings muss die Seriensiegerin den aus dem vollen Trainingsbetrieb heraus holen. Denn die 28-Jährige hat ihren Fokus vor allem auf drei Großereignisse gerichtet. Erst auf die Europameisterschaft und die WM in diesem Jahr, dann auf die Olympischen Spiele 2020 Vor allem für die Judokas hat Olympia diesmal einen besonderen Reiz, geht es 2020 doch nach Tokio und damit ins Heimatland des Judos, das dort ein Nationalsport ist.
Bis Japan ist es allerdings noch ein weiter Weg. Stuttgart ist das nächste Ziel. Zum zweiten Mal in Folge tragen die Judokas in der Landeshauptstadt ihre Meisterschaft aus. Und es steht bereits fest, dass die Kampfsportler auch im Olympiajahr ihre Titelträger in der Scharrena ermitteln, erzählt Gerd Lamsfuß.
Katharina Menz und Helena Grau freuen sich darüber. Dadurch stehen sie als Lokalmatadorinnen besonders im Blickpunkt der Titelkämpfe und Freunde und Verwandte sitzen im Publikum. Vor allem aber heißt es, „dass wir zu Hause schlafen können, da schläft man einfach am besten“, sind sich die Backnangerinnen einig. Ebenfalls beiden ist zudem klar, dass sie in Stuttgart als Gegnerinnen aufeinandertreffen könnten. Wenn, dann „aber nicht schon in der ersten Runde, sondern möglichst erst im Finale“, wie die Studentin und die Schülerin grinsend feststellen und wissen, dass Zweiteres trotz all der Backnanger Dominanz diesmal wohl noch Wunschtraum bleibt.

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Schon zum zweiten Mal bei den Frauen-Titelkämpfen im Einsatz: Die 18-jährige Helena Grau.
Jeweils 2 000 Zuschauer erhoffen sich die Veranstalter an beiden Tagen. Im Fokus der Backnanger Judokas steht in der Stuttgarter Scharrena der Samstag. Da ermitteln die Leichtgewichtlerinnen ihre Meisterin. Mit Titelverteidigerin Katharina Menz und Talent Helena Grau sind in der Klasse bis 48 Kilogramm gleich zwei TSG-Kämpferinnen dabei. Einige BKZ-Leser können den Weg des Backnanger Duos vor Ort kostenlos mitverfolgen. Unsere Zeitung verlost fünf mal zwei Eintrittskarten für den Samstag. Wer gewinnen will, muss eine E-Mail oder eine Postkarte mit dem Stichwort Judo-Eintrittskarten an gewinnspiel@bkz.de oder eine Postkarte an Postgasse 7, 71522 Backnang senden. Mail oder Karte müssen bis Mittwoch, 23. Januar, 12 Uhr bei der BKZ sein.