Der erste HCOB-Auswärtssieg ist alles andere als ein Selbstläufer

Der Handball-Drittligist aus dem Murrtal muss bei der starken Reserve des Erstligisten Rhein-Neckar Löwen einen Sechs-Tore-Rückstand aufholen. Am Ende reicht es dennoch zu einem deutlichen 34:28.

Mit acht Toren bester HCOB-Werfer beim dritten Saisonsieg: Niklas Diebel. Foto: Alexander Hornauer

© Alexander Hornauer

Mit acht Toren bester HCOB-Werfer beim dritten Saisonsieg: Niklas Diebel. Foto: Alexander Hornauer

Von Alexander Hornauer

Der HC Oppenweiler/Backnang hat einen wichtigen Auswärtssieg eingefahren. Bei den Rhein-Neckar Löwen II setzte sich die Mannschaft von Trainer Daniel Brack am heutigen Spätnachmittag mit 34:28 durch. Am Ende war es souverän, am Anfang nicht. Die Gastgeber spielten nämlich stark auf und lagen nach einer Viertelstunde mit 11:5 vorne. Dann legte der HCOB den Schalter um. Trainer Daniel Brack hatte nach der Partie die Probleme seiner Mannschaft zu Beginn nicht vergessen. Der Coach betonte: „Es war ein hartes Stück Arbeit.“

Vor allem in der Anfangsphase lief es gar nicht nach den Vorstellungen der Gäste. „Wir sind ganz schwer in das Spiel hineingekommen und haben in der Abwehr zu viele Tore aus dem Rückraum kassiert“, bemängelte Coach Daniel Brack. Vor allem Rückraumspieler Leon Keller hatte zu viel Raum. Den nutzte er zu zehn Toren, die meisten davon in der Anfangsphase. Der HCOB hatte auch im Angriff Probleme, leistete sich Fehlabgaben und scheiterte oft am guten Keeper Luca Berghoffer. Nach einer Viertelstunde stand es 5:11, es roch nach einer erneuten Auswärtspleite.

Team aus dem Murrtal hat Rückstand bis zur Halbzeit fast schon aufgeholt

Allerdings hielten die Gastgeber ihr gutes Niveau nicht ganz. Wohl attestierte ihnen Coach Alexander Bossert, „dass in der ersten Halbzeit nahezu alles gegriffen hat“, er erkannte aber auch: „Wir haben zum Ende hin zeitweise zu einfach die Bälle hergegeben.“ Oppenweiler/Backnang kam zu Ballgewinnen, nutzte sie zu Kontern und hatte bis zur Pause auf 16:17 verkürzt. Sogar eine Führung wäre zu diesem Zeitpunkt schon möglich gewesen, aber in den Minuten vor der Pause ließen die Murrtaler einige Chancen aus. Dennoch war klar erkennbar: Der Favorit war nun am Drücker.

Nach der Halbzeit gibt Oppenweiler/Backnang richtig Gas

Nach dem Seitenwechsel machte sich das dann auch auf der Anzeigentafel bemerkbar. Genau zum richtigen Zeitpunkt, wie Coach Daniel Brack fand, der erklärte: „Es war wichtig, dass wir das Spiel nach der Pause dann gleich in die richtige Richtung gebracht haben.“ Die Mannschaft aus dem Murrtal verteidigte aufmerksam, kam zu Toren über den Gegenstoß. Auch im Positionsspiel kreierten die Gäste gute Gelegenheiten. Bis zur Mitte der zweiten Halbzeit hatte der HC Oppenweiler/Backnang einen 26:22-Vorsprung herausgeworfen. Die ohnehin personell dezimierten Gastgeber verloren außerdem Valentin Clarius durch einen Platzverweis. Er hatte Elias Newel beim Konter zu Fall gebracht.

Die Gäste dominieren nun eindeutig

Der HCOB dominierte nun, auch wenn die Rhein-Neckar Löwen II kämpferisch weiterhin voll dagegenhielten. Gegen die Angriffswucht der schwäbischen Gäste fanden sie aber kein Mittel mehr. Vor allem Rückraumspieler Niklas Diebel war kaum zu bremsen. Er setzte sich dynamisch durch und erzielte mit acht Toren die meisten Treffer für die siegreiche Mannschaft. In der Defensive erwies sich Torwart Levin Stasch als starker Rückhalt. Am Ende standen 15 Paraden für ihn in der Statistik. Beim 31:24 sechs Minuten vor dem Ende war die Frage nach dem Sieger geklärt.

Trainer Daniel Brack freute sich. „Insgesamt war es nervenaufreibend“, bilanzierte er. Die positiven Aspekte würden aber überwiegen: „Wir haben gegen starke Rhein-Neckar Löwen II mit diesem Sieg eine Menge Selbstvertrauen gesammelt.“

Rhein-Neckar Löwen II Gierse (n.e.), Berghoffer – Göttler (4), Lennart Karrenbauer (1), Kunde (2), Schwarzer (1), Keller (10), Straub, Willner (2), Pabst (1), Clarius, Krauth (6), Kraft, Laurin Karrenbauer (1).

HC Oppenweiler/Backnang Stasch, Müller – Schliedermann (6/1), Newel (3), Buck (1), Schmid (4), Dangers (1), Diebel (8), Schmiedt (1), Orlich (2), Goller (4/2), Frank (2), Rauh (2), Godon.

Siebenmeter 0/0:3/3. – Zeitstrafen 8:4 Minuten (Clarius/nach Disqualifikation, Lennart Karrenbauer, Schwarzer, Willner – Schliedermann, Dangers). – Disqualifikation Clarius (37., Foul an Newel). – Schiedsrichter Haas/Wilken (Dietmannsried/Kempten). – Zuschauer 170.

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Erstellt:
24. September 2023, 23:00 Uhr

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