Hallenturniere der Amateurkicker: Der Fußball-Budenzauber ist zurück

In den vergangenen beiden Jahren war es im Winter still, wenn sonst die Hallenturniere der Amateurkicker stattgefunden haben. Entweder wurde es wegen Corona nicht erlaubt oder die Auflagen waren zu hoch. Das ist nun anders, denn es wird im Erwachsenenbereich wieder gespielt.

Bei den Hallenturnieren des SV Unterweissach (Foto) und des TSV Oberbrüden wird wieder gespielt. Foto: Tobias Sellmaier

© Tobias Sellmaier

Bei den Hallenturnieren des SV Unterweissach (Foto) und des TSV Oberbrüden wird wieder gespielt. Foto: Tobias Sellmaier

Von Heiko Schmidt

Die Vorfreude bei den Veranstaltern und bei den Fußballern ist groß: Endlich wird wieder bei den Aktiven unterm Hallendach gespielt. Der Reiz, viele Tore und einige Kabinettstücke beim Budenzauber zu sehen, dürfte auch bei den Zuschauern riesig sein. Deshalb steht fest, dass die coronabedingte Pause bei den Hallenturnieren der Vergangenheit angehört. Die Veranstalter planen ihre Veranstaltungen.

Zu den größten Aktiventurnieren in der Region zählt das Hallenspektakel des SV Unterweissach. Dieses findet nun bereits zum 37. Mal statt. Der Termin steht am Samstag, 21. Januar, in der Sporthalle beim Bildungszentrum Weissacher Tal fest. „Die Vorbereitungen laufen. Wir freuen uns riesig auf das Turnier“, sagt Unterweissachs Sportvorstand Ralf Noack. Allerdings macht er auch klar, dass sich die Planungen schwieriger gestalten als noch vor der Coronazeit. „Der Aufwand ist größer geworden“, so Noack. Zum Beispiel bemüht sich der SVU derzeit um die Rundumbande. „Das macht den besonderen Reiz bei unserem Turnier aus. Wir sind guten Mutes, das auch wieder hinzubekommen.“

Zudem ist das Teilnehmerfeld mit den anvisierten 20 Teams noch nicht ganz komplett. „Anmeldungen nehmen wir gerne entgegen“, teilt Noack mit. Er freut sich mit dem Organisationsteam allerdings, dass Teams aus der Region und darüber hinaus ihr Kommen zugesagt haben. Zum Beispiel wird ein Team aus der sächsischen Partnerstadt Lommatzsch dabei sein. So soll viel Abwechslung geboten werden. „Die Stimmung macht das Turnier aus. Deshalb hoffen wir auf viele Zuschauer“, äußert Noack.

Einen Tag vor dem Aktiventurnier, also am 20. Januar, richtet der SVU den 2. Tälescup aus. Dort werden Teams von Sponsoren und der Feuerwehr kicken. Das habe sich als Ersatz für das AH-Turnier bewährt. Der finanzielle Aspekt darf bei beiden Turnieren nicht vergessen werden. „Die Einnahmen tun jedem Verein gut“, sagt Noack.

Organisation fürs Hallenspektakel ist nicht einfacher geworden

Das trifft auch auf den TSV Oberbrüden zu, der sich über zusätzliche finanzielle Mittel freut. Der hatte im Jahr 2020 auch seinen letzten Budenzauber durchgeführt. Die fußballlose Zeit in der Sporthalle im Auenwalder Teilort ist nach zweijähriger Pause vorbei. Am Freitag, 13. Januar, findet das AH-Turnier statt. Zwei Tage später jagen die Aktiven dem Ball hinterher. „Die Vorfreude auf die beiden Turniere ist groß, denn so viele gibt es für die Erwachsenen in der Umgebung nicht“, sagt Oberbrüdens Abteilungsleiter Stefan Schaffroth. Die Organisation beim TSV läuft.

Allerdings hat der Funktionär festgestellt: „Die Resonanz der Vereine ist nicht mehr so groß.“ Spielten früher noch bis zu 20 Mannschaften um die Hallenkrone des TSV, so gehen die Veranstalter nun von maximal zehn Teams aus. „Da dürften bestimmt das hohe Verletzungsrisiko und die Coronazeit auch ausschlaggebend sein“, berichtet der TSV-Funktionär. Er beruhigt auch alle unentschlossenen Fußballer: „Die Halle wird warm sein und es kann auch warm geduscht werden.“ Der Verein hat das Turnier bei der Gemeinde angemeldet, die dann dafür sorgen will. Beim Trainingsbetrieb sieht das jedoch anders aus, da sind die Duschen geschlossen und die Sporthalle bleibt kalt. Froh sind die Organisatoren aus Oberbrüden auch darüber, dass es keine besonderen Auflagen für die Ausrichtung der Turniere mehr gibt.

„Die Stimmung war gut und es waren viele Zuschauer dabei“

Die gab es auch bei der Veranstaltung des VfR Murrhardt nicht. Der Klub hat bereits sein traditionelles AH-Turnier in der Trauzenbachhalle veranstaltet. „Die Stimmung war gut und es waren viele Zuschauer dabei“, teilt VfR-Abteilungsleiter Daniel Frank mit. Am Ende setzte sich die erste Mannschaft des Gastgebers durch. Einen Budenzauber für die Teams der Aktiven planen die Murrhardter hingegen wie in der Vergangenheit nicht. Ein Grund dürfte auch sein, dass die Vorbereitung der meisten Mannschaften aus der Region bereits Mitte Januar beginnt. Denn schon am 18./19. Februar ist die Winterpause vorbei und es geht mit den Begegnungen in der Bezirks- und Kreisliga weiter. Die Ober- und Landesligisten starten zwei Wochen später am 3. März.

Das ist jedoch bei der SG Oppenweiler-Strümpfelbach kein Grund, die traditionellen Hallenturniere vom 6. bis 8. Januar nicht stattfinden zu lassen. „Wir hatten die Gemeindehalle schon reserviert, aber die Vorbereitungen noch mal verworfen“, berichtet SGOS-Vorsitzender Alexander Stoppel. Der Verein will nämlich alle Kräfte bündeln, um ein anderes Projekt zu stemmen. Es geht dabei um den Umbau des Vereinsheims. „Da muss jeder mit anpacken, damit wir es schaffen“, so Alexander Stoppel. Denn die Vereinsmitglieder räumen derzeit ihre Sachen aus und wollen dann den Fußboden rausmachen. Im Januar soll der Spatenstich fürs neue Vereinsheim erfolgen. Wenn alles klappt, soll das Schmuckstück im Juli fertig sein. Für Anfang 2024 will die SGOS dann auch wieder ihre Hallenturniere organisieren.

Andere große Turniere

Aktiventurnier Das größte Aktiventurnier in Württemberg ist die Hallenfußballgala, die im Sindelfinger Glaspalast stattfindet. Bei der 38. Auflage sind insgesamt 136 Mannschaften dabei. Seit Dienstag läuft die Vorrunde. Die Endrunde findet am Sonntag, 15. Januar, statt. Aus dem Rems-Murr-Kreis sind unter anderem Landesligist TV Oeffingen und B-Ligist Spvgg Rommelshausen am Start. Aus der Oberliga spielen der SSV Reutlingen, der FSV 08 Bietigheim-Bissingen und der FSV Hollenbach mit.

Frauenturnier Mit 25 Teams fand das wohl größte Frauenturnier schon im Sindelfinger Glaspalast statt. Am Ende siegte Oberligist TSV Amicitia Viernheim. Eine Rems-Murr-Mannschaft ging dabei nicht an den Start.

Junior-Cup Am 7. und 8. Januar präsentieren sich acht U-19-Teams der Topklubs beim 31. Mercedes-Benz Junior-Cup im Sindelfinger Glaspalast. Dabei sind: Manchester United, VfB Stuttgart, Galatasaray Istanbul, RB Leipzig, Rapid Wien, 1. FC Köln, Benfica Lissabon und FC Augsburg.

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Erstellt:
22. Dezember 2022, 06:00 Uhr

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