Der HC Oppenweiler/Backnang hat den vierten Sieg in Serie beim Nachbarn im Blick

Die Drittliga-Handballer aus dem Murrtal stehen am Samstag vor ihrer kürzesten Auswärtsfahrt in dieser Runde. Beim SV Salamander Kornwestheim will der HCOB in der Erfolgsspur bleiben und die Position in der Spitzengruppe sowie im Aufstiegsrennen weiter verbessern.

Jakub Strýc (am Ball), der sich im Auftaktspiel verletzt hatte, könnte in Kornwestheim vielleicht aufs Feld zurückkehren. Foto: Alexander Becher

© Alexander Becher

Jakub Strýc (am Ball), der sich im Auftaktspiel verletzt hatte, könnte in Kornwestheim vielleicht aufs Feld zurückkehren. Foto: Alexander Becher

Von Alexander Hornauer

Bereits drei Siege am Stück haben die Drittliga-Handballer des HC Oppenweiler/Backnang eingefahren. Im Nachbarschaftsduell beim SV Salamander Kornwestheim will der Tabellendritte um Trainer Matthias Heineke am morgigen Samstag (20 Uhr, Sporthalle Ost) unbedingt nachlegen, um den Druck auf das Führungsduo aus Fürstenfeldbruck und Leutershausen weiter zu erhöhen. Weil es die kürzeste Auswärtsfahrt in dieser Saison ist, setzen die Murrtaler nicht zuletzt auf die große Unterstützung ihrer Fans.

Für die Handballer aus dem Murrtal startet mit der Partie beim Enz-Murr-Bezirksrivalen eine englische Woche. „Mit Blick auf das erste Spiel in Kornwestheim war der Ablauf in dieser Woche aber wie gewohnt“, erklärt Heineke. Adaptionen in der Vorbereitung bahnen sich also erst für die beiden nachfolgenden Begegnungen an, die für den Coach gedanklich aber noch weit weg sind: „Wir schauen nur auf diesen Samstag.“

HCOB freut sich auf ein Wiedersehenmit Alexander Schurr und Kevin Wolf

Morgen wartet nämlich eine schwierige Aufgabe. Die Hausherren betreiben mitunter Understatement, von den Konkurrenten werden sie dagegen durchweg als Kandidat für einen Platz im ersten Drittel eingestuft. „Sie sind offensiv sehr variabel, individuell top besetzt und haben eine seit Jahren eingespielte Mannschaft“, sagt Heineke. Nicht entgangen ist dem HCOB-Coach allerdings, „dass sie in den vergangenen Wochen auch Schwächen offenbarten und nach dem guten Saisonstart etwas aus dem Tritt gekommen sind“. Auf vier anfängliche Siege folgten für die Lurchis zuletzt drei Niederlagen.

Zwei Akteure in den Kornwestheimer Reihen haben eine Vergangenheit im Murrtal. Der eine, Alexander Schurr, war von 2006 bis 2009 als Rechtsaußen für den TV Oppenweiler in der Baden-Württemberg-Oberliga am Ball und trainiert nun seit fünf Jahren den SVK. Der andere, Kevin Wolf, trug noch in der vergangenen Spielzeit das HCOB-Trikot und steuerte 456 Tore in 137 Partien bei. Eigentlich hatte der 31-Jährige im Sommer aufhören wollen, doch als die Anfrage des Heimatvereins kam, überlegte er es sich anders und hängt nun doch eine Saison dran.

Das Team aus dem Murrtal kommt mit den Rückenwind von drei Siegen in Folge

Der HCOB siegte zuletzt gegen Neuhausen/Filder, Pfullingen und Balingen-Weilstetten II. „Für uns war es wichtig, dass wir nach dem spielfreien Wochenende gleich wieder Fahrt aufnehmen konnten“, betont Heineke und findet, „dass wir das im Angriff eindrucksvoll umgesetzt haben“. Zum dritten Mal in acht Drittliga-Jahren knackten die Murrtaler am vergangenen Samstag die 40-Tore-Marke, doch Fortschritte registrierte der Trainer auch sonst: „Wir haben unser Rückzugs- und Konterverhalten auch mit Spezialistenwechseln verbessert.“ Das vergrößert den Spielraum – „und kann auch in Kornwestheim eine große Rolle spielen“. Defensiv habe gegen den HBW II nicht alles gepasst, was angesichts des meistens deutlichen Vorsprungs aber keine bösen Folgen hatte. „Da wollen und werden wir uns in Kornwestheim wieder steigern und körperlich ans Limit gehen, um weniger Tore zu kassieren“, verspricht Heineke. Auch weil sich dann Konterchancen ergeben können.

Nur zwei personelle Fragezeichen, der Rest des Kaders ist fit

Klar ist für den HCOB-Coach, „dass wir uns auf ein sehr enges Spiel einstellen. Wir werden alles investieren müssen, vielleicht auch über unsere Grenzen hinaus.“ Deshalb hofft er, dass ein Teil der guten Stimmung, die am vergangenen Samstag beflügelnd auf die Mannschaft wirkte, in die Sporthalle Ost transportiert werden kann. „Wenn viele Fans aus Backnang und Oppenweiler unser Team unterstützen, kann das durchaus zusätzliche Kräfte mobilisieren“, glaubt Heineke. Im Kampf um die wichtigen Drittliga-Punkte kann jedes Detail entscheiden.

Personell sieht es so aus, als könnte der HCOB auf einen ähnlichen Kader wie zuletzt gegen Balingen-Weilstetten II zählen. Nur hinter dem anfangs der Woche erkrankten Daniel Schliedermann steht ein Fragezeichen. Der lange verletzte Kreisläufer Jakub Strýc kann vielleicht sein Comeback feiern.

Rund ums HCOB-Spiel in Kornwestheim

Gegner Der SV Salamander Kornwestheim ist ein etablierter Drittligist und spielt seit 2013 – mit einer Unterbrechung von einer Saison – in dieser Klasse. Der Höhepunkt war die Meisterschaft vor vier Jahren. Auf den Aufstieg in die Zweite Bundesliga verzichtete der Verein 2018 aus wirtschaftlichen Gründen allerdings. Vor dieser Runde herrschte personelle Konstanz rund um die Sporthalle Ost: Lediglich drei Spieler gingen, nur vier kamen – unter ihnen Kevin Wolf vom HCOB. Die Lurchis starteten mit Siegen gegen Oftersheim/Schwetzingen, Willstätt, Köndringen/Teningen und Horkheim. Danach gab es Niederlagen in Pforzheim, gegen die RheinNeckar Löwen II und in Fürstenfeldbruck. Bislang bester Werfer ist Felix Kazmeier, der seit Jahren immer wieder vorne in der Torschützenliste zu finden ist. Weil sich Keeper Niko Henke an der Hand verletzte, kehrte Torwarttrainer Pascal Welz zuletzt aufs Spielfeld zurück.

Übertragung Das Nachbarschaftsduell wird live auf sportdeutschland.tv zu sehen sein. Wer zusehen will, muss dafür 4,50 Euro berappen.

Ausblick Für die HCOB-Handballer geht es bereits am kommenden Dienstag, 1. November, um 17 Uhr mit einem Heimspiel gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen weiter. Am darauffolgenden Samstag steht dann die Begegnung beim TV 08 Willstätt auf dem Plan.

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Erstellt:
28. Oktober 2022, 16:00 Uhr

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