Der nächste Kantersieg für die Judofrauen der TSG Backnang

Die TSG Backnang eilt in der Judo-Bundesliga von Erfolg zu Erfolg. Die Athletinnen machen beim Heimwettkampf gegen den württembergischen Rivalen VfL Sindelfingen kurzen Prozess. Die Gastgeberinnen setzen sich mit 13:1 durch und haben das Ticket für die Play-offs in der Tasche.

Tabea Mecklenburg (rechts) gibt ein starkes Bundesliga-Debüt für die Judofrauen der TSG Backnang. Foto: Alexander Becher

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Tabea Mecklenburg (rechts) gibt ein starkes Bundesliga-Debüt für die Judofrauen der TSG Backnang. Foto: Alexander Becher

Von Heiko Schmidt

12:2, 13:1 und 13:1 – das sind die bisherigen Ergebnisse der Judofrauen der TSG Backnang in der laufenden Saison der Ersten Bundesliga. Klar gibt der Titelverteidiger den Ton in der Südwest-Staffel an. „Wir haben noch nichts geschafft, sondern nur die Qualifikation für die Play-offs erreicht“, sagt Trainer Jens Holderle. Aber wie sein Team bislang auftrat, ist eindrucksvoll. Das zeigte auch der Heimwettkampf gegen den VfL Sindelfingen. Eigentlich war das Duell zweier württembergischer Rivalen der Spitzenkampf der Staffel – Erster gegen Zweiter. Doch auf der Matte wurde schnell klar, dass die Leistungsunterschiede zwischen den beiden Mannschaften groß sind.

Die Backnangerinnen waren zudem nicht in Bestbesetzung angetreten. So erhielten die deutschen Athletinnen, die bei der Weltmeisterschaft vom 7. bis 13. Mai in Doha (Katar) nominiert sind, vom Deutschen Judo-Bund am dritten Bundesliga-Kampftag ein Startverbot. Wahrscheinlicher Grund ist eine mögliche Verletzung. So musste die TSG unter anderem auf Lokalmatadorin Katharina Menz verzichten. „Das ist schade, dass ich nicht kämpfen durfte“, sagt die 32-Jährige. Die Leichtgewichtlerin ließ es sich aber trotzdem nicht nehmen, ihren Heimatverein vom Mattenrand aus zu unterstützen.

WM-Zweite Katharina Menz lobt ihre Vertreterin Tabea Mecklenburg

Katharina Menz sah, dass sie in ihrer angestammten Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm mit Tabea Mecklenburg eine würdige Vertreterin hatte. Die deutsche U-18-Meisterin landete bei ihrem Debüt für die TSG zwei vorzeitige Siege gegen Sindelfingens Laura Krutsch. „Tabea hat sehr gut gekämpft, es war beides Mal eine klare Sache“, lobt Vizeweltmeisterin Katharina Menz ihre Vereinskameradin. Auch Trainer Jens Holderle ist überaus zufrieden und sagt: „Tabea hat einen super Einstand gefeiert und hat alles richtig gemacht.“

Eine weitere Debütantin bei der TSG war Tayla Grauer, die bis 70 Kilogramm ihren ersten Bundesliga-Kampf absolvierte. Sie begann gegen die international erfahrene Schweizerin Alina Lengweiler gut, musste sich dann aber geschlagen geben. Es war der einzige Punkt, den der VfL Sindelfingen in der Backnanger Mörikesporthalle holte. „Tayla hat stark angefangen, dann aber unglücklich verloren“, blickt Katharina Menz auf den Kampf. Genauso sieht es Coach Jens Holderle, der jedoch gehofft hatte, dass Grauer eine andere Gegnerin bekommt. „Das muss ich mir ankreiden lassen.“

Die anderen Kämpfe verliefen meist deutlich zugunsten der TSG, boten aber viel, was den Judosport ausmacht. „Es gab viele tolle Ippons zu sehen“, kommt Jens Holderle ins Schwärmen. Sein Team lag nach dem ersten Durchgang schon mit 7:0 deutlich in Führung. Neben Tabea Mecklenburg setzten sich Viktoria Folger (bis 63 Kilogramm), Pleuni Cornelisse (bis 57), Sanne Lisa van Dijke (bis 78), Annika Würfel (bis 52), Renée Lucht (über 78) und Lubjana Piovesana (bis 70) durch.

Im zweiten Durchgang behielten Bettina Bauer (bis 63), Annika Würfel (bis 57), Antoinette Hennink (bis 78), Chiara Serra (bis 52) und Renée Lucht (über 78) die Oberhand. Hinzu kamen der zweite Sieg von Tabea Mecklenburg sowie die Niederlage von Tayla Grauer, sodass am Ende ein klarer 13:1-Erfolg für die Backnangerinnen zu Buche stand. „Die Mädels haben es stark gemacht und sich ein Lob verdient“, sagt Trainer Jens Holderle. Auch Katharina Menz freute sich: „Wir sind der Favoritenrolle gerecht worden.“ Die 32-Jährige fliegt am heutigen Dienstag nach Katar, um dann am Sonntag bei der Weltmeisterschaft in Doha auf der Matte zu stehen. In der Ersten Bundesliga geht es am 13. Mai weiter, also wenn noch die WM läuft. Die Backnanger Frauen empfangen dann um 18 Uhr den BC Karlsruhe. Es ist die letzte Partie für die TSG in der Staffel Südwest, denn am fünften und letzten Kampftag am 24. Juni pausieren die Schwaben.

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Erstellt:
2. Mai 2023, 11:30 Uhr

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