Die Abschiedssaison im Fußballbezirk Rems-Murr startet morgen
Die Punktspielrunde 2023/2024 im Fußballbezirk Rems-Murr beginnt morgen. Es ist die letzte in dieser Form, denn ab dem Sommer 2024 wird zusammen mit den Teams aus Schwäbisch Hall und Crailsheim im neuen Bezirk 12 gespielt. Einige Veränderungen stehen also an.
Von Heiko Schmidt
Seit dem außerordentlichen Verbandstag im Mai 2022 steht fest, dass die Anzahl der Bezirke im Gebiet des Württembergischen Fußballverbands (WFV) von derzeit 16 auf zwölf verringert wird. In der Saison 2023/2024 geht es nach dem alten und bewährten Muster, danach wird vieles anders.
Während die Bezirke Alb, Bodensee, Enz/Murr, Neckar/Fils und Ostwürttemberg ihre Strukturen beibehalten, da sie mehr Mannschaften als andere Bezirke haben, bekommen die Rems-Murr-Fußballer Zuwachs. Sie spielen ab der nächsten Saison mit den Vereinen zusammen, die den Schiedsrichtergruppen Schwäbisch Hall und Crailsheim zugeordnet sind. „Ich habe die Reform genau beobachtet und bin erleichtert, dass der Bezirk Rems-Murr nicht getrennt wird“, sagt Bezirksspielleiter Ralph Rolli. Der 62-Jährige hat seit acht Jahren dieses Amt inne und betont auch: „Die Mehrheit der Vereine hat für die Reform beim Verbandstag gestimmt, aber aus meiner Sicht hätte es das grundsätzlich für Rems-Murr nicht gebraucht.“
Ralph Rolli und auch alle Vereinsverantwortlichen und Fußballer in Württemberg müssen aber akzeptieren, dass die Bezirksreform nun umgesetzt wird. Der Zeitplan ist von den WFV-Verantwortlichen in Stuttgart schon bis ins kleinste Detail in Abstimmung mit den Bezirksvertretern abgesprochen und festgelegt. Das heißt, dass nächstes Jahr der Bezirk 12 gebildet wird. Am 15. Juni um 11 Uhr ist in der Festhalle in Oberrot der Bezirkstag mit den Vereinsvertretern aus Rems-Murr, Schwäbisch Hall und Crailsheim angesetzt. „Ich bin bereit, als Bezirksspielleiter weiterzumachen“, sagt Ralph Rolli schon jetzt. Er befindet sich im Austausch mit Martin Basler, dem derzeitigen Bezirksspielleiter Hohenlohe. „Ich bin froh, wie es abläuft, denn es gibt keine Machtkämpfe“, berichtet Ralph Rolli.
Patrick Künzer wird nicht als Bezirksvorsitzender weitermachen
Offen ist aber momentan noch, wer als neuer Bezirksvorsitzender gewählt werden könnte. Der bisherige Rems-Murr-Fußballboss Patrick Künzer hat bereits klar signalisiert, nicht mehr zur Verfügung stehen zu wollen. Die personellen Absprachen laufen und die Vorschläge sollen bereits im September den Vereinen mitgeteilt werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass andere Personen kandidieren. Bis dahin ist allerdings noch etwas Zeit.
Im sportlichen Bereich hingegen beginnt ab morgen das Gerangel um die Plätze in den einzelnen Ligen. Konkret heißt dies, dass sich aus der höchsten Rems-Murr-Spielklasse lediglich zwölf Mannschaften für die neue Bezirksliga qualifizieren. Der Meister schafft den Sprung in die Landesliga. Die Anzahl der Absteiger schwankt zwischen vier und sieben. Das ist abhängig davon, wieviel Rems-Murr-Teams aus der Landesliga runterkommen. Würde es den FSV Waiblingen, den SV Kaisersbach, den SV Breuningsweiler und auch den TV Oeffingen treffen, dann müsste die Hälfte der Teams aus der Bezirksliga absteigen. In der Saison 2024/2025 wird in der neuen Bezirksliga mit 18 Mannschaften gespielt, denn sechs Teams kommen aus der Hohenlohe-Staffel Süd hinzu. Um auf die Normalzahl von 16 Teams zu kommen, droht ein erneuter verschärfter Abstieg. Dann wäre die Reform in der Bezirksliga beendet.
In der Kreisliga A wird es etwas komplizierter. Die Rems-Murr-Fußballer bilden wie bislang zwei Staffeln. Hingegen darf in Hohenlohe Süd in der Saison 2024/2025 und auch in 2025/2026 ebenfalls in zwei Staffeln in der Kreisliga A gekickt werden. Somit wird es zwei Jahre lang vier A-Staffeln geben. Erst ab 2026/2027 müssen die beiden Gruppen aus Hohenlohe Süd auf eine verringert werden. Und dann wäre die Reform für den neuen Bezirk 12 abgeschlossen. Damit würde das Zielszenario erreicht. Das sieht am Ende eine Bezirksliga und drei Kreisligen A vor.
Welches Aussehen die Kreisliga B haben wird, ist noch unklar. Aufgrund der verschärften Abstiege werden es mit Sicherheit immer mehr Mannschaften, die in der untersten Liga landen. Derzeit sind es fünf Staffeln in Rems-Murr und zwei in Hohenlohe Süd. Die Verbandsverantwortlichen gehen davon aus, dass es in Zukunft zusammen mindestens acht Staffeln geben wird. So ist der Plan auf dem Papier. Ob alles im Endeffekt abläuft, wird die Zeit zeigen. Ab der Saison 2024/2025 soll es dann wieder die reizvollen Relegationsspiele, die viele Zuschauer anziehen, geben. Diese werden für 2023/2024 auf Bezirksebene allerdings ausgesetzt. Als Grund dafür nennt der WFV die Umsetzung der Bezirksreform. Die bevorstehende Runde in allen derzeitigen 16 Fußballbezirken wird mit dem letzten Spieltag beendet. Dieser ist für die Rems-Murr-Teams am Wochenende 1./2. Juni angesetzt. Dann wäre der bisherige Bezirk vom Sportlichen her Geschichte.