Die Leistung stimmt, das Ergebnis nicht

Backnangs Erstliga-Judokas kassieren im zweiten Wettkampf der Saison eine knappe 6:8-Heimniederlage gegen den TV Erlangen. Das ist für die TSG vor allem deshalb bitter, weil ein weiteres Remis wie zum Auftakt in Rüsselsheim durchaus möglich gewesen wäre – oder sogar ein Sieg.

Starkes Backnanger Eigengewächs: Robin Angerer warf seine beiden Kontrahenten aus Erlangen mit Uchi-Matas auf den Rücken. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Starkes Backnanger Eigengewächs: Robin Angerer warf seine beiden Kontrahenten aus Erlangen mit Uchi-Matas auf den Rücken. Foto: A. Becher

Von Katharina Averhage

Weil Backnang mit einem Punktgewinn in Rüsselsheim gestartet war, während Erlangen in Abensberg deutlich verloren hatte, hegten die TSG-Männer durchaus die Hoffnung, in ihrer dritten Runde im Oberhaus endlich den ersten Sieg landen zu können. Dass das berechtigt war, zeigte sich tatsächlich auch ungeachtet der 6:8-Heimniederlage, die sie am Ende einstecken mussten und die sie im Feld der zehn Vereine in der Südstaffel auf den achten Platz rutschen lässt. „Das Ergebnis ist ärgerlich, weil es nicht die eigentliche Leistung des Teams widerspiegelt“, lautet das Fazit von Jens Holderle: „Es waren einige Kämpfe dabei, die genauso gut auch für uns ausgehen hätten können.“ Der TSG-Trainer hatte bereits vor dem ersten Duell mit einer insgesamt engen Begegnung gerechnet. Er sollte recht behalten.

Zu Beginn lief es für Backnang mit zwei Siegen absolut nach Plan. Im ersten Durchgang punkteten Michal Horak in der Klasse über 100 Kilogramm gegen Murtazo Aminov und Guido Kramer (bis 90) gegen Peter Beck in jeweils unter zwei Minuten Kampfzeit. „Beide haben ihre Sache sehr souverän gemacht“, freute sich der Coach. Horak holte später gegen Maik Niklas einen weiteren Punkt, während es nun Niklas Kern anstelle von Kramer mit Beck aufnahm. Ein gelungener Schachzug, denn auch er hatte Erfolg. Zur großen Freude der Einheimischen fuhr außerdem ihr Eigengewächs Robin Angerer (bis 66) zwei Siege ein – erst gegen Paul Arendt, dann gegen Max Werner. In beiden Fällen gab ein Uchi-Mata, also ein innerer Schenkelwurf, den Ausschlag. Holderle ist stolz: „Robin ist super fleißig und fokussiert. Das merkt man bei den Kämpfen.“

Gegen die Himmelspach-Brüder istfür die Backnanger nichts auszurichten

Nicht so gut klappte es in der Kategorie bis 73 Kilogramm. Hier war Yannick Himmelspach für Etienne Zeiger ebenso wenig besiegbar wie später Tim Himmelspach für Kai Klein. „Die Himmelspach-Brüder haben uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte Holderle. Auch gegen Erlangens Dominik Röder (bis 60), der die Backnanger Valentin Hofgärtner und Luca Harmening bezwang, habe man letztlich „kein Mittel gefunden“, so der Coach. Allerdings hätte Harmening um ein Haar die Siegchance gehabt, denn „der Kampf ging ewig hin und her. Luca kam dann aber leider in einen Haltegriff und es war vorbei.“ Als weiterer unbezwingbarer Gegner offenbarte sich Elias Frank (bis 100). An ihm scheiterte erst Riadh Ben Sassi, dann Kramer. Vom zweiten Duell zeigte sich Holderle aber begeistert: „Guido und Elias Frank haben sich einen heißen Kampf geliefert. Guido hat sich als Kämpfer der Klasse bis 90 Kilogramm nichts nehmen lassen, ihm gelang sogar ein Konter. Der Punkt hätte unserer sein können.“ Nicht so streng fällt auch das Urteil zur Niederlage von Ante Ivan Begic aus. Bei seinem TSG-Debüt musste er gegen David Lim ran, einen gestandenen Judoka in der Kategorie bis 81 Kilogramm. „Ante hat Lim zwei Strafen aufgebrummt, ist dann aber leider geflogen“, bedauert Holderle.

„Wir haben ein junges Team, alle haben sich gegenseitig angefeuert. Wir hätten mit etwas mehr Glück und Durchsetzungswillen noch den ein oder anderen Punkt machen können. Ein Unentschieden wäre mindestens drin gewesen. Von daher ist das Ergebnis ein wenig ärgerlich“, räumte Backnangs Trainer ein. Als Achter liegen die Murrtaler derzeit immerhin vor dem VfL Sindelfingen und dem 1. JT Heidelberg-Mannheim. Weiter geht es erst am Samstag, 7. Mai, beim KSV Esslingen, der vorerst auch nur Tabellensiebter ist. „Das wird ein großer Brocken“, ahnt Jens Holderle trotzdem. Der Gegner habe sich auf die Fahne geschrieben, deutscher Meister zu werden und wolle deshalb „bestimmt hoch gewinnen. Wir werden aber versuchen, ihnen ein Bein zu stellen und werden unser Bestes geben.“

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Erstellt:
4. April 2022, 11:30 Uhr

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