Basketball-Bundesliga
Die Spielpause tut den MHP Riesen Ludwigsburg nicht gut
Das Spiel der Ludwigsburger Basketballer krankt weiterhin an der Offensive, sodass es in Würzburg am Ende eine klare Niederlage setzt. Der Fokus gilt jetzt dem Europe Cup.
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© Pressefoto Baumann/Julia Rahn
Hunter Maldonado war einer der wenigen Lichtblicke.
Von Joachim Klumpp
Ludwigsburgs Basketball-Trainer John Patrick hatte vor der Bundesliga-Partie am Samstagabend gesagt: „Ich hoffe, dass wir in dieser sehr engen Liga die Tagesform haben, um ein starkes Würzburger Team zu besiegen.“ Nach drei Vierteln lebte diese Hoffnung beim Stande von 51:49 sogar noch, doch zehn Minuten später beim 77:60-Sieg der Würzburger war sie weggeblasen, und auch die Play-off-Ambitionen der MHP Riesen erhielten damit einen Dämpfer, so dass Patrick das Fazit zog: „Würzburg hat im letzten Viertel den besseren Basketball gespielt. Wir lagen in Führung und hatten mehrere Chancen, haben aber unsere offenen Würfe nicht genommen.“
Nach der knapp dreiwöchigen Spielpause stechen die eklatanten Wurfschwächen also weiter ins Auge. Nur zehn von 42 Dienstanzwürfen fanden ihr Ziel, zudem lag die Freiwurfquote unter 60 Prozent – da ist es fast unmöglich, zu gewinnen. Diese Defizite haben auch die Gegner inzwischen erkannt, verteidigen kompakt und lassen die Ludwigsburger freiwillig viele freie Würfe nehmen. Diese Würzburger Taktik jedenfalls ging am Samstag auf. „Wenn die Würfe frei sind, muss man sie nehmen“, rechtfertigte sich Jacob Patrick (zehn Punkte), zweitbester Riesen-Werfer nach Hunter Maldonado (20), der so etwas wie der einzige Lichtblick im Team war. Er wurde auf der Gegenseite allerdings noch von Zac Seljaas übertroffen, der auf 23 Punkte kam. Der Schlüsselspieler war aber ein anderer – ehemaliger Ludwigsburger. „Owen Klassen hat heute dominiert, er hatte einen Plus-Minus-Wert von 31 in zwanzig Minuten Spielzeit. Das hat den Unterschied ausgemacht“, so Patrick.
Auch die Personalsituation bei den Riesen gestaltet sich weiter schwierig. Deane Williams stand nach Rückenproblemen zwar wieder im Kader, aber kaum auf dem Feld, genau wie der nachverpflichtete Elijah Pemberton. Und ob der schmerzlich vermisste Jarred Ogungbemi-Jackson (Knieprobleme) in dieser Saison überhaupt nochmals ins Geschen eingreifen wird, erscheint immer fraglicher. Inzwischen droht nämlich doch noch ein operativer Eingriff.
Keine guten Voraussetzunge also vor dem nächsten Spiel am Mittwoch. Dann müssen die Riesen zum Hinspiel im Viertelfinale des Fiba Europe Cups zu JDA Dijon nach Frankreich, wo sie sich in diesem internationalen Wettbewerb zumindest eine gute Ausgangsposition für das Heimspiel eine Woche später erarbeiten wollen, wozu aber mehr Mut nötig sein wird. Wie sagte Patrick in Würzburg: „Wir hatten im vierten Viertel eine Chance auf den Sieg, aber dazu hätten wir mehr Selbstvertrauen gebraucht.“