Die TSG Backnang hat es nicht mehr in eigener Hand
Die 0:3-Niederlage in Freiburg bringt die Regionalliga-Volleyballerinnen im Kampf um den Klassenverbleib in eine missliche Situation. Selbst im Fall eines 3:0-Heimsiegs beim Saisonfinale am kommenden Samstag gegen den MTV Ludwigsburg II sind sie auf Schützenhilfe angewiesen.
Von Lars Laucke
Mit großen Hoffnungen sind die Regionalliga-Volleyballerinnen der TSG Backnang zum vorletzten Saisonspiel bei der FT Freiburg gefahren. Mindestens genauso groß war allerdings die Enttäuschung nach der deutlichen 0:3-Niederlage, zumal die beiden direkten Abstiegskonkurrenten aus Fellbach und Heidelberg jeweils punkteten. Im besten Fall hätte die TSG nach diesem Wochenende den Klassenverbleib schon sicher haben können. Nun aber kann sie das rettende Ufer nicht mehr aus eigener Kraft erreichen. In jedem Fall hilft nur ein am besten deutlicher Sieg am Samstag beim Saisonfinale gegen die Barock Volley MTV Ludwigsburg II (siehe Infotext).
Der Beginn des Spiels in Freiburg verlief für die TSG Backnang alles andere als wünschenswert. Sie legten einen etwas unkonzentrierten Auftakt hin, was der FT Freiburg die Möglichkeit gab, den ersten Satz mit einem klaren 25:16 für sich zu entscheiden. Doch die Backnangerinnen gaben nicht auf. Im zweiten Satz erarbeiteten sie sich eine klare Führung, die sie bis zum Stand von 23:19 behielten. Doch dann entglitt ihnen die Kontrolle über das Spiel. Freiburg machte sechs Punkte in Folge, mit 23:25 ging auch der zweite Satz verloren.
Die Enttäuschung bei den Backnangerinnen und ihren Fans war fast schon greifbar. Umso beeindruckender war die Leistung, mit der die TSG in den dritten Durchgang startete. Schnell hatten sich die Gäste eine 10:4-Führung erarbeitet. Doch die Freiburgerinnen kämpften sich zurück und glichen zum 14:14 aus. Danach verlor die TSG den Anschluss und musste letztendlich den Satz mit 20:25 und das gesamte Spiel mit 0:3 verloren geben. Die FT Freiburg kletterte damit auf den zweiten Tabellenplatz.
„Im ersten Satz sind wir leider nicht gut ins Spiel gekommen und hatten immer wieder Konzentrationsschwächen, die sich zum Beispiel in Aufschlagfehlern bemerkbar machten“, analysierte Anne Pötzl, Backnangs Zuspielerin und Kapitänin. „Erst gegen Ende des Satzes konnten wir unser Spiel finden. Den Schwung haben wir in den zweiten Satz mitgenommen und wirklich gut und wachsam agiert. Bis zum Ende des Satzes führten wir. Freiburg legte dann aber noch eine Schippe drauf, wir zeigten Nerven und spielten verkrampft. Ähnlich verlief der dritte Satz. Insgesamt fand ich unser Spiel gut, aber Freiburg ist nicht umsonst vorne dabei“, so Pötzl weiter.
Die TSG gibt die Hoffnung auf den Klassenverbleib nicht auf
Die Enttäuschung bei der TSG ist nach diesem Spieltag natürlich riesig, doch die Hoffnung auf ein Comeback lebt weiter. Die nächste Partie in der Sporthalle Katharinenplaisir gegen Ludwigsburg wird entscheidend sein. Die TSG-Volleyballerinnen werden diese Woche hart arbeiten, um sich auf dieses letzte Spiel vorzubereiten und die immer noch vorhandene Chance auf den Ligaverbleib zu nutzen.
„Die Nachbarschaftsduelle gegen Ludwigsburg waren schon immer sehr interessante Spiele. Ich weiß, dass sich unsere Spielerinnen da mit allem reinhängen werden, was sie haben“, sagt Abteilungsleiter Hans-Peter Richter und ergänzt: „Ich bin auch recht optimistisch, dass es mit einem Sieg klappt.“ Ebenso zuversichtlich ist er, dass die Konkurrenz aus Heidelberg es gegen die VSG Ettlingen/Rüppurr schwer haben wird: „Ettlingen ist Tabellendritter, punktgleich mit Freiburg. Sie haben für eine mögliche Aufstiegsrelegation gemeldet, werden daher also gewinnen wollen.“ Mit Blick auf das Saisonfinale gibt es also viele Rechenspiele, Unwägbarkeiten und Konjunktive. Sicher ist nur eines: Die TSG ist am Samstag zum Siegen verdammt.
Klarer Sieg Die größten Chancen, doch noch in der Regionalliga zu bleiben, hätten die TSG-Volleyballerinnen, wenn sie ihr letztes Spiel am Samstag (19 Uhr, Katharinenplaisirhalle) daheim gegen den MTV Ludwigsburg II mit 3:0 oder 3:1 gewinnen. Würde gleichzeitig der Heidelberger TV sein letztes Spiel verlieren, bliebe Backnang drin. Alternativ wäre die TSG auch gerettet, wenn der SV Fellbach mit 1:3 oder 0:3 verliert.
Knapper Sieg Gewinnt die TSG Backnang gegen Ludwigsburg nur mit 3:2-Sätzen, wäre Fellbach nicht mehr einzuholen. Jedoch würde es in diesem Fall noch reichen, wenn Heidelberg mit 1:3 oder 0:3 verliert. Dann hätte die TSG den besseren Satzquotienten und wäre gerettet. In allen anderen Konstellationen würde die TSG auch nach ihrem dritten Aufstieg (nach 2017 und 2019) direkt wieder aus der Regionalliga absteigen.