Die TSG Backnang sendet im Abstiegskampf ein Lebenszeichen

Von Dieter Gall

Der Bann ist gebrochen. Mit einem 2:1 gegen den SV Oberachern feierten die Oberliga-Fußballer der TSG Backnang ihren ersten Heimsieg in diesem Jahr. Für Mario Klotz eine Premiere, seit er das Traineramt bei in den Etzwiesen angetreten hat. „Das war eine starke Willensleistung meiner Elf. Wir wollten den Bock umstoßen und das ist uns gelungen“, freute sich der sichtbar erleichterte neue Coach. Allerdings gab Klotz auch zu, „dass es ein dreckiger Sieg war“. Aber das war am Ende egal, auch wenn die Konkurrenten im Abstiegskampf ebenfalls punkteten und die TSG Vorletzter blieb.

Chris Weiller darf überraschend von Beginn an ran und überzeugt

Klotz überraschte in seiner Anfangsformation mit Chris Weiller im rechten Mittelfeld. Der machte seine Sache mehr als ordentlich und hatte sich ein Sonderlob bis zu seiner Auswechslung verdient. Kämpferisch war keinem Backnanger ein Vorwurf zu machen und hätten es die Backnanger Angreifer in der einen oder anderen Aktion nicht an der notwendigen Konzentration und Übersicht mangeln lassen, wäre die Partie schon zur Pause zugunsten der Gastgeber entschieden gewesen.

Erst die frühe Führung, dann ein verschossener Elfmeter

Schon nach acht Minuten jubelten die Einheimischen. Mert Tasdelen, der sich von seiner besten Seite präsentierte, schloss eine Vorlage von Marco Rienhardt zum Führungstreffer ab. Nach dem 1:0 kontrollierten die Hausherren die Partie. Von Oberachern war in der Offensive nichts zu sehen. Aber auch Backnang geizte mit Chancen. Erst in der 24. Minute hatte Tasdelen eine gute Möglichkeit, doch statt auf den freien Rienhardt zu passen, versuchte er es aus spitzem Winkel und drosch die Kugel weit über den gegnerischen Kasten.

In der 39. Minute wurde Rienhardt im Strafraum der Gäste von den Beinen geholt. Tasdelen lief vom Elfmeterpunkt an, fand aber in Gästekeeper Mark Redl seinen Meister. Besser machte es Tasdelen nach einer Stunde. Der linke Offensivmann der TSG zog in den Strafraum und zirkelte das Leder ins lange untere Eck zum 2:0.

Knobelspies macht die Partie noch einmal knifflig

Für Beruhigung im Spiel der Gastgeber sorgte der Treffer allerdings nicht, denn nachdem der eingewechselte Jonas Knobelspies in der 73. Minute auf 1:2 verkürzt hatte, wurde es arg hektisch. Backnangs Thomas Doser und SV-Mittelfeldstratege Cemal Durmus gerieten aneinander. Das anschließende Gerangel brachte dem TSG-Spieler die Rote und Durmus die Ampelkarte.

Für Spannung in der Schlussphase war damit gesorgt, aber weder die Schwaben noch die Badener kamen zu nennenswerten Chancen. Backnang brachte die knappe Führung über die Zeit und hat im Kampf um den Ligaverbleib wieder bessere Karten.

Der eingewechselte Niklas Kalafatis muss nach nur zwölf Minuten wieder raus

Nicht ganz einverstanden waren die TSG-Fans mit der Ein- und Auswechslung von Angreifer Niklas Kalafatis. Erst zehn Minuten vor Spielende eingewechselt musste der schnelle Außenstürmer kurz vor Spielende Athanasios Coutroumpas Platz machen. „Das war notwendig, denn gegen den hochgewachsenen Luca Fritz wäre Niklas bei Standards klar unterlegen gewesen“, begründete Klotz seine Entscheidung.

Am kommenden Mittwoch geht es für die Backnanger zum Abstiegsduell nach Ravensburg. Holen die Roten, die dort nun allerdings den gesperrten Abwehrchef Thomas Doser ersetzen müssen, erneut drei Punkte, sieht es im Kampf um den Ligaverbleib deutlich besser aus als derzeit.

TSG Backnang: Knauss – Sadler, Tichy, Doser, Dannhäußer – Geldner, Weiller (75. Schwemmle), Gleißner – Santoro (70. Benkeser), Tasdelen (80. Kalafatis/90.+2 Coutroumpas) – Rienhardt.

SV Oberachern: Redl – Fritz, Leberer, Gueddin, Güzelcoban – Hanek (82. Awell), Ludwig – Durmus, Zwick (69. Barnick) – Huber, Stefotic (64. Knobelspies).

Tore: 1:0 (8.), 2:0 (60.) Tasdelen, 2:1 (73.) Knobelspies. – Rote Karte: (73.) Doser. – Gelb-Rote Karte: (73.) Durmus. – Schiedsrichter: Genthner (Dossenheim). – Zuschauer: 180.