Dünner Strohhalm
1. FC Nürnberg kämpft mit Mut der Verzweiflung gegen Abstieg
Nürnberg /SID - Historisch schlecht, aber unverändert zuversichtlich: Auch nach einer beängstigenden Pleitenserie mit 18 (!) sieglosen Spielen in Serie will sich Schlusslicht 1. FC Nürnberg mit dem neunten Abstieg aus der Fußball-Bundesliga noch längst nicht abfinden. „Die Hoffnung ist zu 100 Prozent da, bei uns, beim Trainer und bei den Fans. Wir werden bis zur letzten Sekunde alles geben“, sagte Mittelfeldspieler Eduard Löwen nach dem verdienten 0:1 (0:1) gegen Champions-League-Aspirant RB Leipzig mit dem Mute der Verzweiflung.
Die Fakten sprechen jedoch klar gegen den Club, der in seiner wechselhaften Vereinsgeschichte schon so viel erlebt hat – einen derartigen Negativlauf aber noch nie. Dennoch: Der neunmalige deutsche Meister, der nur magere 13 Punkte nach 24 Spielen auf seinem Konto hat, klammert sich weiter an jeden Strohhalm – und sei er noch so dünn. So freute sich Interimstrainer Boris Schommers, dass man im Gegensatz zum 0:6 im Hinspiel bei RB diesmal „nicht auseinandergeschossen wurde. Das ist erst mal positiv.“ Auch dass die Franken „das Spiel gegen eine der besten Mannschaften Deutschlands offen gestalten konnten“, zähle für ihn: „Darauf können wir aufbauen, das gibt mir Mut.“ Dass sein bemühtes, aber harmloses Team gegen die beste Defensive der Liga nur einen Torschuss zustande brachte, und den erst in der 90. Minute, ist der andere Teil der Wahrheit.