Ein Unterweissacher beim FC Augsburg
Fußballprofi Julian Schieber vor einer neuen Herausforderung
Hinter Julian Schieber liegt eine schwere Saison. Der Fußballprofi mit seinen Wurzeln in Unterweissach verlässt nach vier Jahren den Bundesligisten Hertha BSC und wechselt in der neuen Runde zum Ligarivalen FC Augsburg. Im Bayerischen will sich der 29-jährige Schwabe beweisen und eine feste Größe werden.
Von Heiko Schmidt
„Es ging alles ziemlich schnell“, schildert Julian Schieber seinen Wechsel zum FC Augsburg, der in der Bundesliga-Saison 2017/2018 den zwölften Platz belegt hat. Laut dem Stürmer haben sich der Augsburger Manager Stefan Reuter und Trainer Manuel Baum intensiv bemüht, um den Unterweissacher in die Universitätsstadt zu holen. Mit Erfolg. „Ich habe dort einen Dreijahresvertrag unterschrieben“, berichtet der Fußballer, der unter anderem bei der TSG Backnang, dem VfB Stuttgart, dem 1. FC Nürnberg, Borussia Dortmund und bei seinem Heimatverein SV Unterweissach gespielt hat.
Zuletzt war Schieber genau vier Jahre lang bei Hertha BSC am Ball. „Mein Vertrag ist dort ausgelaufen. Ich hatte das Gefühl, dass ich etwas Neues brauche“, sagt der Angreifer. Dabei blickt er auf eine schwere Saison 2017/2018 beim Hauptstadtklub, der auf Rang zehn kam, zurück. „Durch meine Verletzungen wurde ich etwas ausgebremst“, gesteht er ein. Nach einem Knorpelschaden und nach muskulären Problemen kam der 29-Jährige in der abgelaufenen Runde zum Ende hin lediglich auf drei Kurzeinsätze mit insgesamt 53 Spielminuten. Nun verlässt Schieber die alte Dame Hertha. „Ich habe in Berlin einen tollen Abschied bekommen.“ Die Hauptstadt hat er nun verlassen. „Die letzten Wochen in Berlin waren durch den Umzug anstrengend.“
Ein Heimatbesuch beim
Straßenfest ist geplant
Dabei war längere Zeit unklar, wohin es den Mittelstürmer ziehen wird. „Ich hatte auch mit einem Verein im Ausland geliebäugelt“, gesteht Schieber ein. Doch am Ende hat es ihn nach Bayern gezogen. Momentan befindet er sich jedoch im Ausland, aber nicht als Fußballprofi, sondern ganz privat. Der frühere deutsche U-21-Nationalspieler tankt nämlich mit seiner Familie neue Kraft beim Urlaub auf Mallorca. Anschließend ist unter anderem ein Besuch in der schwäbischen Heimat geplant. „Beim Straßenfestfreitag werde ich bestimmt in Backnang sein“, freut sich der Profi auch auf ein Wiedersehen mit alten Weggefährten, mit denen er beim SV Unterweissach das Fußballspielen begonnen hat. Der gebürtige Backnanger wird diese Zeit mit Sicherheit genießen.
Dies hat er auch in einem Metier, denn der Unterweissacher ging zuletzt auch mal unter die Schauspieler. Für die Comedy-Serie Jerks stand Schieber zusammen mit dem Hertha-Boss Paul Keuter sowie den Ex-Herthanern Arne Friedrich und Sebastian Langkamp für eine Folge vor der TV-Kamera. Schauspieler Christian Ulmen hatte das Berliner Quartett in seine Serie geholt. Es war aber wohl eine einmalige Geschichte, die dem gebürtigen Backnanger gefallen hat. Schieber konzentriert sich in Zukunft auf seine sportlichen Qualitäten. Und die will er beim FC Augsburg mit einbringen.
Beim neuen Verein gibt es ein
Wiedersehen mit Rani Khedira
Trainingsstart beim Bundesligisten wird am Sonntag, 1. Juli, sein. Doch der Zugang wird bereits sechs Tage zuvor in Augsburg sein und sich für seinen neuen Verein fit halten. „Am Montag, 25. Juni, schlage ich dort meine Zelte auf“, berichtet Schieber. Bei den Augsburgern, die in ihre achte Saison hintereinander in der Ersten Bundesliga in Angriff nehmen, will der 1,86 Meter große Fußballer eine feste Größe werden. Er sagt: „Ich freue mich auf die Aufgabe.“ Und diese wird mit Sicherheit nicht einfach. Der Stürmer weiß, was zu den Stärken der Augsburger gehört: „Wir müssen versuchen, übers Team zu kommen, um die Ziele zu erreichen“, macht Schieber klar. Er möchte seinen Teil dazu betragen.
Einige Spieler beim FC Augsburg kennt der Unterweissacher, einen besonders gut: Rani Khedira. Der jüngere Bruder vom deutschen Nationalspieler Sami Khedira hat in seiner Jugend beim TV Oeffingen gekickt, stammt also wie Schieber aus dem Rems-Murr-Kreis. „Ich kenne Rani gut“, sagt der Unterweissacher. Somit hat er auch in der Mannschaft einen Verbündeten aus seiner Heimat. Apropos Heimat. Da der FC Augsburg im Gegensatz zu seinen meisten anderen Vereinen seiner Profikarriere nicht ganz so weit weg von seinem Geburtsort ist, wird er bestimmt mal öfter im Täle oder bei seinen Schwiegereltern im Raum Nürnberg zu Besuch sein.