Erfolgstrainerin bleibt beim HCOB

Judit Lukács will in der kommenden Runde mit der Verbandsliga-Mannschaft des HC Oppenweiler/Backnang in das vordere Tabellendrittel kommen. Die 39-Jährige sitzt in doppelter Hinsicht mit an den Schalthebeln, denn sie trainiert auch den Handballnachwuchs.

Trainerin Judit Lukács (rechts) hat immer einen Ratschlag und Hinweis für ihre Spielerinnen parat. Foto: A. Becher

© Alexander Becher

Trainerin Judit Lukács (rechts) hat immer einen Ratschlag und Hinweis für ihre Spielerinnen parat. Foto: A. Becher

Von Alexander Hornauer

Seit 2018 ist Judit Lukács für die Frauenmannschaft des HC Oppenweiler/Backnang im Einsatz. Zunächst war sie Spielertrainerin, mittlerweile ist sie nur noch Trainerin. Auch in der kommenden Runde wird sie die Geschicke des Verbandsliga-Teams lenken. Zwei Gründe sprechen für ihre Zusage: Zum einen „fühle ich mich hier sehr wohl“. Zum anderen „sehe ich die Möglichkeit, dass wir uns weiterentwickeln und das erste Drittel der Verbandsliga erreichen“.

Man kann ohne Übertreibung sagen: Seitdem sich Judit Lukács um das HCOB-Frauenteam kümmert, geht es bergauf. Das lässt sich schon an der Ligazugehörigkeit festmachen. Als die Spielertrainerin das Amt übernahm, trat das HCOB-Frauenteam in der Bezirksliga an. Bereits im ersten Jahr gelang der Aufstieg in die Landesliga. Diese war nur eine Durchgangsstation. Und nach einem wegen Corona ausgefallenen ersten Verbandsliga-Jahr befindet sich das Team derzeit auf dem Weg zu einem Platz im vorderen Mittelfeld der zweithöchsten Liga auf HVW-Ebene. „Wir wollen jetzt Vierter oder Fünfter werden“, sagt Judit Lukács. Das hat sie gemeinsam mit dem Team so vereinbart.

Individuelle Entwicklung der einzelnen Handballerinnen liegt Lukács am Herzen

Die Trainerin freut sich über den Aufwärtstrend und dass sie dazu beitragen konnte. Vor allem die individuelle Entwicklung der einzelnen Handballerinnen liegt ihr am Herzen, wohlwissend, dass dies auch die Mannschaft als Ganzes stärkt. „Die Spielerinnen hatten immer nur ein Jahr Zeit, um für die neue Liga mitzuwachsen“, sagt Judit Lukacs. Sprich: Es wurde viel von ihnen gefordert. Aber die meisten Sportlerinnen verstanden es als Chance, trainierten hart und machten merklich Fortschritte.

Solche will Trainerin Judit Lukács ihren Handballerinnen auch künftig ermöglichen, wohlwissend, „dass das mit jeder Liga, die man höher spielt, eine anspruchsvollere Aufgabe wird“. Aber eben auch eine, die in positiver Sicht als Herausforderung zu verstehen ist und gerade dadurch ihren Reiz entwickelt. Es habe einen großen Vorteil, wenn viele Spielerinnen aus dem eigenen Klub einen solchen Weg mitgingen, „dann hat man einen guten Kern in der Mannschaft“. Wenn dann wie in den vergangenen Jahren auch vereinzelte Zugänge gut eingebunden werden: umso besser.

Die Zusammenarbeit mit der Mannschaft beschreibt Judit Lukács als harmonisch. Sie achtet darauf, dass – obwohl sie bis vor einem Jahr selbst mitspielte – die Rollenverteilung zwischen Trainerin und den Sportlerinnen klar geregelt ist. „Ich geh schon mal mit, wenn die Spielerinnen etwas unternehmen“, sagt Judit Lukács, aber eben nicht jedes Mal. Abschlussfahrten beispielsweise „sind eher nichts für mich“.

Begeisterung hat sie dagegen für die Jugendarbeit. Seit einem Jahr bringt sie sich im Training der Nachwuchssportlerinnen ein, „und das macht mir wirklich sehr viel Spaß“. Dorothea Forch, in der HCOB-Jugendleitung für die „kleinen“ Jugend-Altersklassen zuständig, berichtet, dass das auf Gegenseitigkeit beruht: „Die Kinder sind Feuer und Flamme. Die Spielerinnen, die jetzt aus der D-Jugend aufgerückt sind, waren völlig begeistert, als sie erfahren haben, dass Judit Lukács auch nach oben wechselt und die C-Jugend übernimmt.“

Für die Trainerin wiederum ist klar: Eine gute Nachwuchsarbeit wird für den HCOB einer der Faktoren sein, um im Frauenhandball auf Dauer erfolgreich sein zu können. „Je weiter oben wir spielen, umso besser müssen wir in der Jugend aufgestellt sein, um Spielerinnen für die Erste auszubilden.“ In der kommenden Runde sitzt Judit Lukács so betrachtet in doppelter Hinsicht mit an den Schalthebeln.

Der Kader wird zur neuen Saison breiter aufgestellt

Planungen Beim HCOB-Frauenteam laufen die Planungen für die kommende Runde auf Hochtouren. Derzeit stehen Trainerin Judit Lukács 14 Spielerinnen zur Verfügung. Das sind exakt so viele, wie im Spiel eingesetzt werden können – und damit eigentlich zu wenig, um auf Verletzungen reagieren zu können oder im Training eine durchgehend gute Personenzahl zu erreichen. Also soll der Kader für die kommende Spielzeit breiter aufgestellt werden.

Veränderungen Darum ist schade, dass Anja Große-Berkenbusch nicht mehr zur Verfügung steht. Die Außenspielerin studiert in Berlin. Aber es gibt auch positive Nachrichten. So wird Alessa Haßler aus der zweiten Mannschaft aufrücken. Die wurfgewaltige Rückraumspielerin ist mit 75 Toren die fünftbeste Torschützin der Bezirksliga. Auch die bisher in der B-Jugend spielende Sina Reibl steigt im Frauenteam ein. „Ein großes Talent“, findet Trainerin Judit Lukács und freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Nachwuchshandballerin. Verstärkung wird es außerdem durch Caroline Blum (Rückraum links) und Natalie Krügele (Rückraum Mitte) geben. Die beiden Handballerinnen kommen vom Landesligisten TV Mundelsheim.

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Erstellt:
19. März 2022, 11:30 Uhr

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