Etzwiesenelf hofft auf eine Überraschung
Kellerkind TSG Backnang empfängt morgen mit dem FSV 08 Bissingen einen Titelkandidaten der Fußball-Oberliga
Die Fußballer der TSG Backnang stehen in der Oberliga vor einer großen Herausforderung. Der Drittletzte empfängt morgen den Vierten FSV 08 Bissingen. Los geht es um 15 Uhr in den Etzwiesen. „Wenn wir weiterhin eine tolle Mentalität zeigen wie in den ersten Spielen nach der Winterpause, dann können wir punkten“, sagt Coach Evangelos Sbonias.

© Tobias Sellmaier
Torjäger Mario Marinic (rotes Trikot) möchte sich mit der TSG Backnang durchsetzen. Foto: T. Sellmaier
Von Heiko Schmidt
Bei der TSG Backnang stehen in den ersten beiden Spielen nach der Winterpause drei Punkte zu Buche. Dem 5:0-Heimsieg gegen das Kellerkind SV Spielberg folgte eine bittere 2:3-Niederlage beim Titelanwärter SSV Reutlingen. „Ich habe gemischte Gefühle“, sagt Trainer Evangelos Sbonias. Zum einen waren „drei wichtige Punkte“ gegen Spielberg, zum anderen war auch in Reutlingen zumindest ein Zähler möglich. „Da haben wir nach dem 0:3-Rückstand eine super Moral bewiesen“, findet der Coach trotzdem positive Worte für seine Schützlinge.
Die nächste Aufgabe wird aber nicht leichter, denn in den Etzwiesen stellt sich morgen mit dem FSV 08 Bissingen der Tabellenvierte vor. „Es ist eine absolute Spitzenmannschaft“, hat Sbonias viel Respekt vor dem Kontrahenten. Dieser hat sich mit zwei Siegen nach der Winterpause – 3:0 beim TSV Ilshofen und 1:0 zu Hause gegen den SV Linx – an die Tabellenspitze herangepirscht. Der Rückstand des Teams von Trainer Alfonso Garcia, der auch schon die Backnanger trainiert hat, zum Spitzenreiter Stuttgarter Kickers beträgt nur noch zwei Punkte. „Die Bissinger sind eines der größten Kaliber der Liga“, macht Sbonias klar.
Wenn man sich die Tabelle anschaut, müssten zwischen seinem Team und den Bissingern einige Welten liegen. Die TSG hat es nach 20 Partien auf 13 Punkte gebracht und fiel nach dem 2:0-Heimsieg vom FC Normannia Gmünd gegen Friedrichstal auf Rang 16 zurück. Bissingen hingegen holte schon 37 Punkte. Trotzdem sieht Sbonias durchaus eine Chance für seine Mannschaft. „Wir müssen einen Sahnetag erwischen.“ Der TSG-Coach schiebt gleich nach: „Wir müssen die Voraussetzungen schaffen, dass jeder unserer Spieler an 100 Prozent seiner Leistung rankommt.“ Dann könnte es mit einer Überraschung klappen. Unklar ist noch, welche Grundordnung die TSG morgen aufbieten wird. „Vielleicht lasse ich wie in Reutlingen ein 3:5:2 spielen, aber ein 4:4:2 ist auch denkbar.“ Davon wird auch abhängen, ob es Veränderungen in der Startelf der TSG geben wird.
Sbonias hat auf jeden Fall nicht seinen kompletten Kader zur Verfügung. Mittelfeldmann Oguzhan Biyik fällt aufgrund einer Verletzung am Daumen weiterhin aus. Defensivakteur Giosue Tolomeo hätte morgen seine letzte Partie der Rotsperre absitzen müssen. Er zog sich aber beim Training einen Bänderriss zu und wird wohl zwei bis drei Wochen nicht spielen können. Zudem plagt sich Louis Wiesheu – zweifacher Torschütze beim Match in Reutlingen – mit einer Grippe herum. Sein morgiger Einsatz ist fraglich. „Er ist zu einer festen Größe geworden und hat sich sehr gut reingespielt. Sollte er fehlen, wäre es schade für den Jungen“, sagt Sbonias. So wird es auf die Tore von Mario Marinic ankommen.