FC Bayern lässt Kritik an Katar-Reise kalt

Der deutsche Rekordmeister reist abermals in das umstrittene Emirat

München /SID - Die Würde des Menschen sei „unantastbar“, hatte Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge bei der legendären Pressekonferenz im Oktober vollmundig erklärt – und auf Artikel 1 des Grundgesetzes hingewiesen. Dass in Katar die Menschenrechte keineswegs unantastbar sind, scheint den deutschen Rekordmeister dagegen schon seit Jahren nicht groß zu stören. Zum neunten Mal in Folge bereitet sich der FC Bayern im viel kritisierten Gastgeberland der WM-Endrunde 2022 auf die Bundesliga-Rückrunde vor.

Am Freitagvormittag geht es wieder los. Im Emirat am Persischen Golf gebe es schlicht und einfach „hervorragende Trainingsbedingungen“, verteidigte unlängst Bayern-Präsident Uli Hoeneß die umstrittene Reise der Münchner nach Katar. Dass die nationale Fluglinie des Emirats ein Großsponsor des Rekordmeisters ist, dürfte bei der Wahl des Trainingslagers allerdings ebenso eine entscheidende Rolle gespielt haben.

Der Wüstenstaat sieht sich seit Jahren vor allem wegen der im Land herrschenden Arbeitsbedingungen für Hunderttausende Gastarbeiter auf den WM-Baustellen massiver internationaler Kritik ausgesetzt. Rummenigge setzt indes auf Kommunikation. Die Partner in Doha würden „unsere Überzeugungen kennen“, hatte der Bayern-Boss bereits im vergangenen Jahr betont: „Darüber sprechen wir vertraulich, und mit jedem Gespräch wächst ein Stück Vertrauen. Das ist die Voraussetzung für Veränderung.“

Das Land sei „zu Reformen verpflichtet, nicht nur wegen der WM, aber die WM hat eine reformierende Kraft und ist ein Antreiber für positiven Wandel. Seit der WM-Vergabe gab es massive Reformen im Arbeits- und Sozialwesen“, sagte zuletzt auch Hassan Al-Thawadi, Chef des katarischen WM-Organisationskomitees.

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Erstellt:
4. Januar 2019, 03:14 Uhr

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